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Die Wette

Die Wette

Titel: Die Wette
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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auszuschlachten.
    “Sie haben gesehen, wie gut es bei
Victoria’s Secret
läuft, und wollen weg von dem Schmuddelimage hin zum Klassisch-Erotischen.”
    “Was unternehmen Sie in dem Fall? Ich meine, wenn ich an
Slightly Scandalous
denke, denke ich an eine ganz bestimmte Art von Dessous.”
    Die Atmosphäre am Tisch änderte sich, aber das war vielleicht genau das, was sie brauchte, um ihn scharf zu machen. Mit einem Gespräch über das Stutzen von Bäumen würde sie das nie schaffen. “Genau, darum geht es. Wenn ich meinen Job gut mache, werden Sie, wenn Sie an
Slightly Scandalous
denken, ein Model in verführerischen Dessous vor sich sehen, die anständig genug sind, um im Fernsehen gezeigt zu werden, und trotzdem sehr sexy.”
    “Die anderen Stücke geben sie also auf?” Er klang enttäuscht.
    “Ja. Es gibt zwar einen Markt für solche Dessous, aber offensichtlich findet der im Verborgenen statt.” Sie beschloss, ihm eine direkte Frage zu stellen. “Sind Sie jemals in dem Geschäft gewesen?”
    “Muss ich die Frage beantworten?”
    Was nur bedeuten konnte, dass er unanständige Wäsche für irgendeine Frau in seinem Leben gekauft hatte. Kasey fragte sich, wie es sein würde, von einem Mann wie Nick erotische Wäsche geschenkt zu bekommen, die sie dann für ihn tragen sollte. Bei dem Gedanken lief ihr ein Schauer über den Rücken.
    “Ich habe das Gefühl, ich habe mich gerade selbst belastet”, sagte er.
    “Nein, überhaupt nicht.” Die Aussage machte ihn nur noch erotischer, wenn das überhaupt möglich war. Sie spielte weiter die erfahrene Frau. “Ich weiß, dass Männer Fantasien haben.”
    “Mir ist gesagt worden, dass auch Frauen Fantasien haben.”
    “Ja, natürlich.” Sie klang nervös, verdammt, und machte einen kleinen Rückzieher. “Darum geht es in meinem Projekt. Sex und Fantasie, aber fein verpackt. Nicht so offen und skandalös wie bei
Slightly Scandalous
.”
    “Wie mögen Sie Ihre Fantasien verpackt?”
    “Oh, ich bin wahrscheinlich wie die meisten Frauen.”
    “Das bezweifle ich. Seien Sie ehrlich. Ich habe zugegeben, dass ich schon einmal etwas bei
Slightly Scandalous
gekauft habe. Jetzt können Sie zumindest eingestehen, dass Sie schon einmal solche Wäsche getragen haben.”
    Wenn er wüsste. “Nun, ich …”
    “Ihre geröteten Wangen verraten Sie, Kasey.” Er lächelte. “Ich erkenne ein schlimmes Mädchen, wenn ich es sehe. Aber nur damit Sie es wissen, ich finde es absolut okay, Wäsche von
Slightly Scandalous
zu tragen.”
    Sie wusste, sie hatte sein Interesse geweckt. Aber nun hatte sie ihre Mission fast beendet. Nick sah aus wie ein Mann, der es kaum noch abwarten konnte, mit ihr allein zu sein.
    Sie nahm ihr Weinglas zur Hand und sagte: “Darauf muss ich nichts erwidern.” Dann leerte sie ihr Glas und stellte es wieder ab.
    Er atmete tief aus. “Sie wissen, wie man einen Mann scharf macht, nicht?” Er griff nach der Weinflasche und schenkte ihr nach.
    Sie nahm sich vor, keinen weiteren Schluck zu trinken. Sie hatte geglaubt, es gehöre zu ihrem Image, ihr Glas zu leeren, doch jetzt war ihr ein wenig schwindelig und zum Kichern zumute. Noch einen Schluck von diesem herrlichen Rotwein, und sie würde Nick ihre ganze Lebensgeschichte erzählen. Nein, ab jetzt würde sie nur noch Wasser trinken.
    Ein Glas Wasser würde vielleicht auch ihre Nerven beruhigen. So wie Nick sie ansah, fürchtete sie, etwas anzufangen, was sie nicht mehr so einfach beenden könnte. Sie nahm ihr Wasserglas und trank einen großen kühlenden Schluck.
    “Darf ich Sie etwas fragen? Wie kommen Sie zu der kleinen Narbe an der Lippe?”
    Sie verschluckte sich an ihrem Wasser. Nick vergaß seine Frage, sprang auf und schlug ihr auf den Rücken und murmelte einige besorgte Worte.
    Als sie wieder zu Atem kam, bat sie ihn, sich zu setzen. Andere Gäste sahen schon zu ihnen herüber, und selbst der Kellner kam, um sich zu überzeugen, dass alles in Ordnung war.
    Nick setzte sich auf seinen Platz. “Sind Sie sicher, dass alles okay ist?”
    “Ganz sicher. Mir ist die Sache nur peinlich. Man sollte doch denken, dass ich gelernt hätte, Wasser zu trinken.”
    “Ich hoffe, es hat nicht an irgendetwas gelegen, was ich gesagt habe.”
    “Nein, nein, das war es nicht.”
    “Wenn es mit der kleinen Narbe zu tun hat, die ich erwähnt habe, dann tut es mir wirklich leid.”
    “Du meine Güte, nein. Es ist eine Verletzung aus meiner Kindheit. Ich denke meistens gar nicht mehr daran, dass ich sie
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