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Die Wette

Die Wette

Titel: Die Wette
Autoren: Vicki Lewis Thompson
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Knabbersachen für die Fahrt und versuchte, nicht daran zu denken, was sie tun würde, falls er gar nicht erschien. Schließlich entschied sie, zu ihm zu fahren, falls er nicht kam. Wenn nötig, würde sie über die Mauer klettern, die seinen Garten umgab, und dort auf ihn warten. Irgendwann musste er nach Hause kommen, und dann würde sie dafür sorgen, dass er ihr zuhörte. Vielleicht war all das aber auch gar nicht nötig, weil Nick wie verabredet kommen würde, und dann blieb ihr der ganze Abend für ihr Geständnis.
    Und heißer Sex auf dem Rücksitz des Wagens würde das Geständnis vielleicht leichter machen. Die Nacht zuvor hatte sie ihn um den kleinen Finger wickeln können. Wahrscheinlich machte sie sich viel zu viele Sorgen. Bestimmt würde er lachen und ihr sagen, sie wäre verrückt, sich wegen solcher Kleinigkeiten Gedanken zu machen.
    Trotzdem warf sie ständig einen Blick durch das Wohnzimmerfenster, in der Hoffnung, der Wagen möge um die Ecke biegen. Als er es endlich tat, zwei Minuten vor der Zeit, seufzte sie erleichtert.
    Vielleicht war Nick den ganzen Tag über einfach nur beschäftigt gewesen – so einfach war das. Wichtig war, dass er zum verabredeten Zeitpunkt erschienen war. Sie hatte ihren Teil des Abkommens ebenfalls erfüllt, indem sie Shorts mit elastischem Bündchen trug, dazu ein T-Shirt und keine Unterwäsche.
    Als Nick klingelte, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Sie war ein wenig nervös. Irgendwann heute Nacht würde sie ihm ein paar kleine Details beichten müssen, die sie bisher verschwiegen hatte. Wahrscheinlich würde es gar nicht so schlimm werden, und er würde ihr diese kleine Täuschung verzeihen. Sie würde es so erklären, dass er es verstand. Und anschließend würden sie wieder miteinander schlafen.
    Lächelnd öffnete sie die Tür. Ihr Lachen verflog in dem Moment, als sie sein Gesicht sah.
    “Was, zum Teufel, hast du dir dabei gedacht?”
    Als sie die Wut in seinen Augen sah, wusste sie, dass es sehr, sehr schlimm stand.
    Nick klammerte sich an seine Wut und ignorierte das Mitleid, das er für Kasey empfand. Er durfte jetzt nicht schwach werden. Er betrat die Wohnung und schlug die Tür hinter sich zu. Sie schreckte zusammen. Ihr Pech. Sie hatte ihn angelogen, und das tat sehr, sehr weh.
    “Nick, ich kann es erklären …”
    “Ich dachte, du hättest ein kleines Problem, weil du gerade diese Mauerblümchenphase abgeschlossen hast und die Welt entdecken willst.” Er starrte sie an. “Ich habe mir gedacht, dass du jünger bist als ich, auch ein paar Jahre, aber du bist erst
zwanzig
. Ein Kind!”
    “Ich bin kein Kind!” Trotzig hob sie das Kinn. Tränen traten ihr in die Augen.
    “O doch, das bist du.” Er versuchte, ihr Outfit nicht zu beachten, ein Outfit, das er sich gewünscht hatte für Sex auf der Rückbank des Wagens. “Ich erinnere mich noch gut daran, wie es war, zwanzig zu sein. Ich hatte überhaupt keine Ahnung.” Er drehte sich von ihr weg, unfähig, noch länger die Frau anzusehen, die er begehrte, aber nicht haben konnte. “Die kleine Kasey Winston. Und ich habe dich aufgefordert, erotische Wäsche zu kaufen.”
    “Nenn mich nicht so!”
    Er drehte sich wieder zu ihr. “Du bist es doch, auch wenn ich dich nicht erkannt habe. Ich glaube, jetzt weiß ich auch, woher du die kleine Narbe über der Lippe hast, oder? Übrigens, ich habe Jim nichts von uns erzählt. Ich will nicht, dass er dir Vorhaltungen macht, und vor allem will ich nicht, dass er mich verprügelt.”
    “Das würde ich nicht zulassen.” Ihre Stimme bebte. “Nick, du verstehst es nicht. Bitte, lass es mich erklären.”
    “Ich glaube, ich verstehe dich – zumindest verstehe ich einen Teil der Geschichte. Jim hat mir erzählt, dass du schon sehr früh deinen Abschluss gemacht hast. Er hat gesagt, dass du versuchst, älter zu wirken, vor allem in deinem Job. Dafür habe ich Verständnis. Aber warum musst du ausgerechnet mich täuschen?” Er hatte einen Kloß im Hals und schluckte.
    Sie holte tief Luft. “Dann kann ich dir ja auch gleich alles erzählen. Alle Frauen in meinem Büro haben dich vom Fenster aus beobachtet. Wir haben dann mit Strohhalmen ausgelost, wer dich zu einem Date einladen soll. Ich habe den langen Halm gezogen.”
    Er hatte gedacht, noch schlechter könnte es ihm nicht gehen, doch er hatte sich getäuscht. Er räusperte sich. “Es war eine Wette?”
    “Könnte man so sagen.”
    “Hast du gewusst, dass ich es bin?”
    “Ja.”
    “O Kasey.” Er
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