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Dinner for one, Murder for two

Dinner for one, Murder for two

Titel: Dinner for one, Murder for two
Autoren: Auerbach , Keller,
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verrutscht und gab eine Flut roter Locken frei.
    »Sie haben sich verirrt«, sagte von Kestring ungnädig, »dies ist mein Auto.«
    »Nein«, erwiderte die Frau und zeigte auf den Bus, » das ist Ihr Auto.«
    Von Kestring lachte amüsiert und entgegnete salbungsvoll: »Wohl kaum. Sie wissen augenscheinlich nicht, mit wem Sie gerade sprechen.«
    Die Frau sah ihn lange und prüfend an. Schließlich sagte sie: »Mit jemandem, der nicht weiß, dass dieser Bentley meiner Großmutter gehört.« Sie deutete wieder aus dem Fenster, diesmal auf eine alte Dame, die gemeinsam mit Smith-Bates neugierig zum Auto blickte. »Sehen Sie? Das ist meine Oma. Sie ist hier, um mich abzuholen. Mich. Die Uniform hat sie zum Spaß angezogen. Oder mir zu Ehren. Ganz wie Sie wollen. Wenn ich Sie also bitten dürfte, Herr …?«
    Vor Zorn vergaß von Kestring alle Höflichkeit und sprang aus dem Auto, ohne ihre unausgesprochene Frage nach seinem Namen zu beantworten.
    »Oh, oh, Lysander«, sagte Hetty Wilcox heiter, »da ist jemand ganz schön geladen.«
    Hasso von Kestring hatte die beiden erreicht und baute sich schwer atmend vor Lysander Smith-Bates auf, ohne Hetty eines Blickes zu würdigen. Empört blaffte er: »Was hat das zu bedeuten?«
    »Was meinen Sie? Ich verstehe nicht«, sagte Lysander freundlich. »Es ist doch alles bestens organisiert: Ihr Ensemble wartet in unserem Bus auf Sie, Herr von Kestring. Ihre Frau und Ihr Assistent sind bereits eingestiegen.«
    Er wies zum Bus, und von Kestring sah mehrere Gesichter an den Fenstern, die aufmerksam verfolgten, was sich draußen abspielte. Seine Wut machte Ungläubigkeit Platz. »Also, das ist ja wohl … ich soll mit dem Bus fahren? Mit diesem Bus? Zusammen mit dem Ensemble?«
    Hetty fand, dass Lysander Smith-Bates in vorbildlicher Weise die Ruhe behielt. Sie zwinkerte Pippa zu, die den Kopf aus dem Wagenfenster gesteckt hatte, um nichts zu verpassen.
    »Ich kann mich nur wiederholen«, sagte Lysander, »ich verstehe nicht. Wir alle fahren mit diesem Bus, selbst Gertrud, Ihre Königin von Dänemark.« Smith-Bates zeigte auf Barbara-Ellen, die gerade wieder aus dem Bus stieg und auf sie zukam.
    Von Kestring schnaufte. »Ich bin in höchstem Maße erstaunt. Auch über diesen unkonventionellen Empfang. Ich hatte mich auf eine Pressekonferenz eingestellt. Die Medien müssen schließlich wissen, über was – und über wen – sie berichten. Darauf lege ich Wert.«
    Smith-Bates lächelte sanft. »Wir haben uns entschieden, Ihre Ankunft geheim zu halten, damit Sie in aller Ruhe ankommen können, bevor die Arbeit beginnt. Auch Ihren Aufenthaltsort in Hideaway haben wir nicht publik gemacht, denn niemand soll Sie stören. Wir haben den besten Journalisten eines internationalen Magazins engagiert, der Ihre Arbeit begleiten und lückenlos dokumentieren wird. Exklusiv. Ich hoffe, dass Sie mit diesem Arrangement einverstanden sind?«
    Von Kestring entspannte sich sichtlich. »Ein Hofberichterstatter. Guter Gedanke. Das war sehr vorausschauend von Ihnen. Zu viel Presse kann wirklich lästig sein.«
    Barbara-Ellen trat zu ihrem Mann, hakte sich bei ihm unter und demonstrierte eindrucksvoll ihr diplomatisches Geschick. »Hasso, dein Ensemble erwartet dich«, sagte sie schmeichelnd. »Deine Schauspieler sind begierig, dich endlich kennenzulernen.«
    Hasso von Kestring straffte die Schultern, schüttelte seine Mähne und begab sich so würdevoll zum Bus, als erwartete ihn die große Bühne der Royal Shakespeare Company zu einem dramatischen Soloauftritt.

msichtig und souverän chauffierte Hetty Wilcox ihre Enkelin durch die Hügellandschaft der verschneiten Cotswolds. Der Motor surrte kaum hörbar.
    »Ich schwebe auf einem fliegenden Teppich.« Pippa seufzte selig. »Kein Wunder, dass von Kestring lieber mit dir fahren wollte als mit dem Bus.«
    Hetty lachte leise. »Wir hätten ihm schon anbieten können, ihn mitzunehmen. Platz genug wäre ja.«
    »Bist du wahnsinnig? Du müsstet den Wagen anschließend ausräuchern, um die schlechten Schwingungen zu vertreiben.« Pippa war ehrlich empört. »Außerdem möchte ich unsere wenigen gemeinsamen Stunden mit niemandem teilen.«
    »Auch nicht mit Lysander Smith-Bates?«
    Pippa kicherte. »Darüber ließe ich mit mir reden. Was hat er eigentlich mit der Theatertruppe zu tun? Und sah er früher auch schon aus wie der wahr gewordene Traum vom perfekten Mann?«
    »Ist dir das nie aufgefallen? Du kennst ihn doch schon seit Kindertagen.« Hetty lächelte
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