Dinner for one, Murder for two

Hideaway eingefunden, in dem während der Probenwochen nicht nur das Ensemble zu Gast war, sondern wo mit ihnen auch allgemeine Theaterbegeisterung Einzug hielt.
    Ein Hauch von Ascot wehte durch den Theatergarten, da besonders die Damen durch verwegene und extravagante Hutkreationen auffielen, die unter der Anleitung der Betreuerin des Ensembles entstanden waren. Taubenfedern, Brombeerranken, Zweige mit Hagebutten, Gräser und andere »Rohstoffe« aus der Natur rund um Hideaway schmückten die Kappen und Hüte (siehe dazu auch unsere Fotostrecke ab Seite 3) . Durch die lebhaften Dorfbewohner, die zudem durch profunde Shakespeare-Kenntnisse auffielen, kam ungewohnter Schwung in die ehrwürdige Veranstaltung, denn sie sparten nicht mit Szenenapplaus und Jubel: besonders dann, wenn der Mann aus ihrer Mitte, Chris Cross, die Bühne betrat. Auch ihre leidenschaftlichen Anfeuerungsrufe während des Kampfes zwischen Hamlet und Laertes gemahnten an das temperamentvolle Theaterpublikum zu Shakespeares Zeiten.
    »Wir lebten bisher beschaulich hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen, aber während der vergangenen Wochen haben wir alles an Drama nachgeholt. Den Fernseher brauchte hier keiner mehr. Wir waren skeptisch, als wir hörten, dass die Gaukler kommen – aber die Unterhaltung, die uns diese Schauspieler geboten haben, ist durch nichts zu steigern«, sagte Amanda Bloom, die durch einen opulent mit Vogelfedern dekorierten Hut (siehe Bildausschnitt links) imponierte. Ihr Sitznachbar John Napier, dessen Bowler mit Heidekrautornamenten geschmückt war, beantwortete unsere Frage nach seinen Eindrücken mit: »Wir sind Shakespeare!«
    Dieser tiefgehenden Analyse kann selbst der PaperRazzi nichts hinzufügen, außer dem Hinweis, dass Sir Michael Hornsby am Rande der Premierenfeier mit einer weiteren Überraschung aufwartete. Nach eigenen Angaben fühle er sich viel zu jung, um seine eigene Biographie lesen zu wollen, zumal er beabsichtige, am 23. April dieses Jahres, an Shakespeares Geburtstag, zum zweiten Mal zu heiraten. Während alle Welt rätselt, ob die Zukünftige aus den Reihen des Stipendiatenensembles stammt (siehe rechts das Foto von Dana Danvers), nahm der Leiter des Shakespeare Festivals die Neuigkeit gelassen und versprach, die Geschichte dieser ungewöhnlichen Hamlet -Inszenierung in einem Buch zu dokumentieren. Die Übersetzung ins Deutsche und Italienische wird die derzeitige Betreuerin des Ensembles, Pippa Bolle, übernehmen. Der augenzwinkernde Titel des Buches steht bereits fest: »Dinner for One, Murder for Two, Hamlet for All«.
    – Ende –

Es ist uns immer eine große Freude, uns bei all denen zu bedanken, durch die wir dazulernen, weil sie ihre Zeit und ihr Wissen mit uns teilen. In diesem Fall überblicken wir nach den Recherchen und Unterhaltungen eindeutig vieles besser als zuvor – besonders, was die britische Seele und die vielen verschiedenen Arten des Cider angeht. Sollten sich dennoch Fehler eingeschlichen haben, so sind diese nicht unseren Freunden, Informanten und Experten geschuldet, sondern dem Apfelwein englischer, französischer und deutscher Variation, dem wir auch weiterhin treu bleiben werden.
    Unser Dank geht an …
    … die inspirierenden Bewohner Blockleys, dieses Bilderbuchortes in den Cotswolds, in den es uns immer wieder zurückzieht, besonders zu »unserem« Chris und »unserer« Nicola …
    … Ragley Hall und seine Bewohner und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Mit der formidablen Crew um Rebecca Smith und Gordon Best kann man sich bei einem Besuch mehr als glücklich schätzen.
    … unsere Informanten aus der Kriminaltechnik, die mit ihrem Fachwissen abnickten, was wir kaum zu schreiben wagten.
    … den rettenden Computerspezialisten der Gravis Hotline. Richard Arnold löste geduldig nicht nur unsere realen, sondern auch unsere erdachten Computerprobleme im zweiten Pippa-Bolle-Fall.
    … die Theater-, Regie- und Schauspiel-Truppe T. R. U. S. T. für die Fülle an positiver Inspiration. In Dutzenden von Proben, Stimm-, Sprach- und Harmonieübungen habt ihr uns bewiesen, dass Lachen und Loyalität über jede Schwierigkeit hinweghelfen. Von den helfenden Händen und der Organisation über die Beleuchter bis zur Bühnenbildnerin und von der kleinsten Nebenrolle bis hin zum »Hamlet« ist dieses Ensemble eine Einheit und beweist bei jeder Aufführung: Theater ist wie Magie! We TRUST you!
    … Jürgen, der uns mit engelsgleicher Geduld kreuz und quer durch die