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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)
Autoren: Richard Schwartz
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Worte, Esseri.«
    Ich holte meine Pfeife heraus und stopfte sie. »Was Euch zustieß, ist kein Zufall«, begann ich. »Wir sind allesamt Fremde hier, also kenne ich die politische Situation nicht und mag mich irren. Mein Diener erzählte mir, dass Euer Haus eines der wichtigsten in Eurem Reich ist und vielleicht sogar die nächste Kalifa stellt.«
    »Ja, meine Schwester Faihlyd.«
    Ich nickte. »Jemand will verhindern, dass das Haus des Löwen wieder auf den Thron des Reiches gelangt. Ihr und Eure Tochter seid die einzigen Überlebenden Eurer Karawane, es ist klar, dass man Euch entführen wollte. Warum, weiß ich nicht, vielleicht als Druckmittel. Ihr wisst es nicht, aber vorgestern wäre Eure Schwester Faihlyd beinahe ermordet worden, als ein Tierpfleger einen Greifen so reizte, dass das Tier sie anfiel und beinahe zerfleischte.« Sie sah entsetzt auf, ich hob die Hand. »Wartet, lasst mich aussprechen. Es heißt, dass ein Wunder im Tempel des Soltar sie vollständig heilte. Ich hörte auch von meinem Diener, dass man Euch in Gasalabad erwartet, aber niemand scheint zu wissen, wann genau Ihr eintreffen sollt.«
    »Wir sind früher aufgebrochen, ich wollte Zeit mit meiner Schwester verbringen, bevor sie Amt und Würden meines Vaters übernimmt. Wir sehen uns zu selten, und sie hat Faraisa noch nie gesehen. Ich war so froh, Faihlyd wiederzusehen …« Eine Träne löste sich aus ihrem Auge, und sie schniefte leise.
    Götter, dass die Tränen einer Frau so schwer wiegen konnten. Ich suchte verzweifelt nach einem sauberen Tuch. Ich hatte natürlich keines dabei. Sie wischte sich die Träne ab und sah mich an. »Worauf wollt Ihr hinaus, Esseri?«
    »Ich habe eine Bitte an Euch, die Euch schwerfallen wird. Ich möchte, dass Ihr Euch verbergt, bis ich Euch Nachricht zukommen lasse, dass es sicher ist. Ich habe Anlass zu glauben, dass derjenige, der Euch entführen ließ, nach politischem Einfluss und Macht trachtet, also ist es jemand von Rang. Da auch Ihr nicht wisst, wer er ist, seid Ihr nicht sicher in Eurem Heim. Wenn Ihr mir Eure Kleidung überlasst, kann ich es arrangieren, dass man Euch für tot hält.«
    »Ich soll also wie ein herrenloser Hund in die Stadt schleichen und meine Familie glauben lassen, ich wäre tot?« Sie sah mich entsetzt an.
    »Habt Ihr eine bessere Idee, um zu verhindern, dass es wirklich so kommt? Vergesst nicht, Essera, wir sind fremd hier, unsere Möglichkeiten sind begrenzt.«
    »Aber Ihr traut Eurem Diener.«
    »Ja. Doch auch er weiß nicht alles. Auch wir haben Feinde in der Stadt, und wir wissen nicht einmal, wieso. Vielleicht einfach nur, weil unsere Wege sich kreuzten.«
    »Warum tut Ihr das alles?«, fragte sie dann.
    »Was soll ich sonst tun? Hätte ich Euch in dem Käfig lassen sollen?« Ich zuckte mit den Schultern. »Das eine folgt aus dem anderen. Aber täuscht Euch nicht. Meine Liebste wurde ebenfalls entführt, befindet sich vielleicht in diesem Moment in denselben Krallen, denen ich Euch entrissen habe. Mein Interesse an anderen Dingen als an ihrer Rettung ist gering.« Ich sah sie durchdringend an. »Die Intrigen Eures Reiches stören mich nur, versteht Ihr? All das ist für mich ohne Belang. Wir sind nur auf der Durchreise. Vor einem Mond wusste ich nicht einmal, dass es dieses Reich gibt. Ich werde für Euch tun, was ich kann, aber nur, weil ich nicht anders kann.«
    »Ich habe es verstanden, Esseri«, sagte sie steif. »Mein Kind und ich sind eine Belastung für Euch.«
    Ich sah ihr geradewegs in die Augen. »Ja. Selbst wenn das Haus des Löwen fallen sollte, ist es nicht von Bedeutung für mich.«
    »Das sind harte, aber klare Worte. Ich werde tun, was Ihr verlangt, und mich verborgen halten. Aber nur für drei Tage. Und ich wünsche nicht, dass die Nachricht von meinem Tod verbreitet wird.«
    »Gut, wie Ihr wollt. Für drei Tage dann. Wird man Euch auf der Straße erkennen?«, fragte ich sie.
    »Ich glaube nicht. Es ist drei Jahre her, seit ich zuletzt in der Stadt war.«
    »Deral und mein Diener haben Euch erkannt.«
    »Das ist seltsam genug, denn ich glaube nicht, dass sie mich jemals unverschleiert gesehen haben.«
    Richtig, ich hatte diesen Brauch vergessen. »Warum seid Ihr jetzt unverschleiert?«
    Sie griff an ihr Gesicht und errötete. »Die Sklavenhändler nahmen mir meinen Schleier ab … Und bis jetzt dachte ich nicht mehr daran. Ihr dürft mich nicht ansehen, Esseri, es ist bei Strafe verboten.«
    Ich seufzte. »Wartet.«
    Ich fand einen Schleier bei Helis
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