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Dienerin zweier Herren

Dienerin zweier Herren

Titel: Dienerin zweier Herren
Autoren: Sira Rabe
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bezahlt hatte.
    – * –
    Bea hatte die ganze Zeit über derart laut gesprochen, dass Domenico und Antonino, die zwei Tische weiter ihr Mittagessen zu sich nahmen, ungewollt einen Teil des Gesprächs mitverfolgt hatten. Beide Frauen hatten eine tolle Figur, ganz nach ihrem Geschmack. Und Frauen waren ein Dauerthema.
    Eigentlich waren die Zwillingsbrüder nur zufällig hier, weil ihr Stammbistro den Besitzer gewechselt hatte und ihnen nicht mehr zusagte. Während Bea ihnen ein wenig zu aufgedonnert und schrill vorkam, entsprach die andere Frau eher ihren Vorstellungen. Sie mochten den Typ Frau, der anständig und einen Hauch zu brav erscheint, möglicherweise aber lebenslustig und sehr natürlich war. Juliane war nicht weniger attraktiv. Sie war vorteilhaft gekleidet, wirkte dabei ungekünstelt und hatte ein erfrischendes, echtes Lachen. Ihr Stil war klassisch, mit einem Tüchlein um den Hals und die leicht gelockten dunkelbraunen Haare zu einer so genannten Banane hochgesteckt. Sie war dezent geschminkt, hatte einen hellen Teint und trug geschmackvollen Schmuck.
    Amüsiert über den Inhalt des Frauengesprächs zwinkerten sich die beiden zu. Domenico beobachtete, wie Juliane, die Geldbörse vor sich auf dem Tisch, auf die Bedienung wartete. Dazwischen hielt sie einmal missbilligend ihre Brille gegen das Licht, holte ein Tuch aus der Tasche, schien mit dem Ergebnis aber unzufrieden zu sein. Endlich kam die Bedienung und Juliane verließ gleich darauf das Café.
    Domenico schaute ihr hinterher, wie sie mit weichem Hüftschwung zwischen den Tischen hindurchging.
    «He, pass auf, dass dir nicht die Augen aus dem Kopf fallen!», zischte Antonino ihn an.
    «Schon klar. Du hast dich extra mit dem Rücken zu ihr gesetzt, damit du sie nicht anschauen musst, sonst würdest du doch auch nichts anderes tun, als ständig zu ihr hinüberzustarren.» Er grinste herausfordernd. «Bestimmt sitzt deine Hose schon knalleng.»
    «Haha!»
    Sie lachten beide leise.
    «Geht das schon wieder los mit uns? Es scheint wirklich unser Schicksal zu sein, dass uns immer dieselben Frauen gefallen. Also – wir sollten sie ansprechen, falls sie morgen wieder hierherkommt.»
    «Wieso sollte sie das tun? Die beiden waren doch nur hier verabredet.»
    Domenico grinste breit. «Ich hab doch längst die Bedienung gefragt. Das Mädel ist fast jeden Mittag hier. Also, wer von uns lädt sie ein, mit ihm auszugehen, und wer verzichtet diesmal?»
    Domenico beugte sich ein wenig vor und sah Antonino fragend an, der auf die letzte Bemerkung seines Bruders jedoch nicht einging.
    «Hast du nicht gehört? Sie hat die Nase voll von Männern.»
    «Aber das schreckt uns doch nicht ab, oder? Komm schon, welche Frau kann unserem Charme schon widerstehen? Außerdem ist es doch genau das – eine Frau, die nicht mit vielen Männern rummacht!»
    «Hör auf, Domenico! Und wenn sie uns beiden tatsächlich mehr als gefällt? Wie lösen wir das Problem diesmal? Beim letzten Mal habe ich verzichtet, und was war das Ergebnis? Du hast unsere Flamme geheiratet und bist fünf Jahre später geschieden, und ich habe aus lauter Frust eine andere geheiratet und bin ebenfalls geschieden!»
    Domenico lehnte sich zurück und verdrehte die Augen. «Ich weiß, ich weiß. Aber ich muss sie ansprechen! Soll ich zum Mönch werden, nur weil wir beide uns in die Quere kommen? Soll sie doch entscheiden, mit wem von uns sie ausgeht. Sofern sie überhaupt interessiert ist! Vielleicht entsprechen wir ja nicht ihrem Traummann?»
    «Okay, du hast gewonnen. Ich gebe mich geschlagen. Morgen sprichst du sie an, falls sie wieder da ist, einverstanden?» Spott lag in Antoninos Stimme. «Falls –»
    Domenico nickte und winkte der Bedienung, um zu zahlen.

3
    Die Temperatur des Badewassers war genau richtig. Es gab ein bestimmtes Ritual, das eine hundertprozentige Stimmung garantierte. Nicht dass Bea das gebraucht hätte. Sie war auch ohne irgendwelche Hilfsmittel heiß auf Sex. Außerdem war sie spontan. Ganz im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Juliane. Aber so ein bisschen Einstimmung schadete grundsätzlich nicht. Vorfreude war schließlich auch etwas wert, und der Abend sollte auf jeden Fall ein Erfolg werden.
    Während sie langsam ins Wasser glitt, lachte Bea leise vor sich hin.
    Jul. Sie war ja so ein fürchterlicher Moralapostel und so entsetzlich langweilig, was Männer betraf. Wie viel Spaß ihr dadurch im Leben entging, war ihr wohl gar nicht bewusst!
    Bea träumte vor sich hin, während der
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