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Die widerspenstige Braut

Die widerspenstige Braut

Titel: Die widerspenstige Braut
Autoren: Christina Dodd
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Kinderkleiderlänge, alle mit einer weißen Schürze darüber. Alle trugen die Haare zurückgebunden in einen strammen Zopf mit einer dunkelblauen Schleife. Alle trugen sie die gleichen knöchelhohen Stiefel, und alle hatten den gleichen Ausdruck von Misstrauen und Aggression im Gesicht. »Ja. Ich bin Miss Samantha Prendregast.« Einige Sekunden später warnte sie ihr Gefühl, und sie fügte hinzu:
    »Redet mich mit Miss Prendregast an.«
    »Ich bin Agnes.« Das Mädchen bedeutete der Nächstältesten zu sprechen.
    »Ich bin Vivian.« Dieses Kind war genauso groß wie seine Schwester und sah erstaunlich gut aus mit seinem dunklen Haar und seinen schrägen und gleichzeitig geraden Augenbrauen.
    Agnes wies mit ihrer Reitgerte auf die Nächste.
    Das nächste Kind, dunkelhaarig und mit blauen Augen, verkündete: »Mara.«
    Samantha war jetzt im Bilde und lächelte herzlich. »Freut mich, euch kennen gelernt zu haben, Vivian und Mara. Wie alt bist du, Vivian?« Sie wies auf das entsprechende Mädchen.
    Vivian antwortete: »Elf.«
    »Und du, Mara?«
    »Neun.«
    Agnes blitzte Samantha an.
»Unterbrechen
Sie mich nicht.«
    »Du bist zu jung, um Befehle zu erteilen«, sagte Samantha freundlich. »Du möchtest möglicherweise noch einmal darüber nachdenken, bevor du fortfährst.«
    Als hätte sie dieser freundliche Tadel schockiert, blinzelte Agnes, hatte sich aber schnell wieder gefangen. »Nein.«
    Ihr Ton erinnerte Samantha an jemand. Sie runzelte die Stirn. Jemand, dem sie erst kürzlich begegnet war. Aber an wen?
    Agnes wies auf das nächste Mädchen.
    »Henrietta.« Dieses Mädchen, eine Brünette mit braunen Augen, hatte offensichtlich das Schema, die neue Gouvernante einzuschüchtern, nicht so recht verstanden, denn sie machte einen höflichen Knicks vor Samantha.
    Befehlen Folge zu leisten hatte noch nie zu Samanthas größten Stärken gehört, schon gar nicht denen von vorwitzigen Kindern, und deshalb unterbrach Samantha sie erneut. »Was für ein schöner Name, Henrietta. Und du bist sieben?«
    Mit geweiteten Augen blickte Henrietta sie an und nickte.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich bin eine gute Rätselraterin«, gestand Samantha.
    Agnes schlug sich an ihren Stiefel, um die Aufmerksamkeit aller Anwesenden wieder zu erlangen, und wies auf eine grinsende Kleine mit einer großen Zahnlücke, die ebenfalls mit diesen schön geschwungenen, ungewöhnlich geraden Augenbrauen gesegnet war.
    »Emmeline«, sagte die Zahnlose.
    »Und du bist fünf Jahre alt?«, fragte Samantha.
    »Ja, und ich hab meine Ssähne verloren«, lispelte das Kind.
    »Das hast du«, sagte Samantha und lächelte. Emmeline war ein kleiner Schatz.
    Stirnrunzelnd wies Agnes auf das kleinste Mädchen, das die gleichen dunklen Haare und Augen hatte wie die älteren Mädchen.
    Sie steckte ihren Finger in den Mund und blickte hinunter auf den Teppich.
    Mit einem Seufzer sagte Agnes: »Das ist Kyla.«
    Kyla rannte zu Agnes und versteckte ihren Kopf in Agnes’ Rock.
    Agnes streichelte ihr den Kopf und funkelte Samantha an, als wollte sie ihr drohen, nur ja keinen Kommentar abzugeben.
    »Kyla vergöttert dich offensichtlich«, sagte Samantha. »Und sicher aus gutem Grund. Du bist diejenige, die für Harmonie in der Familie sorgt, nicht wahr?«
    »Ja. Wir brauchen Sie nicht.« Agnes richtete sich zu voller Größe auf. »Wir werden Ihnen erklären, warum Sie wieder nach Hause fahren sollten.«
    Samantha richtete sich ebenfalls auf, genau wie Agnes. »Das kann ich nicht.«
    »Doch, das können Sie! Sie müssen.«
    »Ich bin von meiner Arbeitgeberin nach Cumbria geschickt worden mit der strengsten Anweisung, hier zu bleiben und dir und deinen Schwestern alles beizubringen, was ich weiß über Geografie, Naturwissenschaften, Pianoforte, Schönschrift, Literatur, Benehmen …«
    »Ich brauche das alles nicht!«, unterbrach Agnes sie.
    Samantha hob die Augenbrauen. »Ich denke schon, dass du das durchaus brauchst.« Sie überflog die gesamte kleine Gruppe. »Ihr alle habt es nötig.«
    Mara trat einen Schritt vor. Sie sah ein wenig unordentlich aus. Sie trug die gleichen Kleider wie die anderen, aber ihr Rock war zerknittert. Ein großer, feuchter, rosa Fleck prangte mitten auf ihrer Schürze. Ihr Haar war auf die gleiche Weise frisiert wie bei ihren Schwestern, aber einige Strähnen hatten sich gelöst und umlockten ihr Gesicht. Aber das alles hielt sie nicht davon ab zu sagen: »Papa mag Gouvernanten nicht.«
    »Dein Papa hat mich engagiert.«
    Vivian mischte
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