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Die wilde Jagd - Roman

Die wilde Jagd - Roman

Titel: Die wilde Jagd - Roman
Autoren: Heyne
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Drwyns Blick, und in seinen Augen lag nicht die geringste Nachgiebigkeit.
    »Wirst du meine Kriegerschar weise einsetzen, wenn ich sie dir gebe, Drwyn?«, fragte er. »Ich will nicht, dass es meinem Clan so ergeht wie dem Schwarzwasserclan.«
    Zu Ythas Überraschung zauderte Drwyn nicht. »Gwlachs Dummheit wegen haben wir zu viele Männer verloren.« Er streckte dem anderen Häuptling seinen Speer entgegen. Die weißen Kordeln schwangen im rastlosen Wind. »Aber ich bin nicht Gwlach.«
    »Das will ich hoffen.« Conor fiel aufs Knie, ergriff den Speer aus Weißholz und hielt gleichzeitig seinen eigenen hoch. »Wenn du mich enttäuschst, schwöre ich den Crainnh Blutrache, bis der letzte Adler fällt.«
    Wirklich? Ytha runzelte die Stirn. Obwohl Conor die Hunde gesehen hatte, wirkte er nun weniger überzeugt als damals auf der Versammlung. Das Land des Adlerclans grenzte an das der Feathain in der Nähe der Küste. Über die Jahre hatte sich ihr Blut mit dem der Wal- und Robbenjäger vom Weißen Meer vermischt, und zusammen mit deren hellem Haar hatten sie einige ihrer absonderlichen Vorstellungen geerbt. Sie lebten in Langhäusern mit weichen Betten und warmen Feuern darin und hatten schon halbwegs vergessen, dass sie eigentlich Nomaden waren. Ythas Knöchel traten weiß um den Schaft ihres Stabes hervor. Sie mussten an ihre Ursprünge erinnert werden.
    Doch bevor sie etwas sagen konnte, schloss Drwyn die Faust um den mit Federn bedeckten Speer des Adlerclans und wiederholte: »Ich bin nicht Gwlach.«
    Conor entblößte die Zähne und nickte. »Ich bin erleichtert, das zu hören, mein Häuptling.«
    Nun waren es zehn Clans, aber sie würde Conor im Auge behalten und dafür sorgen, dass er seinen Treueid nicht brach. Es würde helfen, seine Sprecherin genau wie die anderen fest an sich zu binden, aber es bestand noch immer eine gewisse Gefahr. Wenn ein Clan ausscherte, könnten die anderen ihm folgen.
    Doch aus den zehn Clans wurden zwölf, dreizehn, dann trat Conors Ebenbild Aarik von den Feathain vor, um seinen Eid zu leisten, und Ytha hielt die Luft an.
    Als er fertig war, stieß sie die Luft wieder aus und verfluchte sich selbst für ihre Zweifel. Schließlich war es ihr eigener Plan. Er würde nicht fehlschlagen.
    Und dann war es vorüber. Sechzehn Eide waren vor dem Häuptling der Häuptlinge geschworen worden. Das bedeutete eine Kriegerschar von mehr als fünfundvierzigtausend Mann, wenn ihr die anderen Sprecherinnen korrekte Zahlen gegeben hatten. Drwyn hatte nun seine Krieger, und sie würde ihren Krieg haben.
    Er stand auf, trug den magischen Speer auf dem Arm und sah seine Häuptlinge an.
    »Meine Brüder«, verkündete er. Seine Stimme war so fest und wohltönend wie die seines Vaters, sodass es für Ytha nicht nötig war, die Luft ein wenig zu beugen, um ihm Gehör zu verschaffen. »Dies ist ein bedeutsamer Tag. Zum ersten Mal in der Geschichte des Gebrochenen Landes haben wir uns zu einem gemeinsamen Zweck vereint. Wir sprechen mit einer Stimme, und bei allen alten Göttern, ich werde dafür sorgen, dass unsere Stimme gehört wird. Heute Abend feiern wir ein großes Fest!«
    Die zuhörenden Krieger brüllten zustimmend.
    »Und Morgen früh wird meine Sprecherin Maegerns Hunde bitten, uns den Weg zum Sieg zu zeigen. Wir werden über unsere Feinde herfallen, wie der Wolf über das Lamm herfällt.« Er stieß den Speer in den hellen Frühlingshimmel. »Wir werden uns zurückholen, was man uns gestohlen hat!«

Danksagung
    Diesmal war es ein schwieriger, einsamer Weg. Das letzte Buch war ein Glücksfall, eine Mischung aus weiß glühender kreativer Wut und ausreichender Zeit. Das Zweite entstand auf die gleiche Art, aber auf seinem Weg zur Vollendung musste es Krankheit, unrealistische Erwartungen, Anfälle von Selbstzweifel und alle anderen Dämonen abwehren, die einen Autorenneuling überfallen, wenn er alles noch einmal wie zuvor machen soll, aber besser – und diesmal mit einem Abgabetermin im Nacken.
    Wie bei jeder Reise haben mir auch diesmal viele Freundinnen und Freunde geholfen, insbesondere Greta, Jenny, Mags und Jo, deren beständiger Glaube an mich sowohl inspirierend ist als auch demütig macht. Mein tiefer Dank geht überdies an meine Eltern, meinen Bruder Ian und an meine Nichte Mia.
    Besonders danken möchte ich meinem Respekt gebietenden Agenten Ian Drury, meiner Lektorin Gillian Redfearn und dem ganzen Team bei Gollancz, ohne die … usw. usw.
    Aber vor allem möchte ich meinem Mann Rob
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