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Die Zerbrochene Kette - 6

Die Zerbrochene Kette - 6

Titel: Die Zerbrochene Kette - 6
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Hastur den Kontakt zwischen der Terranischen Zone und seinen Leuten verboten hat. Es ist leicht, sich ihm in den Hellers zu widersetzen, Jaelle – aber hier in Thendara?«
»Ja, das ist eine der größten Schwierigkeiten«, räumte Jaelle ein. »Aber Rohana wird mit Lorill sprechen. Auch ihr Herz weilt in zwei Welten, und meiner Meinung nach ist es größer als jede von ihnen. Und ich glaube, es ist an der Zeit, daß die Bewohner Darkovers, nicht allein die Comyn-Lords, erfahren, wer die Terraner sind und was sie für unsere Welt zu tun vermögen. Du hast gehört, wie Gabriel sich darüber ärgerte, daß Lorill den Handel untersagt hat. Hasturs Wille ist nicht die Stimme Gottes, nicht einmal für die Comyn! Wir werden schon in Erfahrung bringen, was einige von den anderen denken. Willst du jetzt mit mir ins Gildenhaus gehen, Schwester, damit wir soviel wie möglich geregelt haben, bevor wir morgen Lord Hastur sehen – und deine Terraner? Dann wissen wir, wo wir stehen.«
»Ja, ich will.«
    Am nächsten Morgen saß Lady Rohana neben Lorill Hastur in der kleinen Ratskammer und wartete auf das Eintreffen des terranischen Koordinators. Peter Haldane saß ihnen gegenüber und sah aus, als sei er sowohl von bösen Vorahnungen als auch von Zorn geplagt. Rohana konnte seine Gedanken nicht lesen, aber das war gar nicht nötig. Magda und Jaelle waren in aller Frühe verschwunden, und sie war überzeugt, daß sie Zuflucht im Gildenhaus von Thendara gesucht hatten. Sie hatten eine Nachricht hinterlassen, sie kämen rechtzeitig zurück, und Rohana hielt es nicht für ihre Pflicht, zusätzliche Erklärungen zu geben, wenn sie es nicht getan hatten.
    Hastur beugte sich vor und fragte sie mit gedämpfter Stimme: »Das ist der Mann, der von Sain Scarp gefangengenommen wurde? Ist er wirklich mit Kyril identisch? Die Ähnlichkeit ist ungeheuerlich; haben wir es hier mit Cherillys Gesetz zu tun?«
    Rohana lachte. »An Cherillys Gesetz habe ich nicht mehr gedacht, seit ich mit dir und Melora und Leonie PsiÜberwacherin im Dalereuth-Turm war. Nein, das ist es nicht. Der Terraner hat nur fünf Finger an jeder Hand.«
    »Trotzdem ist die Übereinstimmung bemerkenswert, und es unterstreicht, was du über eine einzige Rasse gesagt hast. Allerdings finde ich die Vorstellung phantastisch, unser Volk sei von einem anderen Stern gekommen, und wenn doch, daß wir uns je gestattet haben, ein solches Erbe zu vergessen. Du sagtest auch, die Frau habe Laran. Darf ich fragen, wie du es herausgefunden hast? Ich hatte Befehl erteilt, daß kein Terraner Zeuge einer Matrix-Operation werden dürfe.«
    »Jaelle lag im Sterben«, antwortete Rohana, »und ihre geschworene Schwester hatte das Recht, bei ihr zu bleiben. Ich kann mir nur vorstellen…« Stirnrunzelnd versuchte sie, es sich zurechtzulegen. »Alida hat die Ardais-Gabe; sie ist eine Katalysator-Telepathin, und der Kontakt mit ihr mag das latente Laran in dieser Frau erweckt haben. Doch wenn es nicht dagewesen wäre, hätte Alida es auch nicht erwecken können. Der Mann – Haldane – war ebenfalls anwesend, und bei ihm gab es nicht den geringsten Hinweis darauf, daß er sich bewußt war, was vor sich ging. Wie auch immer, diese Frau hat Laran, und das bedeutet, daß wir einige unserer Vorurteile über die Terraner revidieren müssen!« Rohana sagte »unserer Vorurteile«, meinte in Wirklichkeit jedoch »deiner«. Hastur wußte es, und sein Gesicht verfinsterte sich.
    Er sagte: »Da kommen der terranische Funktionär und sein Dolmetscher.«
Montray hatte auf Rohana bei ihren früheren Begegnungen keinen großen Eindruck gemacht; sie fragte sich, ob sich Magdas Verachtung für den Mann auf sie übertragen habe. Diesmal wurde er von einem jungen Mann begleitet, der ebenso gut casta sprach wie Peter und Magda, also wie jeder gebürtige Darkovaner. Er stellte sich höflich bei jedem der Anwesenden als Wade Montray, den Sohn des Koordinators, vor, während sein Vater sofort zu Peter ging.
»Da sind Sie also, Haldane!« polterte er. »Haben Sie eine Ahnung, was für Ärger Sie uns bereitet haben? Und wo ist Miss Lorne? Sie müßte hiersein! Sie beide hätten sich schon gestern abend zum Befehlsempfang im HQ melden sollen!«
Peter erklärte ziemlich steif: »Man hat mich nicht informiert, daß irgendwelche Anklagen gegen uns erhoben worden sind. Es wäre unschicklich gewesen, Lady Rohanas Einladung in die Comyn-Burg abzulehnen. Ich bin überzeugt, daß Magda pünktlich erscheinen wird.« Er drehte sich
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