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Die Wette

Die Wette

Titel: Die Wette
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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davon überzeugen, dass er sie heiraten wollte. Immerhin liebte er sie, das hatte er jedenfalls gesagt. Und weil er dreißig war, wollte er auch heiraten und Kinder bekommen und in seinem hübschen kleinen Haus leben. Ihr wurde ganz warm bei dem Gedanken daran.
    Nick stimmte zu, mit Jim und Alicia zu Colins Konzert zu gehen. Doch jedes Mal, wenn er Jim ansah, musste er an Kasey denken, und jedes Mal, wenn Jim und Alice miteinander schmusten, musste er ebenfalls an Kasey denken. Und auch als er den
Tin Tarantulas
lauschte, waren seine Gedanken bei Kasey.
    Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Colin wusste, dass irgendetwas nicht stimmte. Während der Pause kam er wie üblich an den Tisch und versuchte, sich wie immer zu benehmen. Doch wenn er sich unbeobachtet glaubte, betrachtete er seinen Bruder nachdenklich, und wenn Nick ihn dabei erwischte, drehte er sich um und machte einen Witz. Vielleicht hatte Kasey Kontakt zu Colin aufgenommen. Vielleicht hatte sie geplant, später auch noch zu kommen.
    Je mehr Nick darüber nachdachte, desto sicherer war er, dass Colin und Kasey irgendwie unter einer Decke steckten. Nick war davon ausgegangen, dass sie nicht so schnell aufgab, auch wenn es das Beste für sie wäre. Wenn sie glaubte, Colin würde ein gutes Wort für sie einlegen, dann hatte sie ihn vielleicht gebeten, es nach der Vorstellung zu tun. Nun, Colin konnte reden, so viel er wollte, Nick würde nicht die Zukunft einer Frau ruinieren, die er liebte, egal, wie weh diese Entscheidung tat.
    Nach dem letzten Musikstück machte Nick sich darauf gefasst, dass Colin zu ihm kam. Jim und Alicia waren schon zum Gehen bereit, doch Nick trödelte, für den Fall, dass Colin ihm noch etwas sagen wollte. Natürlich würde es nicht helfen, ach verdammt, wem wollte er etwas vormachen? Er wollte glauben, dass sie mit Colin gesprochen hatte. Er wollte den Beweis, dass sie versuchte, ihn zurückzuerobern.
    Natürlich wären all ihre Bemühungen vergeblich.
    “Hallo, Bruderherz. Wie kommt es, dass du noch hier bist?” Colin trat zu ihm.
    “Ich dachte, du wolltest vielleicht noch mit mir sprechen.”
    “Nein, eigentlich nicht.” In seinen Augen lag jedoch ein geheimnisvolles Funkeln. “Geh nach Hause. Männer in deinem Alter brauchen den Schlaf.”
    Nicks Herz machte einen Sprung. Colin hatte Kasey den Schlüssel zu Nicks Haus geliehen, und jetzt wartete sie dort auf ihn. “Das glaubst du auch nur”, sagte er, um seinen Bruder zu testen. “Jim, Alicia und ich wollen uns noch einen Mitternachtssnack genehmigen.” Diesen Plan gab es bisher zwar nicht, aber vielleicht brachte er Colin so aus der Reserve.
    “Dann noch viel Spaß.” Colin versuchte, ein gleichgültiges Gesicht zu machen.
    Nick spürte, dass hier irgendetwas vorging. Er würde herausfinden, was, sobald er nach Hause kam. “Bis später”, sagte er zu seinem Bruder.
    “Danke, dass du hier warst.”
    Er kehrte zu dem Tisch zurück, an dem Alicia und Jim warteten.
    “Wir wollen noch einen Kaffee trinken gehen”, sagte Jim. “Kommst du mit?”
    “Nein, danke. Aber wenn ihr mich eben bei mir zu Hause vorbeifahren könntet, wäre ich euch sehr dankbar.” Er bemerkte, dass die beiden nichts dagegen hatten, ihn abzuliefern. Offensichtlich wollten sie allein sein.
    Als sie in seine Einfahrt fuhren, hielt er Ausschau nach Kaseys rotem Sportwagen. Nichts zu sehen. Die Enttäuschung war so groß, dass er fast seine übliche Höflichkeit vergaß. Im letzten Moment erinnerte er sich daran, ihnen zu danken. Er versprach, sich bald wieder zu melden.
    Dann ging er den Weg entlang zur Tür. Wahrscheinlich würde er das Haus verkaufen. Das Haus interessierte ihn nicht mehr, wenn er nicht mit Kasey darin leben konnte. Jeden Abend nach Hause zu kommen und zu wissen, dass sie nicht da war, war eine zu große Quälerei.
    Montagmorgen würde er den Makler anrufen. Montag …
    Er öffnete die Tür, blieb stehen und starrte ins Wohnzimmer. Vasen und Topfblumen überall. Rosen, Chrysanthemen. Sie standen auf dem Couchtisch, den Beistelltischen, selbst auf dem Fußboden. Aus einer großen Vase mit einem bunten Strauß ragte ein Zettel. Er trat näher.
Lass mich Farbe in dein Leben bringen. Alles Liebe, Kasey.
    “Kasey?” Sie musste die Zeit, während er auf dem Konzert war, genutzt haben, dies alles zu arrangieren. Sie antwortete nicht.
    Mit klopfendem Herzen ging er durch das Wohnzimmer. Ein köstlicher Duft zog ihm in die Nase. War sie etwa in der Küche? Aber sie kochte doch gar
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