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Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan

Titel: Die Zeitdetektive 03 - Das Grab des Dschingis Khan
Autoren: Lenk Fabian
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Traum gehört! Sie versuchte, die Angst aus ihrem Herzen zu verbannen und konzentrierte sich wie ihre Freunde ganz intensiv auf das Ordos-Gebiet: jene Gegend, wo Dschingis Khan im Jahr 1227 gestorben war. Nur so konnte Tempus sie an den richtigen Ort bringen. Dann wurde sie von einer Macht über die Türschwelle in das schwarze Nichts gezogen. Wieder hörte Kim einen Schrei. Doch diesmal war sie es selbst, die schrie. Plötzlich war es totenstill.

Versklavt

Versklavt
    „Wo … wo sind wir?“, wollte Leon wissen, während er sich den Staub von den Klamotten klopfte.
    „Gute Frage“, antwortete Julian. Seine Augen gewöhnten sich langsam an das Halbdunkel, das sie umgab. „Da drüben wird’s heller. Kommt!“
    Die Freunde liefen eine Art Gang entlang, von dem viele dunkle Wege abzweigten. Allmählich wurde der Gang breiter und mündete in eine geräumige Höhle.
    „He, ihr habt ja ziemlich scharfe Mützen auf“, lästerte Kim.
    „Du aber auch“, erwiderte Leon und nahm seine Mütze ab. Sie bestand aus Leder und Fell. Wie seine Freunde trug Leon Stiefel, die bis fast zu den Knien reichten, grobe Hosen und ein fein gewebtes, festes Hemd, das über dem Bauch gegürtet war.
    Die Freunde traten aus dem Schatten der Höhle ins Tageslicht. Ein kühler Wind empfing sie. Die Sonne stand blass am Himmel und beschien eine karstige Berglandschaft. Ein Stück entfernt liefen die Berge in sanfte Hügel aus, die von einem gewaltigen Meer aus Gras bedeckt wurden.
    „Die mongolische Steppe“, murmelte Julian.
    „Bist du dir da so sicher?“, fragte Leon. „Wir wollten zum Heer des Dschingis Khan, aber hier gibt es nichts außer Gras und Berge.“
    Julian starrte auf seine neuen, ungewöhnlichen Stiefel. „Die Höhle müssen wir uns unbedingt merken. Ihr wisst schon … nur von hier können wir den Rückweg in unsere Zeit antreten.“
    „Nicht so leicht“, sagte Leon. „Hier gibt es jede Menge Höhlen …“
    „Aber unsere Höhle hat einen ungewöhnlichen Eingang“, erkannte Kim. „Seht nur: Er ist oval geformt wie ein geöffneter Mund. Und die Dinger am oberen Rand sehen aus wie zwei Zähne.“
    „Deine Fantasie möchte ich haben“, lachte Leon. „Diese Zähne sind Wurzeln von dem Baum, der sich über dem Höhleneingang festkrallt!“
    „Ist doch egal. Hauptsache, ich kann mir die Stelle merken. Möchte trotzdem wissen, wo wir hier sind. Vom Heer ist jedenfalls nichts zu sehen“, entgegnete Kim und nahm die Katze hoch. „Was meinst du, Kija? Hat sich Tempus diesmal geirrt?“
    Kija räkelte sich in Kims Armen und miaute.
    „Tja, wenigstens dir scheint es hier zu gefallen“, grinste Kim. Das Mädchen beschattete die Augen mit der Hand und suchte den Horizont ab. „He, seht mal da drüben“, rief sie plötzlich, „da sind ein paar Reiter!“
    Kim hatte Recht. Im Osten tauchte eine Karawane auf, die sich auf die Berge zubewegte.
    „Wir laufen ihnen entgegen. Die Leute werden bestimmt wissen, wo das Heer des Khans ist!“, schlug Kim vor.
    „Gute Idee“, stimmten die beiden Jungen zu. Nur Kija hatte offenbar etwas dagegen. Sie sprang von Kims Arm und floh in das Höhleninnere zurück.
    „Bleib hier, Kija! Wovor hast du denn nur solche Angst?“, rief Kim dem Tier hinterher. Die Katze wandte sich um und miaute aufmunternd.
    „Nein, wir folgen dir nicht“, antwortete Kim. „Du wirst uns folgen. Kommt, Jungs!“ Damit setzten sich die Freunde in Bewegung. Kija miaute kläglich, schloss sich dann aber den Kindern an.
    Kurz darauf trafen sie auf die Karawane. Vorn ritt ein prächtig gekleideter Mann auf einem gedrungenen Wallach – offenbar der Anführer. Hinter seinem Pferd liefen etwa zwanzig in Lumpen gekleidete Männer und Frauen, dahinter folgten mit Waren bepackte Kamele. Der Zug wurde von einem Trupp schwer bewaffneter Reiter begleitet. Der Anführer hob die Hand und stoppte die Karawane. Schweigend blickte er auf die Kinder und die Katze herab, deren Schwanz heftig von links nach rechts peitschte. Die Freunde wussten, dass Kija extrem gereizt war. Sie konnten sich aber nicht erklären, warum. Noch nicht.
    Der Anführer hatte leicht schräg stehende Augen, deutlich hervorstehende Wangenknochen und eine platte Nase. Sein Mund war hart, die Lippen wirkten wie aus Leder.

    Unsicher deutete Julian eine Verbeugung an. „Wir suchen das Heer von Dschingis Khan. Wir wollen uns ihm anschließen. Vielleicht könnt ihr uns helfen und uns den Weg zeigen.“
    In das Gesicht des Anführers kam eine Spur
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