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Die Zeit des Boesen

Die Zeit des Boesen

Titel: Die Zeit des Boesen
Autoren: Vampira VA
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jedoch aus Hollywood, das die Gestalt des Werwolfs mit Filmen wie George Waggners »The Wolf Man« (1941) mit Lon Chaney, Jr. und »Frankenstein Meets the Wolf Man« (1943) von Roy William Neill populär machte. Dasselbe gilt für den »Irrglauben«, daß sich Werwölfe lediglich bei Vollmond in reißende Bestien verwandeln können.
    Auch heute noch ist der Glaube an Werwölfe auf der ganzen Welt verbreitet, genährt von den vielen Horrorfilmen und -romanen, die sich dieses Themas im Laufe des 20. Jahrhunderts angenommen haben. Als 1925 in dem Städtchen Uttenheim bei Straßburg ein Polizist einen Jugendlichen erschoß, weil er ihn für einen Werwolf hielt, stellte sich beinahe die gesamte Bevölkerung hinter den Ordnungshüter. Im Jahre 1957 bekam die Polizei in Singapur offiziell den Auftrag, vermeindliche Lykanthropen-Angriffe auf die Schwestern eines Klosters zu untersuchen. Und 1975 gingen Berichte über einen Siebzehnjährigen aus Eccleshall, Staffordshire, durch die englische Presse, der davon überzeugt war, ein Werwolf zu sein, und sich ein Klappmesser ins Herz stieß, damit er seinen Mitmenschen nichts Böses tat. Der Umstand, daß in den Vereinigten Staaten ein Reservat der Navajo-Indianer nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs eine Zeitlang von einer Bestie heimgesucht wurde, die die Navajos, deren Kultur reich an Sagen über Lykanthropen ist, allgemein als Wer-wolf betrachteten, mag die Schöpfer der »X-Files« zu der Episode »Shapes« inspiriert haben, in der Mulder und Scully in einem Reservat der Trego-Indianer in Montana einem vermeindlichen indianischen Werwolf nachspüren.
    Obgleich, wie eingangs erwähnt, trotz intensiver Forschung nach wie vor mehr oder weniger im Dunkeln liegt, wie der Mythos des Werwolfs entstand, ist die wahrscheinlichste Möglichkeit hierfür wie bei den Vampiren vermutlich eine seltene Erbkrankheit, die Porphyrie, die auf die vermehrte Bildung und Ausscheidung von Porphyrinen zurückgeführt wird, also bestimmter Naturfarbstoffe, zu denen unter anderem die Farbkomponenten des Blutes und bestimmter Enzyme wie Zytochrome und Peroxidasen gehören. Por-phyriker haben eine gelbliche, häufig stark beharrte Haut, die mitunter sehr lichtempfindlich sein kann, so daß Erkrankte sich nur im Dunkeln frei bewegen können, um keine Gewebeschäden zu riskieren. Zudem werden ihre Hände und Füße von Geschwüren derart deformiert, daß sie mitunter wie Pfoten wirken. Außerdem können durch Pigmente verursachte Verfärbungen der Pupillen und der Zähne auftreten. Anfang des Jahrhunderts wurden Porphyriker wie der »hundegesichtige Jojo« in den Kuriositätenkabinetts und Freaks-hows vor allen in den Vereinigten Staaten öffentlich zur Schau gestellt. In diesen bedauernswerten Menschen Werwölfe zu sehen, ist aufgrund ihrer Erscheinung nicht sonderlich schwer. Es ist also durchaus vorstellbar, daß der Lykanthropen-Mythos im Endeffekt auf nichts weiter als der Fehldeutung einer damals zweifellos noch unbekannten Stoffwechselkrankheit basiert.
    Carter Jackson

    Der 30jährige Krieg
    Im Jahr 1617 wird Erzherzog Ferdinand von Habsburg ohne Zustimmung der böhmischen Stände König. Um seine Position zu festigen, steht er zunächst zum Majestätsbrief von 1609 und bestätigt ihn. Aber schon bald darauf erweist er sich als unnachgiebiger Gegenreformator.
    Am 23. Mai 1618 wird die Prager Burg durch die böhmischen Stände besetzt. Der Konflikt entzündet sich an Versuchen der katholischen Liga, das durch den Majestätsbrief garantierte Recht des freien Kirchenbaus und andere Privilegien zu brechen. Nachdem die protestantischen Ständevertreter gegen dieses Vorgehen zum Widerstand aufgerufen haben, ziehen sie, begleitet von einer großen Menge Sympathisanten, zur Prager Burg. Die Habsburger Statthalter Martinic und Slavata, zwei besonders verhaßte Repräsentanten der katholischen Partei, werden aus einem Fenster geworfen. Dieser Vorfall, bekannt als »Prager Fenstersturz«, ist zugleich Auslöser des Dreißigjährigen Kriegs, der sich in mehrere Kriege unterteilt.
    Zeittafel 1618 - 1623: Böhmisch-pfälzischer Krieg.
    1619: Die böhmischen Stände erklären Ferdinand II. für abgesetzt und wählen Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König.
    1620: Am 8. November wird das Heer der böhmischen Stände von der katholischen Liga Ferdinands II. in der Schlacht am weißen Berg bei Prag besiegt. Friedrich, auch als »Winterkönig« apostrophiert, flieht nach Holland.
    1621: Am 21. Juni werden auf dem
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