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Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Titel: Diese Sehnsucht in meinem Herzen
Autoren: Jen Safrey
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er nicht zugeknöpft, so dass Josey den rauchgrauen Anzug darunter erkennen konnte. Dabei stellte sie fest, dass die Hosenbeine ein wenig verknittert aussahen, als hätte er den ganzen Tag am Schreibtisch gesessen.
    Josey reckte den Hals, um einen genaueren Blick auf seine Hand werfen zu können.
    Kein Ehering.
    „Ich hab was gefunden.“
    Josey zuckte zusammen, als sie Nates Stimme plötzlich so dicht hinter sich hörte.
    „Puh, du hast mich ganz schön erschreckt!“
    „Tut mir Leid, aber du…“ Er folgte ihrem Blick. „Aha, während ich uns einen Film ausgesucht habe, warst du also auch nicht untätig.“
    Josey verpasste ihm einen leichten Knuff. „Ich hab mich nur umgeschaut, mehr nicht.“ In diesem Moment sah der fremde Mann auf, erkannte, dass sie ihn beobachtete, und erwiderte ihren Blick. Josey kam sich zunächst dämlich vor, doch dann lächelte der Mann sie freundlich an. Als er jedoch hinter sie schaute, wurde aus dem Lächeln ein Stirnrunzeln, und der Mann wandte sich wieder seinem Video zu.
    Josey fuhr herum und bemerkte, dass Nate den Fremden mit einem stechenden Blick fixierte. Sie schubste Nate hinter einen Ständer mit Disney-Filmen. „Sag mal, was ist eigentlich los? Du verdirbst mir ja noch alles.“
    „Ja? Was verderbe ich dir denn? Es ist doch noch gar nichts passiert. Du weißt ja nicht mal, was das für ein Kerl ist, oder etwa doch?“
    „Nein, weiß ich nicht. Aber warum machst du ihn mir jetzt schon schlecht? Weißt du nicht mehr, was wir abgemacht haben? Das da könnte mein erster Kandidat sein.“
    „Wie bitte? Der Typ?“ Nate verzog das Gesicht. „Du hast ihn dir gerade mal zwanzig Sekunden lang angeschaut, und jetzt erklärst du ihn schon für perfekt?“
    „Ich sage doch nur, dass er etwas hat.“
    „Und was soll das bitte schön sein, wenn ich fragen darf?“
    „Na, er… er steht bei den ausländischen Filmen“, erklärte sie schließlich und sah zwischen Nate und dem Mann hin und her. „Und dort halten sich normalerweise nur die etwas gebildeteren Zeitgenossen auf, würde ich sagen.“
    „Ach was“, gab Nate trocken zurück, „das heißt doch bloß, dass er Untertitel lesen kann. Und dafür braucht er nur die Grundschule besucht zu haben.“
    Aber Josey gab nicht auf, sie wollte Nate unbedingt überzeugen. „Nun schau ihn dir doch mal an. Er ist angezogen wie ein… Anwalt.“
    „Oder  wie  ein  Gebrauchtwagenhändler.
    Oder  der  Herausgeber  einer  Pornozeitschrift. Oder ein Mafioso.“
    „Warum machst du eigentlich alles so unnötig kompliziert?“
    „Weil du so eine seltsame Art hast, an diese Sache heranzugehen. Das wirkt auf mich alles so… nüchtern… fast wissenschaftlich. Du hast zum Beispiel noch nicht in einem Nebensatz erwähnt, ob du ihn überhaupt attraktiv findest.“
    Josey sah sich den Mann daraufhin noch einmal genau an. Das blonde Haar trug er sehr kurz, fast wie beim Militär. Seine Gesichtszüge waren die des netten jungen Mannes von nebenan, recht angenehm, aber nicht besonders einprägsam.
    Das musste Nate allerdings nicht unbedingt erfahren. Schließlich war der Mann ja auch nicht gerade hässlich. „Ich finde, er sieht ganz anständig aus“, meinte sie schließlich.
    „Ganz anständig. Na, das ist doch mal eine Aussage. Warum gehst du dann nicht zu ihm rüber und fragst ihn, ob er dich heiraten würde? Ich stelle mich sogar freiwillig als Trauzeuge…“
    „Nun hör aber mal auf! Seit wann bist du eigentlich so schrecklich sarkastisch?“
    Josey seufzte und fuhr dann entnervt fort: „Geh lieber und zahl für den Film. Und dann stell dich bitte mal woandershin. Ich will nicht, dass er glaubt, dass ich mit dir hier bin.“
    „Soll das ein Witz sein? Ich…“
    „Nate! Du hast doch versprochen, mir zu helfen.“
    Sekundenlang sahen sie sich gegenseitig in die Augen, und keiner schien gewillt, dem anderen nachzugeben. Dabei konnte Nate gar nicht verstehen, warum es ihm so sehr gegen den Strich ging, einfach wegzugehen, damit Josey sich mit einem Mann verabreden konnte, der auf den ersten Blick eigentlich ganz anständig aussah und es bestimmt auch war. Aber irgendwas machte ihm dabei zu schaffen, irgendeine Stimme in seinem Hinterkopf bedrängte ihn, er solle sie bloß von der Sache abhalten.
    „Nate…“
    „Damit das klar ist: Du bezahlst nachher das chinesische Essen.“ Nate zeigte mit dem Finger auf sie und berührte dabei fast ihre Nase. „Und erzähl mir bitte nichts davon, wie wenig du als Lehrerin
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