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Diese Lippen muss man küssen

Diese Lippen muss man küssen

Titel: Diese Lippen muss man küssen
Autoren: Kathie Denosky
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gern hätte er ihr diese Qualen erspart, aber er hatte keinen anderen Weg gesehen, um die Wahrheit zu erfahren. Nur indem sie ihre Ängste mit ihm teilte, konnte sie sich von ihnen befreien.
    „Sieh mich an, Darlin’.“ Sie hob ihr tränennasses Gesicht zu ihm empor. „Im Leben gibt es keine Garantien. Keiner weiß mit Gewissheit, ob er den nächsten Morgen noch erleben wird. Doch eins kann ich dir mit hundertprozentiger Sicherheit versprechen. Ich werde nie aufhören, dich zu lieben, solange noch Leben in mir ist.“
    „Aber ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren“, brachte sie unter Tränen hervor. „Solche Verluste sind zu schmerzhaft.“
    Er hatte gewusst, dass sie sich nicht so schnell überzeugen lassen würde. Das hatte ihn schon immer an ihr genervt, aber deswegen liebte er sie auch. „Ich fürchte, dir bleibt gar keine andere Wahl.“ Er lächelte zärtlich. „Du liebst mich doch, oder?“
    Hastig wischte sie sich über die nassen Wangen. „Ja, wenn auch gegen meinen Willen.“
    Unwillkürlich musste er lachen. Das war typisch Abby, stur bis zum Schluss. „Dann bist du es uns dreien schuldig, es zu versuchen. Komm zurück mit mir nach Royal, Abby. Werde meine Frau und Sunnies Mutter.“
    „Du willst mich heiraten?“
    Lächelnd ließ er sich auf ein Knie nieder, nahm das Kästchen heraus, das er sich schon in Royal in die Tasche gesteckt hatte, und klappte es auf. „Willst du meine Frau werden, Abby Langley?“ Er löste den funkelnden Diamantring aus dem schwarzen Samt. „Willst du mit mir zusammen Sunnie aufziehen und vielleicht noch weitere Kinder, die wir adoptieren?“
    Wieder liefen ihr die Tränen über die Wangen, aber diesmal wischte sie sie nicht weg. Ihr Blick schweifte zwischen Brads Gesicht und dem Ring hin und her. „Ja, ich will dich heiraten, Brad.“ Sie versuchte ein Lächeln und streckte die linke Hand aus. „Wie könnte ich ein solches Angebot ablehnen?“
    Er steckte ihr den Ring an, dann erhob er sich und schloss sie in die Arme. „Abby, Darlin’, ich liebe dich seit jenem Tag an dem See, als wir sechs Jahre alt waren. Schon damals hast du mein Herz gestohlen – und es mir nie wieder zurückgegeben.“ Während er sie auf die Nasenspitze küsste, zog er einen Zettel aus der Tasche. „Hier, das ist die Nachricht, die du Sadie für mich hast geben lassen. Ich bin über zweitausend Meilen gereist, um sie dir zurückzugeben. Ich habe sie nicht gelesen, und ich werde es auch nicht tun.“
    „Warum denn nicht?“, fragte sie und sah ihn so liebevoll an, dass ihm das Herz aufging.
    „Weil ich genau wusste, dass wir zusammengehören. Du bist meine Seelenverwandte, meine Frau, meine andere Hälfte, und daran können Worte nichts ändern.“
    Schweigend blieben sie eine ganze Zeit lang stehen, dicht aneinandergeschmiegt, bis Abby schließlich den Kopf hob. „Bist du auch ganz sicher, dass du mich heiraten willst, Brad? Du weißt, dass ich keine Babys bekommen kann und du deshalb nie ein eigenes Kind haben wirst.“
    Zärtlich strich er ihr die Falte über der Nasenwurzel glatt. „Sunnie ist genauso dein Kind wie meins. Und wir können noch weitere Kinder adoptieren, wenn du möchtest. Ich gehöre nicht zu den Männern, die sich nur dann als Vater fühlen, wenn sie selbst das Kind gezeugt haben.“
    „Letzten Sommer habe ich versucht, ein Kind zu adoptieren“, stieß sie leise hervor. „Ich hatte niemandem davon erzählt, weil ich befürchtete, dass noch etwas dazwischenkommen könnte.“
    Jetzt verstand Brad auch, warum sie ihm nur so zögerlich von ihrer Unfruchtbarkeit erzählt hatte. Und warum sie gegenüber den Möglichkeiten, die sie vielleicht trotzdem hätte, so abweisend gewesen war. „Offensichtlich ist etwas dazwischengekommen“, stellte er vorsichtig fest. „Was denn?“
    „Als das Baby geboren war, hat man es mir übergeben. Doch nach wenigen Tagen hat die Mutter ihre Meinung geändert, und ich musste meinen Sohn wieder hergeben.“
    Schrecklich, in einem Jahr hatte Abby gleich zwei schwere Verluste ertragen müssen. Mann und Kind waren ihr genommen worden, und sie hatte nichts dagegen tun können.
    „Diese Sorgen brauchst du bei Sunnie nicht zu haben, sie ist bereits unser Kind. Und du bist fast so viel mit ihr zusammen gewesen wie ich. Du bist schon jetzt ihre Mutter, Darlin’. Du hast sie gefüttert, ihr die Windeln gewechselt und sie ins Bett gebracht. Du hast dir Sorgen um sie gemacht, als sie die fiebrige Reaktion auf die Impfung
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