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Diese Lippen muss man küssen

Diese Lippen muss man küssen

Titel: Diese Lippen muss man küssen
Autoren: Kathie Denosky
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grinste nur leicht. „Sehr witzig, Abby. Willst du mir nun helfen oder nicht?“
    Lächelnd trat sie an das Sofa heran, auf dem die Kleine lag, mit den Beinchen strampelte und fröhlich vor sich hin brabbelte. „Hast du wirklich keine Ahnung, wie man das macht?“
    Das ist ja wohl offensichtlich! Aber er hütete sich, sie anzufahren, denn er war auf sie angewiesen. Diese verdammte Windel. „Hilfst du mir jetzt, oder muss ich mir jemand anderen suchen, der dazu bereit ist?“
    „Selbstverständlich wechsele ich die Windel.“ Abby legte ihre Handtasche ab und setzte sich neben Sunnie aufs Sofa. „Aber nicht, um dir zu helfen.“ Sie kitzelte die Kleine, die vor Vergnügen quiekte. „Sondern um diesen kleinen Engel von seiner schmutzigen Windel zu befreien.“
    „Warum auch immer. Hauptsache, es wird getan.“ Und zwar schnell, denn er musste noch jemanden finden, der auf die Kleine aufpasste, während er seine Rede hielt. Wenn alle Kandidaten gesprochen hatten, würden sie den Raum verlassen, damit die Mitglieder sich beraten konnten. Und er würde mit Sunnie nach Hause fahren. Sie beide hatten sich ihren Mittagsschlaf verdient.
    Dabei hatte der Tag kaum begonnen. Aber auf ein Baby aufzupassen, war sehr viel anstrengender, als er gedacht hatte. Zu allen möglichen und unmöglichen Uhrzeiten musste so ein Säugling gefüttert werden. Und das ganze Zeug, das man mitnehmen musste, wenn man mit so einem Wesen das Haus verließ.
    „Warum hast du die Kleine denn nicht zu Hause bei deiner Haushälterin gelassen?“ Abby sah ihn fragend an, während sie sich das lange kastanienrote Haar zurückstrich und nach der Wickeltasche griff, die Juanita vor ihrer Abreise noch gepackt hatte.
    „Sie musste ganz schnell weg, weil bei ihrer jüngsten Tochter morgen ein Kaiserschnitt gemacht wird. Das kam vollkommen überraschend. Wahrscheinlich wird sie ein paar Wochen in Dallas bleiben.“
    Beeindruckt sah er zu, wie Abby die Babytücher und den Puder aus der Tasche holte, dann die Kleine hochhob und ihr eine weiße Unterlage mit rosa Häschen darauf unterschob. Woher wussten Frauen, was in einem solchen Fall zu tun war? Hatten sie ein bestimmtes Gen, das den Männern fehlte?
    Das musste wohl so sein. Abby und er waren gleich alt, und bevor Sunnie in seinem Leben aufgetaucht war, waren sie beide kinderlos gewesen. Und dennoch wusste Abby, ohne zu zögern, wie mit dem Baby umzugehen war, während er keine Ahnung hatte.
    In Windeseile hatte sie die Kleine von der alten Windel befreit, gesäubert und ihr dann die saubere Windel umgelegt. „Hiermit befestigst du die Windel.“ Sie zeigte Brad die beiden kurzen Klebestreifen, die ihm vorher nicht aufgefallen waren. „Du musst nur darauf achten, dass sie fest sitzen, ohne dass sie dem Baby unbequem sind, und …“
    Fasziniert von Abbys sanfter melodischer Stimme bemerkte Brad erst nach ein paar Sekunden, dass sie aufgehört hatte zu sprechen. „Ja, und?“
    „Hast du mir überhaupt zugehört, Brad? Du kannst dich nicht darauf verlassen, dass immer jemand einspringt, wenn Sunnie eine neue Windel braucht.“
    „Ja, ich habe zugehört.“ Allerdings hatte er weniger auf das geachtet, was sie sagte, sondern eher darauf, wie sie es sagte. Aber das würde er lieber für sich behalten.
    „Was war mein letzter Satz?“ Sie sah ihn zweifelnd an.
    Abby hat die blauesten Augen in ganz Texas, ging ihm durch den Kopf, blau wie die wilden Glockenblumen im Frühsommer. Warum war ihm das nur früher nie aufgefallen?
    „Nun, Mr Price?“ Abby nahm Sunnie hoch, stand auf und blickte Brad lächelnd an. „Deine Nichte und ich warten.“
    Verdammt, was hatte sie nur gesagt? Doch er konnte sich nicht erinnern, vor allem nicht, als Abby das Kind an sich drückte und ihm einen Kuss auf die weiche Wange gab. Den Anblick würde er nie vergessen, auch wenn er sich nicht erklären konnte, warum nicht … „Also, du hast …“
    Was zum Teufel war denn bloß mit ihm los? Warum konnte er sich plötzlich nicht mehr konzentrieren? Und das ausgerechnet vor ihr? So etwas war ihm doch noch nie passiert. Warum musste er dauernd daran denken, wie sich Abbys Lippen wohl auf seiner Haut anfühlen würden? „Also, du hast gesagt, ich muss darauf achten, dass die Windel fest sitzt, mit diesen Klebedingern. Und dass sie dem Baby nicht unbequem sein darf.“ Erleichtert atmete er auf.
    „Das hat aber lange gedauert. So viel Zeit hast du nicht immer, wenn es um die Bedürfnisse der Kleinen geht. Du bist jetzt ihr
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