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Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Titel: Diese Sehnsucht in meinem Herzen
Autoren: Jen Safrey
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lehnte. Dann rannte er den kurzen Flur hinunter, rutschte auf Socken über die glatten Holzdielen und riss die Wohnungstür auf. Er sprintete die Treppe hoch und packte den Türgriff der Wohnung, die direkt über seiner lag. Die Tür war nicht abgeschlossen, und Nate fiel fast in die fremde Wohnung. Den Baseballschläger fest in den Händen, stürzte er ins Wohnzimmer. Die Frau, die dort allein auf dem Boden vor dem Fernseher saß, sprang auf und schrie.
    „Alles in Ordnung bei Ihnen?“ fragte Nate atemlos.
    Sie sah ihn entgeistert an. „Wer sind Sie denn?“
    Nate ignorierte die Frage einfach und suchte stattdessen Wohnzimmer und Kochnische mit den Augen ab, dann schritt . er direkt ins Schlafzimmer und anschließend ins Bad. „He!“ rief die Frau ihm empört nach, aber er ließ sich nicht beirren.
    Als er sich ganz sicher war, dass sich niemand außer ihnen in der Wohnung befand, ging er zurück ins Wohnzimmer. Dort stand sie und blickte ihn fassungslos an.
    „Ich wohne unter Ihnen“, erklärte er schließlich. „Ich hab Sie schreien hören, und da…“
    „Und da sind Sie hier einfach so reingestürmt? In meine Wohnung?“ Immer noch musterte die Frau ihn eindringlich. „Tja, es tut mir Leid, ich wollte Sie nicht stören. Ich rege mich bloß immer so auf, wenn…“
    „Ist denn bei Ihnen alles in Ordnung?“ wiederholte Nate seine ursprüngliche Frage. Tatsächlich sah sie ganz gesund und munter aus. Nein, das war noch untertrieben: Die Frau sah geradezu umwerfend aus. Das blonde Haar trug sie knabenhaft kurz, aber ihre Gesichtszüge waren durch und durch weiblich. Sie hatte

eine

zierliche
    Stupsnase,
    volle,

sinnliche

Lippen

und

riesige
    schokoladenbraune Augen.
    „Na ja, mir ist nur gerade ein halb nackter Mann direkt ins Wohnzimmer gestürmt, der mir offenbar mit dem Baseballschläger eins verpassen wollte, weil ich ihm zu viel Krach mache“, entgegnete sie. „Aber ja, ansonsten geht es mir ganz gut.“
    Nate blickte an sich hinab, auf seine abgewetzte Jeans. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er gar kein Hemd trug. „Wo steckt eigentlich der Kerl?“ fragte er.
    Die Frau runzelte die Stirn. „Wie bitte? Welcher Kerl?“
    „Sie haben doch eben geschrien. Und dann hat es laut gekracht, als hätte jemand… Wollte Ihnen jemand etwas antun?“
    „Nein, überhaupt nicht.“ Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen. „Ach je, das tut mir jetzt wirklich Leid.“ Aber in ihren Augen blitzte es belustigt auf. „Es liegt nur an diesem Spiel.“
    „Was für ein Spiel?“
    Sie wies zum Fernseher. „Na, das Football-Spiel.“
    Nate löste den Blick von dem außergewöhnlich hübschen Gesicht der Frau und schaute erstmals zu dem Gerät hinüber. Nun hörte er auch die Stimme des Kommentators: „Und am Ende der ersten Halbzeit im Spiel Denver Broncos gegen New England Patriots steht es 13:10 für die Broncos.“
    Nate konnte den Blick gar nicht mehr vom Bildschirm lösen. „Dann meinten Sie also… dieses Spiel?“
    „Genau“, erwiderte die Frau und fuhr schnell fort: „Wissen Sie, normalerweise schau ich es mir unten in der Bar an, da empfangen sie diesen privaten Sportsender. Bloß heute hat mich meine Verabredung versetzt. Ich wäre natürlich auch allein hingegangen, weil ich mir nicht von so einem unzuverlässigen Idioten den Tag verderben lasse. Aber diese Woche bin ich sowieso knapp bei Kasse, und sie zeigen das Spiel ja diesmal auch ganz normal im Fernsehen.“ Sie wies auf den Apparat und bückte sich dann, um die Fernbedienung vom Fußboden aufzuheben. Bevor die Frau weitersprach, stellte sie den Ton ab. „Na ja, und wenn es für mein Team nicht so läuft, wie es soll, dann geht mir das sehr nahe. Als das eben mit der Ballabgabe so gar nicht funktionierte, hab ich vor Wut ein paar Stühle umgestoßen, und dann hab ich wohl ziemlich laut gebrüllt, weil ich’s einfach nicht fassen konnte, dass Denver kurz davor war, schon wieder zu punkten. Da hab ich dann mit der Faust auf den Boden geschlagen, und… he, Moment mal! Sind Sie etwa in meine Wohnung gestürmt, weil Sie dachten, mir würde hier jemand etwas antun?“
    Nate nickte stumm und ließ sich dann auf das hässliche orangefarbene Wohnzimmersofa sinken. Nun sah er sich die Frau noch einmal ganz genau an.
    Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass sie ein rot-weiß-blaues Football-Trikot und Jeans trug.
    „Vielen Dank“, sagte die Frau, und es klang, als meinte sie es auch so. „Danke.“
    Dann betrachtete sie Nates Gesicht. „Wie geht
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