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Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Titel: Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan
Autoren: Lenk Fabian
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Leben. „Drei langnasige Kinder und eine Katze allein in unserer schönen Steppe. Wie kommt ihr hierher?“
    Sofort blickten Leon und Kim zu Julian. Solche Erklärungen konnte er am besten abgeben. Julian nickte den Freunden zu. Er hatte verstanden.
    „Das ist eine traurige Geschichte“, antwortete er. „Wir hüteten Schafe in der Nähe unseres Lagers, als wir angegriffen wurden. Dabei …“
    „Wer hat euch angegriffen?“
    Julian hob die Schultern. „Vermutlich waren es Reiter vom Stamm der Tanguten. Es gab einen Kampf und unsere Eltern wurden entführt.“ Er wischte sich über die Augen und tat so, als müsse er weinen.
    Kim sah zum Himmel, weil sie Angst hatte, gleich laut lachen zu müssen. Das musste man Julian lassen: Er war ein guter Schauspieler und erfand immer die besten Ausreden.
    „Hör auf mit dem Geflenne!“, raunzte der Anführer Julian an.
    „Schon gut“, schniefte Julian. „Jedenfalls wurden wir von unseren Eltern getrennt und irren nun durch die Steppe. Wir wollen zum Khan. Sein Heer wird die Tanguten finden und unsere Eltern befreien.“
    Der Anführer spuckte aus. „Da wird sich der mächtige Khan aber freuen, wenn er von euch Verstärkung bekommt, bei der großen Etügen Eke !“ Er lachte schallend. Seine Reiter stimmten in das Gegröle mit ein. Nur die ärmlichen Gestalten schwiegen mit hängenden Köpfen.
    „Gut, ich will euch helfen“, sagte der Anführer, nachdem er sich beruhigt hatte. „Schließlich ist heute ein schöner Tag. Außerdem habe ich, der ehrenwerte Geschäftsmann Mangu, ein großes Herz, nicht wahr?“ Er wandte sich an seine Reiter, die eifrig nickten.
    Mangus großspurige Art nervte Kim. „Wir haben dich nur nach dem Weg gefragt, mehr nicht. Also, wo finden wir nun das Heer des Khans?“
    Jede Heiterkeit verschwand aus Mangus Gesicht. „Wer bist du, dass du es wagst, so mit mir zu reden?“, schrie er das Mädchen an und gab einem seiner Männer ein Zeichen. Der sprang vom Pferd und stürzte sich auf Kim. Geschickt wich Kim dem Angreifer aus und stellte ihm ein Bein. Der verdutzte Mongole krachte hart zu Boden, rappelte sich aber blitzschnell wieder auf. Sofort waren Leon und Julian neben ihrer Freundin, um sie zu verteidigen. Wütend stürmte der Soldat erneut auf die Kinder zu. In diesem Moment sprang Kija ihn an und biss in seinen Arm. Der Soldat schrie auf. Blut spritzte aus der Wunde über seinen Lederharnisch. Plötzlich zischten Lassos durch die Luft, und ehe sich die Freunde versahen, lagen sie gefesselt im Gras der Steppe. Kija rannte hilflos zwischen ihnen hin und her. Vergeblich versuchte der Soldat, den sie gerade gebissen hatte, sie zu fangen und in einen Sack zu stopfen.
    „Halt, Ruhe jetzt, und lass die Katze in Frieden“, befahl Mangu. Gemächlich stieg er von seinem Wallach und beugte sich über die Gefesselten.
    „Ihr habt wirklich gleich zweimal Glück. Erstens, weil ich euch nicht töten lasse. Und zweitens, weil ich euch zum Khan bringen werde. Sein Heer ist hier gleich in der Nähe.“
    Die drei Kinder starrten Mangu feindselig an und schwiegen.
    „Ich werde euch nämlich dem Khan verkaufen. Der braucht immer fleißige Diener.“ Prüfend kniff er in Leons Oberarm. „Und zumindest du bist ein kräftiger Kerl.“
    „Mieser Sklavenhändler!“, zischte Kim.
    „Sei still!“, flehte Julian.
    Mangu grinste. „Lass sie ruhig. Und wo wir schon mal bei dir sind, Mädchen: Du bist ziemlich hübsch und Temperament hast du auch. Das mag ich.“ Mangu massierte sein Kinn. Dann begann er, mit Kims Haaren zu spielen. Ein Lächeln huschte über sein dunkles Gesicht mit der spröden Haut. „Mmh, vielleicht mache ich dich zu einer meiner Nebenfrauen.“
    „Wie bitte?“, entfuhr es Kim. Wenn sie eine Hand frei gehabt hätte, hätte sie Mangus Gesicht zerkratzt.
    „Tja, wir Mongolen haben stets viele Frauen“, sagte Mangu beiläufig. „Andererseits könnte ich auch für dich einen guten Preis erzielen. Mal sehen.“ Er gab seinen Männern erneut ein Zeichen. Die Freunde wurden auf die Füße gestellt und zu den zerlumpten Gestalten geschubst. Kija versteckte sich im hohen Gras und beobachtete die Szene mit großen Augen. Dann setzte sich die ganze Karawane wieder in Bewegung. Stolz ritt Mangu voran.
    „Das geht ja gut los“, sagte Kim niedergeschlagen.
    „Warte ab, bis wir beim Khan sind. Dann sehen wir weiter“, versuchte Julian sie zu trösten.
    „Seht es doch mal positiv“, meldete sich Leon zu Wort. „Immerhin kommen wir zum
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