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Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)

Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)

Titel: Die zerborstene Klinge: Roman (German Edition)
Autoren: Kelly McCullough
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fertig bin. Das verlangt mein Eid gegenüber Namara.«
    »Einverstanden.« Er drehte das linke Schwert, um es mir mit dem Heft voran anzubieten.
    Ich ließ mein Schwert neben ihm fallen und nahm es. Sumey und Maylien waren kaum noch zwanzig Fuß entfernt, und ich setzte zum Angriff an. Devin lachte.
    »Was ist so lustig?«, fragte ich.
    »Es wird nicht funktionieren. Genau das hatte ich dir erzählen wollen, als du mir ins Wort gefallen bist. Ich habe ihr schon eben diese Klinge ins Herz gerammt. Das habe ich getan, nachdem das Miststück die Alten Stallungen niedergebrannt hat, um ihrePläne zu verschleiern und mich am Ende zu hintergehen. Sie hat nur gelächelt und gefragt, ob unsere Abmachung noch gilt. Was sollte ich sagen? Namara ist tot, Aral, und ihre Magie ist mit ihr gestorben.«
    »Sie mag so tot sein wie deine Seele, Devin, aber ich bin es nicht.« Ich tat einen Satz voran, positionierte mich zwischen Maylien und ihrer Schwester. »Sumey?«
    Die Auferstandene blickte zu mir empor, und ein kaltes, totes Lächeln kräuselte ihre Lippen.
    »Das ist hier und jetzt zu Ende.«
    »Ja«, sagte sie. »Das ist es. Gib dein Bestes.« Sie ließ das Schwert fallen und lachte. »Und dann gebe ich dir meins.«
    Ich stürmte vor und trieb Devins von der Göttin geschaffenes Schwert geradewegs zwischen Sumeys Brüste. Es war eine nutzlose Geste. Aber Sumey mit ihren Folterkammern und ihrer Grausamkeit und ihrer Verächtlichkeit repräsentierte alles, wogegen die Göttin stets gestanden hatte, alles, wogegen ich stets gestanden hatte. Unmöglich, es nicht zu versuchen.
    Das Schwert verschwand bis zum Heft, und Sumey lächelte mich an. Sie öffnete den Mund, wollte etwas sagen, aber alles, was herauskam, war eine Art Seufzer, der das Wort »Namara« in sich getragen haben mochte. Für einen Moment fühlte ich etwas wie Finger, die meine Stirn berührten wie zu einer geisterhaften Segnung. Sumeys Miene wechselte von Verachtung zu Hass, als ihr Körper erschlaffte und sie langsam zu Boden sackte. Für einige endlose Sekunden starrte sie mich mit einem eiskalten, bösartigen Blick an. Dann verließ der belebende Wille ihren Körper, und sie starb.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Devin, als ich das Schwert aus Sumeys Brust zog. »Das ist der gleiche verdammte Hieb, den ich geführt habe.«
    Ich drehte mich um und ging zu ihm. »Hier ist dein Schwert.«
    Nur war es nicht seines. Das war es seit Jahren nicht. Es warimmer und von jeher Namaras Schwert gewesen. Und vielleicht war es, nur für ein paar Sekunden, auch meines gewesen.
    »Wie hast du das gemacht?«, verlangte Devin zu erfahren, ohne nach dem dargebotenen Heft zu greifen.
    »Das war nicht ich.«
    »Namara ist tot, Aral. Tot. Tot. Tot.«
    Und plötzlich tat er mir regelrecht leid. »Irgendwo auf deinem Lebensweg hast du das Einzige aus den Augen verloren, was wirklich zählt, nicht wahr, Devin? Der Herrscher des Himmels persönlich mag sie getötet haben, aber die Gerechtigkeit kann niemand töten.«
    Ich ließ das Schwert neben seine Füße fallen. Ich brauchte es nicht, und vielleicht, nur vielleicht, konnte es ihm helfen, seinen Weg zu finden. Mehr konnte ich für ihn nicht tun. Oder ihm tun. Dann konzentrierte ich mich auf Maylien und Fei. Letztere war dabei, einen Streifen sauberen roten Stoffs um eine tiefe Brandwunde im Arm von Ersterer zu wickeln. Triss baute sich in Drachenform zwischen mir und Devin auf, um mir den Rücken freizuhalten.
    »Was ist passiert?«, fragte ich Maylien.
    »Sumey hat mir den Arm zerkratzt, und ich habe die Wunde ausgebrannt, weil mir da schon klar war, was sie war. Die Rückwirkung des Schmerzes hat Bontrang umgehauen.«
    Ich legte einen Arm um Mayliens Taille und drückte sie kurz. »Geht es dir gut?« Sie erwiderte die Geste und nickte.
    »Das wird es, wenn Bontrang wieder bei sich ist. Es hat ihn ziemlich schlimm getroffen, aber ich spüre, dass er langsam wieder wach wird. Was machen wir mit ...« Sie deutete mit dem Kinn auf Hauptmann Fei.
    »Die einfachste Antwort für mich wäre, Euch zu töten, Hauptmann. Das wisst Ihr sicher.«
    Fei schüttelte den Kopf und steckte ihr Schwert weg. »Das glaube ich nicht, Aral. Hättet Ihr mich töten wollen, so würden wir jetzt nicht miteinander reden. Nein, so wie ich das sehe, braucht Ihr mindestens einen lebenden offiziellen Zeugen, der beschwört, dass Maylien den tödlichen Schlag in diesem Duell legal und ohne Einsatz von Magie geführt hat.«
    »Das würde die Dinge zweifellos
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