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Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut

Titel: Die Zeitdetektive 04 Das Teufelskraut
Autoren: Fabian Lenk
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Mantel dort, den Beutel und die Kleidungsstücke auf dem Stuhl. Und dann rauf damit. Wir sehen uns danach in der Schenke. Auf geht’s!“
Kim trug den Mantel die Leiter hinauf. Kija, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, sprang plötzlich aufgeregt um das Mädchen herum.
„Vorsicht, sonst fall ich noch über dich“, meinte Kim. „Wir können nachher spielen.“
Doch die Katze gebärdete sich weiter merkwürdig. Irgendetwas schien sie zu beunruhigen.
„Was hast du, Kija?“, fragte Kim.
Kija maunzte und lief weiter um Furrers Sachen herum.
„Habt ihr eine Idee, was uns Kija sagen möchte?“, fragte Kim ihre Freunde, während sie die Katze auf den Arm nahm und streichelte.
„Nö“, sagte Julian. „Vielleicht ist ihr ja einfach nur langweilig. Kommt, lasst uns lieber runtergehen. Wenzel ist heute ganz schön gereizt.“
„Allerdings“, meinte Leon. „Außerdem hat er es verdammt eilig, den Mordfall zu vergessen und zur Tagesordnung überzugehen, meint ihr nicht auch?“
„Ja, das ist mir auch aufgefallen. Dass der Mordfall schlecht für sein Geschäft ist, ist mir schon klar“, sagte Kim. „Aber Wenzel übertreibt es. Ich finde sein Verhalten sehr ungewöhnlich. Um nicht zu sagen: verdächtig –“
Julian runzelte die Stirn. „Was wollt ihr damit sagen? Etwa, dass Wenzel der Mörder ist?“
Kim und Leon schwiegen.
„Seid bloß vorsichtig mit solchen Verdächtigungen“, warnte Julian. „Wir haben keine Anhaltspunkte dafür, dass Wenzel hinter der Sache steckt.“
„Richtig“, gab Kim zu. „Wir haben überhaupt zu wenige Anhaltspunkte. Und dagegen müssen wir etwas unternehmen. Wir sollten uns im Kloster umhören und möglichst viel über Furrer in Erfahrung bringen. Was wollte er hier? Mit wem hat er sich getroffen? Vielleicht bringt uns das auf die Fährte des Mörders.“
    Wenzel scheuchte sie den ganzen Vormittag durch die Pilgerherberge. Sie fegten den Schankraum, spülten Geschirr, bedienten die Mittagsgäste und halfen Gertrud in der Küche. Die Frau des Wirts, ohnehin nicht sehr redselig, hatte seit dem Morgen keinen Ton mehr von sich gegeben. Ihr Gesicht war immer noch weiß wie ein Leintuch.
    Am frühen Nachmittag wurde Johannes Furrer von einigen Benediktinermönchen in aller Stille auf dem Klosterfriedhof beigesetzt. Niemand war zu der Beerdigung eingeladen worden. Neugierige wurden von den Mönchen höflich, aber bestimmt abgewiesen. So war es auch den Freunden ergangen, die von Wenzel zwei Stunden freibekommen hatten und durch das Kloster streiften, um Ermittlungen anzustellen. Sie hatten schon einige Händler, Handwerker und Pilger befragt. Zwar war der Mord das Thema in der Klosteranlage, aber niemand kannte Johannes Furrer oder hatte etwas über ihn gehört. Nun standen die Freunde unschlüssig vor dem Friedhofstor.
    „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieser Mord unter den Teppich gekehrt werden soll“, meinte Leon dumpf. „Jedenfalls scheinen das Wenzel und die Mönche zu wollen.“
    „Ja, den Eindruck habe ich auch“, stimmte Julian ihm zu. „Aber vielleicht haben einige auch nur Angst. Immerhin läuft der Mörder noch frei herum.“
    Plötzlich kam Leon ein schrecklicher Gedanke. „Sag mal, Kim: Kann es sein, dass der Mörder dich gesehen hat, als er vom Tatort geflohen ist?“
    „Wieso?“
„Weil du in diesem Fall in höchster Gefahr schweben würdest!“, rief Leon. „Womöglich will der Mörder dich beseitigen, weil er fürchtet, dass du ihn wieder erkennen könntest!“
„Nein“, sagte Kim schnell. „Er hat mich bestimmt nicht gesehen. Schließlich hat er mir ja den Rücken zugewandt. Sonst hätte ich sein Gesicht sehen müssen.“
„Klingt logisch“, sagte Leon ein wenig erleichtert. „Kommt, lasst uns gehen. Hören wir uns an den Ständen der Händler um. Vielleicht kannte ja doch einer von ihnen Johannes Furrer.“
Die Freunde gingen los. Auf dem schmalen Weg kam ihnen ein junger Mönch entgegen. Er trug die typische Kleidung der Glaubensbrüder: handgenähte Lederschuhe, ein weißes Leinenhemd und darüber die Kakulle, das weite Obergewand mit einer Kapuze. An seinem Gürtel hingen ein Rosenkranz aus Holzperlen und ein Essmesser.
„Seid gegrüßt“, sagte der Mönch freundlich. Er hatte weiche, hübsche Gesichtszüge. „Nach euch habe ich gesucht. Was für eine edle Katze ihr dabei habt.“ Er beugte sich zu Kija hinab und streichelte ihr über den Kopf.
„Was verschafft uns die Ehre?“, erwiderte Julian nicht weniger höflich.
Der
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