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Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Titel: Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan
Autoren: Lenk Fabian
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Khan. Wer weiß, ob wir den allein gefunden hätten.“
    Dann wandte er sich an ein Paar mit zwei Kindern, das hinter ihm trottete.
    „Ihr seid wohl auch versklavt worden?“, fragte er.
    „Ja“, entgegnete der Mann, der sich als Alach vorstellte. „Wir gehören zu einer kleinen Yasun aus den Bergen, die Ziegen und Schafe züchtet. Mangus Männer sind nachts in unsere Jurte eingedrungen und haben uns angegriffen. Diejenigen von uns, die sich gewehrt haben, wurden erschlagen. Der Rest zieht mit dieser traurigen Karawane.“
    Betrübt sah sich Leon die ausgemergelten Gestalten an, die sich mühsam voranschleppten.
    „Mangu gibt uns ganz wenig zu essen“, sagte Alach. „Denn Essen ist teuer. Und das verringert Mangus Gewinn.“
    „Ist das Heer des Khans wirklich ganz in der Nähe?“
    Alach hob die Schultern. „Keine Ahnung. Das Heer reitet ständig von einem Ort zum anderen. Wer weiß, ob wir es überhaupt lebend erreichen.“

Das Heer des Khans

Das Heer des Khans
    Langsam senkte sich die Abenddämmerung über das hügelige Grasland. Nach wie vor trotteten die Freunde mit den anderen Sklaven stumm vorwärts. Plötzlich erhob sich aufgeregtes Stimmengewirr. Ein Reiter, der von Mangu als Späher ausgesandt worden war, kam angeritten.
    „Das Lager, ich habe es gesehen!“, rief er.
    „Du bist ein guter Mann“, lobte Mangu ihn. „Aber sonst wärst du auch nicht bei mir.“
    Kim verdrehte genervt die Augen. „Ich ertrage diesen selbstgefälligen Kerl nicht mehr lange!“
    „Halte deine Zunge im Zaum! Sag bloß nichts Unüberlegtes!“, warnte Julian sie.
    „Keine Sorge“, erwiderte Kim. „Ich reiße mich zusammen. Aber es fällt mir verdammt schwer.“
    Der Späher führte die Karawane auf einen Hügel und deutete Richtung Süden. Kim, Julian und Leon staunten: Vor einem Waldgebiet lag ein gewaltiges Heerlager. Es bestand aus einer Vielzahl von kreisförmig angeordneten Jurten, zwischen denen sich kleine schwarze Punkte hin und her bewegten.
    „Das hier sind zehntausende von Männern“, sagte Mangu ehrfürchtig. „Diese Anzahl kann nur ein Gur Khan hinter sich vereinen: der Dschingis Khan.“
    „Ach? Ich dachte, das könnte nur der einmalig große und schöne Mangu“, sagte Kim zum Glück so leise, dass sie niemand außer ihren Freunden hörte.
    „Pst! Bitte, Kim!“, ermahnte Leon seine vorlaute Freundin.
    „Du sollst den Heini ja nicht heiraten!“, erwiderte sie wütend.
    „Wir versprechen dir, dass das keinesfalls passieren wird“, sagte Leon schnell.
    „Großes Ehrenwort“, bekräftigte auch Julian. „Vorsicht, Mangu kommt!“
    Der Menschenhändler schob die anderen Sklaven beiseite und beugte sich zu Kim hinunter.
    „Na, was ist, willst du den ehrenwerten Mangu nun heiraten?“, fragte er mit einem falschen Lächeln.
    Kim presste die Lippen fest aufeinander.
    „Ich sehe die Wut in deinen Augen“, stellte Mangu fest. „Du hast viel Temperament, zu viel, glaube ich. Deshalb wirst du leider nicht das Glück haben, mich zu heiraten. Ich habe mich entschlossen, auch dich zu verkaufen. Du bist mir zu kratzbürstig.“
    „Schade, wirklich schade“, erwiderte Kim spöttisch. Leon und Julian schickten Stoßgebete zum Himmel.
    Für einen Augenblick sah es so aus, als wollte Mangu noch etwas sagen. Doch dann drehte er sich um und stieg auf sein Pferd.
    Wenig später erreichte die Karawane das Lager. Die Luft war erfüllt vom Rauch der zahlreichen Lagerfeuer, dem Brüllen der Kamele, Blöken der Schafe und Wiehern der mongolischen Pferde, die sehr stämmig waren. Wachen führten Mangu, seine Männer und die Sklaven durch die Stadt der aus Holz und Filz gebauten, runden Jurten. Vor einigen saßen Soldaten, löffelten ihre Char Söl , eine fette Suppe mit Fleischstücken, und tranken Archi . Andere spielten Eson Tochoj , ein Spiel, bei dem man durch geschicktes Fingerschnipsen versucht, mit einem Knöchelchen die Knöchelchen der Gegner über eine Linie zu schießen. Mit großen Augen bestaunten die Freunde einen Krieger, der gerade einen zahmen Falken fütterte, der auf seinem Unteram saß.
    Die Wachen brachten den Trupp zu einer etwas größeren Jurte. Ein dicker Mann mit ausgeprägten O-Beinen kam heraus und schaute mit mäßigem Interesse auf die Neuankömmlinge.
    Mangu deutete eine Verbeugung an und sagte: „Sei gegrüßt, lieber Dobun, ich bringe dir neue fleißige Mitarbeiter.“
    „Halb verhungerte Sklaven sind es, nichts anderes“, verbesserte Dobun ihn.
    „Halb verhungert? Aber
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