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Diesen Sommer bin ich dein

Diesen Sommer bin ich dein

Titel: Diesen Sommer bin ich dein
Autoren: Mary Balogh
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Nervosität. Er kannte sie, bei Gott, gut genug, um das zu erkennen. Und
natürlich -natürlich! Er hatte sich gefragt, ob die Kirche auf Newbury -
der Schauplatz ihrer ersten Hochzeit für diese Hochzeit angemessen wäre. Aber
er hatte vermutet, dass es gut, für sie wäre, sie hier durchzuführen, um die
Geister endlich zu vertreiben. Töricht von ihm - dumm von ihm -,
nicht erkannt zu haben, welche Tortur dieser Teil des Tages für sie wäre.
    Er versuchte, sie
mit den Händen, mit den Augen zu beruhigen. Er versuchte, sie mit der
Sicherheit seiner Liebe zu umhüllen. Er konzentrierte sich nicht mehr auf den
Hochzeitsgottesdienst.
    »Ich muss euch nun
beide fragen«, sagte der Vikar gerade, als Kit wieder aufpasste - und er
konnte erkennen, dass Lauren plötzlich auch zuhörte, »wie ihr am schrecklichen
Tag des göttlichen Strafgerichts antworten werdet, wenn die Geheimnisse aller
Herzen offenbart werden, und euch bitten, es jetzt zu bekennen, wenn jemand von
euch Einwände hat, warum ihr nicht rechtmäßig in der Ehe vereint werden dürft.
Denn seid versichert, dass ebenso viele, die nicht Gottes Wort gemäß vereinigt
werden, auch nicht von Gott vereinigt werden, noch ist ihr Ehestand rechtens.«
    Ihre Hand lag
weiterhin starr in seiner.
    Nein, meine Liebe,
niemand wird das Schweigen brechen. Es gibt keine Einwände. Es wird nun gleich
alles vorbei sein all die irrationale Angst. Mut, meine Liebe.
    »Willst du nun
diese Frau zu deiner angetrauten Ehefrau nehmen?«
    Es war vorbei ...
Es war vorbei! Sie entspannte sich augenblicklich und lächelte ihn strahlend
an. Es gab keinen Einspruch.
    Bald - sehr
bald - wären sie Mann und Frau. Vereint, bis dass der Tod sie scheide. Er
hob den Schleier von ihrem Gesicht und legte ihn über ihre Hutkrempe. Er
blickte ihr lächelnd in die Augen.
    Seine Liebe. Seine
Viscountess. Seine Frau.
    Die Angst -
die törichte Angst - war vergessen. Die Unterschriften waren geleistet,
die Kirchenglocken läuteten für die Welt draußen freudig, die Orgel spielte
frohlockend, das frisch vermählte Ehepaar ging durchs Mittelschiff zurück und
lächelte den Familien und Freunden zu, die das Lächeln erwiderten.
    Aber einige aus der
Versammlung hatten nicht gewartet. Cousins aus beiden Familien sowie einige
andere waren hinausgeschlüpft und hatten sich gewappnet, bevor Kit und Lauren
in den hellen Sonnenschein traten und die Dorfbewohner jubelten, die jetzt fast
alle um den Eingang und den offenen Landauer versammelt waren, der üppig mit
weißen Bändern und Wimpeln geschmückt war und sie zum Hochzeitsfrühstück im
herrschaftlichen Wohnsitz bringen würde. Die Cousins standen zu beiden Seiten
des Kirchhofweges aufgereiht, alle schelmisch lächelnd, alle mit Bergen von
Herbstlaub bewaffnet.
    »Hmm«, sagte Kit,
während Lauren sich strahlend umsah. Nichts konnte ihr Glück ihren restlichen
Hochzeitstag lang schmälern. »Sollen wir uns hier hinkauern und hoffen, gleich
mit der Menge zu verschmelzen? Oder sollen wir davonlaufen?«
    »Es wäre unfair«,
sagte sie, »ihnen den Spaß zu verderben.«
    »Unfair.« Er
grinste zu ihr hinab. »Und das wäre es auch. Aber sie werden tief enttäuscht
sein, wenn wir nicht die Köpfe senken und loslaufen. Sollen wir sie
enttäuschen?«
    »Absolut«, stimmte
sie ihm zu, nahm seinen Arm und ging gesetzten Schrittes mit ihm den
Kirchhofweg hinab, lächelnd und winkend und von farbenprächtigen Blättern
beregnet.
    Sie winkten der
Menschenmenge erneut zu, als Kit Lauren in den Landauer half und dann neben ihr
hineinsprang. Der Kutscher rief einen gutmütigen Befehl, die Menge teilte sich,
die Kutsche fuhr ruckend an, und Kit warf Hände voll Münzen, die auf dem Sitz
bereitgelegen hatten. Die Hochzeitsgäste verließen langsam die Kirche.
    Kits Hand fand
Laurens und drückte sie herzlich. Sie sahen einander an und lächelten, während
der Landauer langsam um den Anger fuhr, bevor er zwischen den Torpfosten
hindurch in den Park bog.
    »Endlich allein«, sagte
Kit. »Oder fast allein. Dieser vergangene Monat war endlos.«
    »Ja, aber er ist
vorüber.« Ihre Augen glitzerten vor Tränen. »Und dieser Morgen ist vorüber.«
    Er drückte ihre
Hand fester. »Alles war perfekt. Du bist meine Frau. Immer und ewig meine Frau,
Lauren. Immer und ewig meine Liebe.«
    »Meine Liebe«,
wiederholte sie sanft. Und dann lächelte sie noch strahlender. »Oh, Kit, ich
bin froh, dass du dich an jenem Tag im Park gerauft hast und ich dort spazieren
ging. Ich bin froh, dass
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