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Die Wiederkehr des Meisters

Die Wiederkehr des Meisters

Titel: Die Wiederkehr des Meisters
Autoren: Richie Tankersley Cusick
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und drehte sich im perfekten Einklang zum Rhythmus der Musik. Er berührte sie kaum, und doch war seine Nähe verführerisch und lustvoll.
    Cordelias Herz klopfte wie wild. Sie konnte spüren, wie ihr Widerstand dahinschmolz.
    „Nur diesen einen Tanz“, murmelte sie und drückte sich enger an Jesse.
    Sie sahen ihn, bevor er sie entdeckte. Der muskelbepackte Rausschmeißer stand im Vollgefühl seiner Wichtigkeit am Eingang und versuchte sie aufzuhalten, als sie auf die Tür zustrebten.
    „Ich brauche eure Pässe“, sagte er.
    Sie gaben keine Antwort, und sie blieben auch nicht stehen. Der Rausschmeißer hatte keine besondere Lust auf Scherereien und versuchte es noch einmal mit erhobener Stimme.
    „Hey! Hier geht keiner rein, bevor ich nicht.“
    Luke hatte keine Zeit für Drohungen. Er packte den Türsteher und zog ihn zu sich heran. Nun schien der junge Mann nicht mehr so tapfer zu sein wie zuvor. Luke spürte, wie er zitterte.
    „Geht hinein“, knurrte Luke.
    Die Vampire verloren keine Zeit. Zwei postierten sich am Haupteingang, die anderen verteilten sich auf die Nebenausgänge und im Raum. Darla stellte sich vor der Tür zum Bühneneingang auf. Ein anderer Vampir ging zur Bar, schwang sich über die Theke und blockierte den Ausgang dort. Während ein weiterer sich auf die Galerie begab, kletterte Luke auf die Bühne.
    Darla vergewisserte sich noch einmal, daß die Tür verschlossen war. Dann öffnete sie den Sicherungskasten an der Wand und legte den Schalter um. Prompt erloschen alle Scheinwerfer, und die Musik erstarb.
    Während die Besucher des Bronze noch verwirrt um sich blickten, ertönte eine Stimme von der Bühne.
    „Meine Damen und Herren“, verkündete Luke. „Es besteht kein Grund zur Panik.“
    Ein einzelner Scheinwerfer verbreitete seinen Lichtkegel auf dem Podest. Der ungeteilten Aufmerksamkeit seines Publikums gewiß, trat Luke nun in den Lichtkreis und stellte sich vor die verunsicherten Jugendlichen.
    „Im Grunde besteht natürlich doch ein Grund zur Panik.“ Seine Lippen verzogen sich zur schauerlichen Karikatur eines Lächelns. „Aber das spielt keine Rolle.“
    Er sah in die ungläubigen und erschrockenen Gesichter. Er spürte ihre Schwäche, ihre wachsende Panik wie Wellen, die durch seine Adern jagten, und labte sich daran - es diente allein dazu, ihn noch stärker zu machen.
    Ein zu Tode erschrockenes Pärchen versuchte zu fliehen. Luke grinste, als er sah, wie der Vampir vor der Tür freundlich den Kopf schüttelte. Sein Gesicht war ebenso scheußlich wie Lukes, und das Pärchen wich erschrocken vor ihm zurück.
    Cordelia starrte auf die Bühne. Jesses Hände ruhten immer noch auf ihren Schultern.
    „Ich dachte, heute abend spielt keine Band“, sagte sie verständnislos.
    Sie drehte sich um und schaute Jesse an - und schrak zurück, als sie die schreckliche Veränderung wahrnahm, das neue scheußliche Gesicht. Sie versuchte sich loszumachen, aber er hielt sie fest und zog sie in die Dunkelheit unter der Treppe.
    „Dies ist eine glorreiche Nacht!“ rief Luke von der Bühne herunter. Seine hungrigen Augen schweiften über das Meer aus Gesichtern. „Und es ist die letzte, die ihr erleben werdet.“ Es folgte ein Moment der Spannung, des verständnislosen Schweigens.
    Dann befahl Luke: „Bringt mir den ersten!“
    Mit höhnischem Grinsen sah er zu, wie der Rausschmeißer auf die Bühne gebracht wurde.
    „Was wollt ihr Typen bloß?“ fragte der junge Mann naiv. „Wollt ihr Geld? Mann, was ist denn mit euren Gesichtern passiert?“
    Luke packte ihn am Genick und erstickte jede weitere Unterhaltung.
    „Seht her, Leute!“ schrie er. Und während er auf sein zappelndes Opfer deutete, fuhr er fort: „Seine Furcht ist mein Lebenselixier. Sie ist fast so gut wie Blut.“
    Mit einem geübten Ruck biß Luke in den Hals des jungen Mannes und trank seinen Lebenssaft in gierigen, satten Schlucken. Er spürte, wie ihn warmer roter Nebel einhüllte, wie sein Meister mit jedem Schluck stärker und stärker wurde, wie die Macht der Jahrhunderte durch die Adern des Meisters strömte und ihn wie ein göttliches Licht leuchten ließ.
    Ein paar Augenblicke später warf er den Kopf zurück und schleuderte den Körper des jungen Mannes wie eine leere Blechbüchse zur Seite.
    „Der nächste!“ brüllte er.

23.

    Die Straße war wie leergefegt, als Buffy und ihre Begleiter endlich vor dem Bronze eintrafen. Buffy bemühte sich, den Haupteingang zu öffnen, aber die Tür gab keinen Millimeter
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