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Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)

Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)
Autoren: Kelly McCullough
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meine Schwerter zurück. Ich war erschöpft, aber ich musste mich immer noch um Devin, Fei und Sumey kümmern und hatte keine Ahnung, was ich mit irgendeinem von ihnen anstellen sollte.
    Ich richtete jeweils ein Schwert auf Devin und Fei. »Also gut, wir müssen ...«
    Plötzlich wurde ich von einem durchdringenden Schrei unterbrochen, der aus der Richtung kam, in der ich Maylien zuletzt hatte laufen sehen. Doch dann stieß diese eine Reihe wüster Beschimpfungen aus, und ich wusste, sie war noch im Spiel. Tatsächlich hörte es sich ganz so an, als käme sie auf uns zu.
    »Ich glaube, deine Freundin dürfte jeden Moment sterben, Aral«, sagte Devin. »Meinst du nicht, du solltest irgendetwas unternehmen?«
    »Was ist Sumey?«, herrschte ich ihn an. »Sag es mir sofort, oder ich töte dich auf der Stelle.«
    Ein Drachenschatten fiel zwischen uns auf den Boden. »Ich werde dir helfen.«
    »Mich zu töten wird sie nicht retten. Aber das weißt du, nicht wahr?« Devin lächelte, aber ich sah ihm an, wie schwer es ihm fiel. »Vermutlich kannst du mich im Augenblick schlagen, aber das kostet dich Zeit, die du nicht hast.« Neben der klaffenden Wunde an seiner Hüfte hatte er diverse kleinere Schnittverletzungen davongetragen, und über seine Stirn lief ein scheußlicher Streifen aus Brandblasen, der sich bis zu den verkohlten Restenseiner Haare zog. »Aber möglicherweise könnte ich mich auf einen Handel einlassen. Ich würde das hier gern beenden.«
    Mein Blick wanderte von Devin zu Fei, und ich überlegte, was sie wohl von all dem halten mochte. Ich wollte sie wirklich nicht töten, wusste aber nicht recht, ob ich eine andere Wahl hatte. Als unsere Blicke sich trafen, flatterten ihre Nasenflügel. Sie schüttelte vage den Kopf, öffnete die verletzte Hand – ihr Schwert hatte sie bereits zuvor in die gesunde gelegt.
    »Ich habe nichts, Aral.« Dann, als könnte sie einfach nicht anders, fragte Fei: »Du bist der Königsmörder, nicht wahr?«
    »Das ist er, Schätzchen«, sagte Devin höhnisch. »Der Stolz der verdammten Namara.«
    Ich agierte, ohne nachzudenken, stürzte mich auf Devin, zielte mit dem einen Schwert auf sein Auge und mit dem anderen auf seine Leiste. Seine zweifache Parade war langsam und hätte ihn nicht retten können, wäre er nicht zugleich zurückgesprungen. Aber er hatte sein verletztes Bein vergessen und landete auf dem Rücken, als es unter ihm nachgab.
    »Hier hast du den einzigen verdammten Handel, den du bekommen wirst, Devin. Du sagst mir in den nächsten zehn Sekunden, was Sumey ist, dann werde ich dich während dieser zehn Sekunden nicht töten.«
    »Ich scheiß auf dich.« Er hob seine Schwerter, und ich hätte am liebsten geschrien, weil er recht hatte.
    Ich hatte keine Zeit für das hier. Ich konnte Devin töten, aber es wäre nicht leicht und ginge ganz sicher nicht schnell vonstatten. Sogar verwundet und auf dem Rücken liegend würde er mich wertvolle Minuten kosten, die zu vergeuden ich nicht wagte.
    »Ich helfe dir«, sagte Fei, hob ihr Schwert hoch und richtete die Spitze auf Devin. »Wir können uns später einigen.«
    Auf einmal kam Maylien in Sicht, tauchte hinter einer Hecke auf, vielleicht zwanzig Meter hinter Devin. Sie humpelte schwerund war mit Blut und Schmutz aus dem Ring und dem Garten bedeckt. Außerdem hatte sie irgendwann ihr Schwert verloren und einen bewusstlosen Bontrang unter dem Arm. Als sie uns sah, kam sie direkt auf uns zu.
    Hinter ihr brach Sumey aus der Hecke hervor. Sie ging langsam und ebenmäßig und hielt das Schwert lässig vor dem Körper. Wäre da nicht der glänzende Stahlstummel, der zwischen ihren Rippen hervorragte, hätte ich kaum glauben können, dass sie einen Stich erlitten hatte. Wo zum Teufel war das Blut? Sie sollte über und über voll damit sein. Und dann hatte ich es.
    »Sie ist eine der Auferstandenen, richtig?«
    Mir war gar nicht bewusst, dass ich laut gesprochen hatte, bis Devin antwortete. »Das ist sie. Gebt dem Mann seinen Preis. Nicht dass es dir auch nur im Geringsten helfen würde, das nun zu wissen. Du kannst sie nicht töten ...«
    Aber ich war ihm bereits voraus und fiel ihm ins Wort. »Mit diesen Schwertern vielleicht nicht, aber mit einem von Namaras ...« Mit einem meiner Schwerter deutete ich auf eines von seinen. »Sieht aus, als dürftest du dein Leben behalten, Devin. Ich tausche eines meiner Schwerter und dein Leben gegen eines von deinen, wenn du es mir jetzt übergibst. Ich gebe es dir sogar zurück, wenn ich
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