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Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Titel: Diese Sehnsucht in meinem Herzen
Autoren: Jen Safrey
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eigentlich gar nicht so richtig erklären“, setzte Josey schließlich an, als Nate die Hoffnung auf Erläuterung fast aufgegeben hatte. „Es ist mir einfach so aufgegangen. Dass ich mir ein Baby wünsche und eine Familie gründen will.“
    Nate lehnte sich in seinem Stuhl zurück und betrachtete Josey, die verträumt in die Gegend schaute. „Also hörst du jetzt deine biologische Uhr ticken.“
    Josey verzog das Gesicht. „Nein. Ich meine, wahrscheinlich schon, aber so hätte ich das jetzt nicht ausgedrückt. Und es geht auch nicht nur darum, es geht um viel, viel mehr.“ Nun steckte sie das Brot doch in den Mund, kaute ein wenig und sagte schließlich: „Ich hatte es ganz deutlich vor Augen. Es war wie eine… eine Offenbarung.“
    Allmählich begann Nate etwas unruhig zu werden. Eigentlich kannte er Josey ganz anders, als fröhlichen, humorvollen Menschen. Dass sie auf einmal so ernsthaft und überlegt sprach, irritierte ihn. „Eine Offenbarung? Und die kam einfach so aus dem Nichts?“
    „Na ja, ich weiß auch nicht. Es war schon etwas seltsam. Da stand ich eben noch vor meiner Klasse und bin ganz normal meinen Aufgaben nachgegangen, und dann auf einmal…“ Sie brach ab, um einen kleinen Schluck Cola zu nehmen. „Ich glaube, ich will einfach mal zur Abwechslung meinem eigenen Kind etwas beibringen. Und zwar mehr als nur Schreiben und Rechnen. Ach, ich kann das einfach nicht beschreiben, es ist eben so ein Gefühl, aber ich bin vollkommen überzeugt davon.“
    Nate wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte, und Josey wartete offenbar auf irgendeine Reaktion. Allerdings fiel ihm nichts Besseres ein als: „Willst du dich an eine Samenbank wenden?“
    „Ob ich mich…?“ Nun endlich sah Josey ihm direkt in die Augen. Sie runzelte die Stirn, als hätte sie seine Frage nicht verstanden. „Nein, ich will mich nicht an eine Samenbank wenden. Nicht, dass ich etwas gegen Samenbanken hätte, aber ich wünsche mir etwas ganz anderes.“ Sie lehnte sich nach vorne, so dass das Goldmedaillon, das sie an einer langen Kette um den Hals trug, fast gegen ihr Wasserglas schlug. „Ich will eine Familie, Nate. Mit Kindern… und einem Ehemann. Mit allem, was dazugehört eben.“
    Nun lehnte sich auch Nate nach vorn, fast berührten sich dabei ihre Nasenspitzen. Er sprach ganz leise, damit die anderen Gäste hier, draußen auf der Veranda ihn nicht hörten. „Seit wann, Josey? Du bist doch immer für dein Leben gern Single gewesen. Wie oft hast du mir schon lang und breit beim Dinner erklärt, dass es doch sowieso unmöglich sei, den richtigen Mann zu finden, und dass du, dir deswegen kein Bein ausreißen wolltest? Ich sag dir, wie oft: hundert Mal mindestens.“
    „Und?“ Josey klang trotzig. „Darf ich es mir denn nicht anders überlegen?“
    Gerade als Nate darauf etwas erwidern wollte, kam die Serviererin mit ihren Bestellungen. Sobald sie den riesigen bunten Salat abgestellt hatte, griff Josey nach einer Gabel und machte sich darüber her. Nate war erleichtert darüber, dass Joseys urplötzlicher Sinneswandel sich immerhin nicht auf ihren Appetit ausgewirkt hatte. In gewisser Weise war sie also doch noch die Alte geblieben.
    Aber – Moment mal! Verhielt er sich ihr gegenüber eigentlich gerade fair? Selbst wenn er selbst sich nicht vorstellen könnte, jemals Kinder in die Welt zu setzen, gab ihm das doch noch lange nicht das Recht, an Joseys Wünschen herumzukritisieren. Nate schnitt sich ein Stück Steak ab, kaute langsam und schluckte. „Josey?“
    Sie schaute hoch.
    „Es tut mir Leid, Josey. Und nun hör mir mal zu.“ Er nahm ihre rechte Hand, damit Josey ihn nicht einfach ignorierte und sich weiter mit dem Salat beschäftigte. „Ich bin doch nur überrascht. Auf einmal sprichst du von Kindern, von einem Ehemann… und ich… finde das ganz toll. Wirklich. Ich wünsche dir alles Gute.“
    „Ja?“ fragte sie, und ihre Stimme klang ganz rau, als sie noch einmal nachhakte: „Meinst du das ernst?“
    „Aber natürlich. Du bist doch meine beste Freundin, und ich würde alles tun, damit es dir gut geht.“
    Bei diesen Worten fiel Josey die Gabel aus der Hand, die immer noch in Nates lag. Sie drehte die Hand um und umschloss nun fest seine Finger. Plötzlich strahlte Josey über das ganze Gesicht. „Du ahnst ja gar nicht, wie froh ich bin, dass du das gesagt hast!“
    „Ich habe es auch so gemeint.“
    „Wunderbar“, erwiderte sie und rutschte aufgeregt auf ihrem Stuhl hin und her.
    Nate musste
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