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Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)

Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)
Autoren: Kelly McCullough
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Bontrang. Maylien schenkte mir ein kleines Glas Kyles ein, ein Achtzehnjähriger in Fassstärke. Triss machte tsts, mischte sich aber darüber hinaus nicht in unsere Unterhaltung ein. Er schätzte Maylien, wenn auch nicht den Trunk.
    »Schön, dich zu sehen«, sagte ich.
    »Ebenfalls. Ich bin froh, dass du dieses Mal einverstanden warst, herzukommen. Meine vorangegangenen Einladungen hast du nicht beantwortet.«
    »Ich war nicht in der Stadt. Ich habe versucht, mehr über die Auferstandenen herauszufinden und darüber, wann deine Schwester dem Fluch zum Opfer gefallen ist. Das dient meiner Neugier und folgt einer Notwendigkeit, denn ich bemühe mich derzeit, nicht aufzufallen. Früher oder später bekomme ich Schwierigkeiten mit Fei, und ich glaube, es könnte hilfreich sein, wenn ich mich so gut wie möglich aus ihrem Blickfeld fernhalte. Außerdem war Heyin da, und ich weiß, er bekommt Nesselsucht, wenn du mich triffst, also schien es nur vernünftig zu sein, abzuwarten, bis er nach Marchon zurückgekehrt ist.«
    »Das ist vielleicht ein Argument«, sagte Maylien. »Da wir übrigens gerade über Fei und Neugier sprechen, ich habe mir ein paar Gedanken über den guten Hauptmann gemacht.«
    »So?«
    »Warum war sie so schnell bereit, sich mit uns zu einigen? Sie arbeitet für den König, und du stehst ziemlich weit oben auf der Liste der Meistgesuchten.«
    »Eigentlich tut sie das nicht.«
    »Was?«
    »Für Thauvik arbeiten. Fei arbeitet zuerst mal für Fei und dann für Tien. Der König und das Gesetz haben damit wenig zu tun. Außerdem war sie mir was schuldig.«
    »Ich komme schon wieder nicht mit.«
    »Dieser Giftpfeil, den Devin präpariert hat. Der war für Fei, für den Fall, dass Sumey enttarnt wird und Sumey und Deem Fei nicht dazu bringen konnten, bei dem Spiel mitzumachen. Zumindest bin ich ziemlich sicher, dass das dahintergesteckt hat.«
    »Aber Fei wusste nichts von dem Bolzen. Zumindest nicht, als wir angefangen haben, über eine Einigung zu reden.«
    »Nein, aber sie wusste da bereits, was Sumey war und dass sie Deem und Devin in der Tasche hatte. Von da ist es nicht so weit zu der Erkenntnis, dass Feis eigene Überlebenschancen deutlich besser sein würden, wenn sich die Dinge so entwickelten, wie sie es schließlich getan haben. Selbst wenn Fei zugestimmt hätte, sich mit Sumey zu einigen, hätte sie von da an ständig eine Zielscheibe auf dem Rücken getragen, und das wusste sie. Außerdem habe ich Wert darauf gelegt, den Bolzen später zur Sprache zu bringen.«
    »Tja, vielleicht.« Sie zuckte mit den Schultern. »Hast du, während du fort warst, mehr über Sumeys Pläne herausgefunden?«
    »Über ihre Pläne nicht. Aber ich habe mehr über die Auferstandenen erfahren, als mir lieb war, und ich weiß, wie sie es geschafft hat, die ganze Zeit gesund und normal auszusehen. Erinnerst du dich an die große Marmorwanne in der Folterkammer in Marchon?«
    »Das war wirklich gruselig.«
    »Mehr, als du ahnst. Sie hat sie zum Baden benutzt. In Blut. Anscheinend kann das Blut der Lebenden den Verfall der Auferstandenen verhindern, wenn es gut und frisch ist und sie oft genug darin baden. So hat sie ihr Aussehen und ihren Verstand behalten können.«
    »Einfach widerlich!«
    Ich nickte. »Was ist mit dir? Hast du hier im Haus etwas entdeckt?«
    Maylien nickte, und ich hob den Deckel von einer der größeren Platten. Darunter lag eine dünne Schriftrolle.
    »Das war in einer steinernen Kiste in einem verborgenen Gewölbe des Weinkellers. Hinter einem Regal mit den Rotweinen, die meine Mutter besonders gemocht hat. Da waren auch noch einige andere Dinge, die ziemlich klar aufgezeigt haben, dass Sumey es in den Jahren seit dem Tod meiner Mutter genutzt hat, also wusste sie davon.«
    »Was ist das?«
    Maylien wandte den Blick ab. »Es ist eine Legitimationserklärung für Sumey und mich. Ashvik hat uns beide zu seinen rechtmäßigen Erbinnen gemacht. Nun, da ich mein Geburtsrecht zurückgewonnen habe, indem ich Marchon eingenommen habe, bedeutet dieses Dokument, dass der Thron eigentlich an mich fallen müsste. Dem Datum zufolge ist es ein paar Jahre bevor du Ashvik getötet hast, verfasst worden, und ich habe den Verdacht, seine Existenz war der Grund dafür, dass meine Mutter uns versteckt hat. Sie wollte nicht, dass wir unseren Halbbrüdern auf den Richtblock des Scharfrichters folgen. Und ichglaube, der wahre Grund dafür, dass Sumey Devin angeheuert hat, war, dass er ihr helfen sollte, Thauvik zu töten
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