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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut
Autoren: Fabian Lenk
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macht der Lateinunterricht Spaß.“
„Lasst uns nun zu den Händlern gehen“, rief Kim, „und in Erfahrung bringen, ob nicht vielleicht doch jemand etwas über Johannes Furrer weiß.“
Doch die vorsichtigen Nachforschungen der drei brachten auch diesmal nicht den gewünschten Erfolg. Furrer war im Kloster ein unbeschriebenes Blatt. Anscheinend hatte ihn niemand am Abend seines Todes gesehen.
Enttäuscht kehrten Leon, Julian und Kim in die Pilgerherberge zurück. Wenzel wartete bereits mit einer Menge von Aufgaben auf sie. Auch an diesem Abend füllte sich die Schenke bis auf den letzten Platz. Die Befürchtung des Wirts, dass die Pilger und Geschäftsleute sein Haus meiden würden, erwies sich als gänzlich unbegründet.
Erst kurz vor Mitternacht durften die Freunde auf den Dachboden klettern. Leon ging mit einer Kerze in der Hand voran.
„Ach, du Schande!“, rief er, als er vor seinem Lager stand.
„Was ist los?“, fragte Kim müde.
„Seht doch nur!“, rief Leon. „Furrers Sachen: Sie sind durchwühlt worden!“
    52

Das Versteck
    Furrers Kleidung, die Kim ordentlich zusammengefaltet hatte, lag verstreut auf dem Boden herum.
    „Merkwürdig!“, sagte Julian, während er den Mantel aufhob. „Da vorn liegt der Hut und dort der Beutel und die anderen Sachen. Also, für mich sieht es so aus, als wäre nichts entwendet worden. Komisch …“
    „Nicht so voreilig“, sagte Kim und untersuchte das Wams. Dann griff sie in den geräumigen Lederbeutel. „Hhm, ich glaube, Julian hat Recht. Es scheint nichts zu fehlen.“
    Leon hockte sich auf sein Lager. „Aber das ergibt keinen Sinn. Es muss etwas fehlen.“
„Nicht unbedingt“, widersprach Julian. „Vielleicht hat der Täter etwas gesucht, es aber nicht gefunden.“
„Reine Vermutung“, sagte Leon wenig überzeugt. „Schließlich ist Furrers Habe ziemlich überschaubar. Mich würde eher etwas anderes interessieren: Wer war hier oben?“
Kim hockte sich neben Leon. „Gute Frage. Lasst uns methodisch vorgehen. Wer weiß überhaupt, dass Furrers Sachen hier oben sind?“ Ihre Freunde sahen sie überrascht an. „Wenzel“, führte Kim ihren Gedanken weiter aus.
„Vergiss seine Frau nicht“, ergänzte Leon.
„Na gut, Gertrud kommt auch infrage“, stimmte Kim ihm zu. „Aber Wenzel hat sich meiner Meinung nach schon einmal verdächtig verhalten. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Wenzel etwas mit der Sache zu tun hat.“
Julian drehte Furrers Filzhut in den Händen. „Kann Wenzel überhaupt der Mörder gewesen sein?“
„Wie meinst du das?“
„Ganz einfach: Wo war er, als Furrer ermordet wurde? Hat ihn einer von euch beiden gesehen? Erinnert euch!“
Leon hob die Schultern. „In der Küche war er ganz sicher nicht, als Kim zu schreien begann.“
„Im Schankraum war er auch nicht“, ergänzte Julian. „Wer war der Erste, der auftauchte, als du geschrien hast, Kim?“
„Es war Wenzel“, sagte sie atemlos. „Aber was besagt das schon?“
„Das zeigt, dass Wenzel ganz in der Nähe des Tatorts gewesen sein muss!“, erklärte Julian. Seine Wangen glühten vor Aufregung.
Kim spielte nervös mit ihren Haaren. „Ich habe den Mörder durch das Fenster fliehen sehen. Wenn es Wenzel gewesen ist … wie ist der dann ins Haus und auf den Gang gelangt, der zu den Zimmern führt?“ „Lasst uns nachsehen, ob das möglich ist“, schlug Leon vor.
Sie schlichen aus der Herberge und gingen zu dem rückwärtigen Fenster des Zimmers, in dem Furrer gewohnt hatte. Unmittelbar unterhalb des Fensters lag das Dach eines Ziegenstalls.
„Der Mörder floh durch das Fenster, sprang auf das Dach, rannte zu einem anderen Fenster und kletterte wieder in die Herberge. Kurz darauf stand er ganz unschuldig neben Kim“, überlegte Leon laut. „Ein kühner Fluchtweg“, überlegte Kim etwas unschlüssig. „So wäre Wenzel seinen möglichen Verfolgern ja ganz bewusst in die Arme gelaufen.“
„Mag sein“, sagte Leon. „Aber wer wäre schon auf die Idee gekommen, Wenzel zu verdächtigen?“ Ein Miauen ließ die Gefährten zu Boden sehen. „Hast du eine andere Theorie, Kija?“, fragte Kim. Die Katze maunzte erneut und diesmal mit mehr Nachdruck. Dann lief sie auf die Herberge zu. „Meint ihr, sie will uns etwas zeigen?“, fragte Julian.
„Wäre ja nicht das erste Mal“, erwiderte Kim und setzte sich in Bewegung.
Elegant glitt die Katze durch die stille Herberge. Die Freunde folgten ihr auf Zehenspitzen und erreichten wieder den Dachboden, wo sie eine Kerze
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