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Die Wette

Die Wette

Titel: Die Wette
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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Braddock sagte ihm nichts.
    “Dann hole ich Sie also ab”, sagte er.
    Kasey zögerte. Sollte sie darauf bestehen zu fahren? Nein, sie würde ihn fahren lassen. Der Miata war klein, und Nick war sehr groß.
    “Oder möchten Sie, dass wir uns am Restaurant treffen?”, fragte er. “Schließlich kennen Sie mich nicht und wollen einem Fremden vielleicht nicht Ihre Adresse geben.”
    Aber sie kannte ihn. Was sie ihm jedoch nicht sagen durfte. “Sie sind Nick Ashton, dann ist dies also entweder Ihr Geschäft, oder Sie arbeiten für einen Verwandten.”
    “Es ist mein Geschäft.”
    “Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie Ihren Ruf gefährden und was Böses tun. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich abholen.”
    Er lächelte. “Ich verspreche, dass ich nicht mit dem Truck kommen werde.”
    “Mir ist es egal, mit welchem Wagen Sie kommen.”
    “Okay, dann schreibe ich mir jetzt noch Ihre Adresse auf.”
    Sie folgte ihm zum Truck. Er öffnete die Beifahrertür, nahm einen Block und schloss die Tür wieder. Doch sie hatte die Kühlbox auf dem Boden des Wagens schon gesehen.
    “Ähm, was ist in der Kühlbox?”, fragte sie, obwohl sie die Antwort schon kannte.
    Er grinste. “Wasser.”
    “Verstehe.”
    “Ich konnte Ihnen doch nicht sagen, dass ich genug Wasser habe, nachdem Sie so freundlich waren, mir eine Flasche zu bringen, oder?”
    “Doch, das hätten Sie. Aber ich bin froh, dass Sie es nicht getan haben”, lächelte sie.
    “Ich auch.”
    Nachdem sie ihm ihre Telefonnummer und Adresse gegeben hatte, beschloss sie zu verschwinden, bevor sie die Sache noch vermasselte. So weit war alles gut gelaufen, sie sollte ihr Glück nicht weiter herausfordern. “Wir sehen uns also um sieben. Bis dann.”
    “Ich freue mich.”
    Sie schlenderte zurück zu ihrem Bürogebäude und fragte sich, ob er ihr wohl nachsah. Sie versuchte einen verführerischen Gang. Phase eins der Operation war erfolgreich beendet. Sie konnte stolz auf sich sein. Vielleicht hatte ihr kleiner roter Wagen etwas damit zu, dass er sie schon heute Morgen beobachtet hatte. Sie dachte an ihr Nummernschild und fragte sich, ob er es auch gesehen hatte.
    Ihre Familie, vor allem ihr Bruder Jim, war nicht begeistert von dem Nummernschild. Sie hatten sie gewarnt, dass sie in Schwierigkeiten kommen könnte.
    Ihre sexuellen Erfahrungen waren unbedeutend. Sie hatte ihre Jungfernschaft am College verloren – es war eher ein Experiment als eine Nacht der großen Leidenschaft gewesen. Vor etwa anderthalb Jahren hatte sie beschlossen, ihr Äußeres grundlegend zu ändern, um erotischere Männer auf sich aufmerksam zu machen. Alicia hatte ihr sehr dabei geholfen.
    Zur gleichen Zeit hatten ihre Eltern das Haus verkauft und waren in ein Apartment in Gilbert gezogen, etwa eine Stunde entfernt. Diese Trennung hatte ihr ein plötzliches Gefühl der Freiheit gegeben und es ihr leichter gemacht, ihr Image zu ändern. Als sie schließlich bei
Beckworth Public Relations
ihren Job antrat, war sie nicht mehr das Mauerblümchen, sondern eine bezaubernde Schönheit.
    Um ihr Selbstvertrauen noch ein wenig aufzumöbeln, hatte sie sich schließlich das Kennzeichen besorgt. Jetzt hoffte sie, dass sie bald irgendwann in die Schwierigkeiten geraten würde, vor denen ihre Familie sie gewarnt hatte. Nun, offensichtlich würden sie mit Nick beginnen.
    Einige Stunden später, während sie sich für das Date anzog, dachte Kasey über ihren Plan nach. Sie hatte einen Tisch in einem angesagten italienischen Restaurant reserviert, das nicht weit entfernt vom
Cactus Club
lag. So musste Nick nicht zweimal einen Parkplatz suchen.
    Gott sei Dank besaß sie einen gefälschten Personalausweis. Sie hatte sich wie eine Kriminelle gefühlt, als sie am College einen bekam, aber er hatte sich schon als sehr nützlich erwiesen. Auch heute Abend kam er gelegen, denn ohne ihn käme sie nicht in den
Cactus Club
.
    Der Trick für diesen Abend war, Nick dazu zu bringen, über sich zu sprechen. Je weniger er von ihr wusste, desto unwahrscheinlicher war es, dass er sie erkannte. Sie wollte nicht, dass Nick Kontakt zu ihrem Bruder aufnahm und ihm erzählte, was seine kleine Schwester so trieb.
    Deshalb würde sie dieses Spiel auch nur so lange spielen, bis sie ihn so weit hatte, dass er sie begehrte. Sie betrachtete dieses Abenteuer als Test, als das Ende aller schüchternen Gedanken und als Beginn ihres neuen Lebens als verführerische Frau.
    Sie würde genießen, was das Leben zu bieten hatte, und
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