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Die Zeit des Boesen

Die Zeit des Boesen

Titel: Die Zeit des Boesen
Autoren: Vampira VA
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verwirrten Gedanken gefunden hatte und der ihre Effizienz mindern mochte, hatte er fortgewischt.
    Das Wesen lächelte - was bei ihm aber nicht mehr bedeutete, als daß es seine Masken beherrschte.
    Mit der Illusion eines Schuhs, den es über die Illusion eines Fußes gestreift hatte, stieß es gegen die beiden mumifizierten Hüllen, die unter dem Anstoß knisterten. Zu mehr waren sie nicht mehr fähig.
    Wie hatten sie glauben können, ihm zu entkommen?
    Und war es nicht ebenso lächerlich, wie sich ihre Hände selbst im Tode noch aneinander klammerten, als könnten sie dadurch eher dem Schicksal trotzen?
    Ihre Zukunft war hier und jetzt zu Ende gegangen, während die des Schrecklichen, der ihnen wieder den Rücken kehrte, gerade erst begonnen hatte .
    ENDE

Lykanthropie
    Schon in Band 9 versorgte euch Carter Jackson mit vampirischen Informationen. Jetzt hat er mir wieder einen Auszug aus seinem Taschenbuch zur TV-Kultserie »Akte X« überlassen, das im Juni dieses Jahres im Bastei-Verlag erscheinen wird (»Die Welt der X-Akten«, Bestellnummer 3-404-13905-4, 12,90 DM).
    »Der ganze Lebenslauf eines Menschen ist Verwandlung; alle seine Lebensalter sind Fabeln derselben, und so ist das ganze Geschlecht in einer fortgehenden Metamorphose.«
    Johann Gottfried Herder
    Neben den Vampiren gehören die Werwölfe (auch Wehrwölfe bzw. Wärwölfe) zu den »dienstältesten« Wesen der Schattenwelt. Zwar konnte bis heute nicht gesichert nachgewiesen werden, woher der Lykanthropen-Mythos, also der Glaube, daß sich ein Mensch unter gewissen Voraussetzungen in einen Wolf verwandelt, ursprünglich stammt, doch schon der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtet im 5. Jahrhundert vor Christi, daß die Griechen und Skythen, die an der Schwarzmeerküste beheimatet waren, von den einheimischen Neurern glaubten, sie würden einmal im Jahr für einige Tage zu Wölfen werden.
    Auch in der klassischen römischen Literatur tauchen schon Wer-wölfe auf, beispielsweise bei Vergil oder Petronius, dessen bekannter satirischer Roman Satyricon von Lykanthropen erzählt. Etwa zur gleichen Zeit berichtet Ovid in seinem Werk Metamorphosen, das wundersame Verwandlungen von den Anfängen der Welt bis in die Zeit Caesars beschreibt, daß der mythische König von Arkadien, Ly-kaon, von dessen Namen die Bezeichnung Lykanthropie hergeleitet ist, Jupiter (Zeus) eine Speise aus Menschenfleisch vorsetzte, um zu prüfen, ob der Gott zwischen Mensch und Schwein unterscheiden konnte. Für diesen Frevel, am Allwissen Jupiters zu zweifeln, wurde er zur Strafe in einen Wolf verwandelt, um fortan Angst und Schrecken bei seinen Untertanen zu verbreiten. Damit hatten die Götter ein Privileg, das sie bis dahin nur für sich selbst in Anspruch nahmen, ebenfalls den Menschen zuteil werden lassen, auch wenn die Verwandlung als eine Bestrafung gedacht war. Gleichzeitig schimmert in Ovids sagenhafter Erzählung die Tendenz durch, die »kannibalistische Lust« des Jupiter zu unterschlagen und ihn auf diese Weise davon zu entlasten, daß er durchaus Menschenfleisch begehrte. Die Verwandlung in ein Tier ist die göttliche Strafe für Kannibalismus und bannt die unreinen Gelüste nach dem Fleisch der eigenen Art in das Bild einer Kreatur, dessen Gier als seiner Natur entsprechend angesehen wird.
    Während der Wandel eines Menschen in ein Tier von den Ägyptern als erhöhende Ehrung empfunden wurde, empfanden die Völker im Norden, einschließlich der Griechen, ihn als »Mißgeschick«, wie Klaus Völker anführt. »Je unbeliebter das Tier war, in das man verwandelt wurde, desto furchtbarer die Strafe. So wurde der Wolf, den die Ägypter als hilfreichen Beschützer verehrten, in Europa wegen seiner Raubgier und Schnelligkeit gefürchtet.« Das ging soweit, daß man zur Zeit Karls des Großen (768 - 814 n. Chr.) in Frankreich spezielle Regierungsmaßnahmen zur Wolfsbekämpfung erließ, die bis ins 20. Jahrhundert beibehalten wurden. Später, im Mittelalter, waren die Wölfe in bestimmten Teiles Europas zu einem so großen Problem geworden, daß etwa in Irland nach dem Feldzug Oliver Cromwells im Jahre 1649 für jeden erlegten Wolf eine Prämie von fünf Pfund ausgesetzt wurde, was der Sachbuchautorin Jane Goldman zufolge »dieselbe fürstliche Summe war, die auch für katholische Priester gezahlt wurde«.
    Wölfe galten als schlau, gerissen und bösartig und eigneten sich damit wie ihre engsten Verwandten, die Vampire, ausgezeichnet als Sündenböcke für jede Art von
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