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Die Wahren Geheimnisse Des Wuenschens

Die Wahren Geheimnisse Des Wuenschens

Titel: Die Wahren Geheimnisse Des Wuenschens
Autoren: Felix Sendner
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sollten wir nicht davon ausgehen, dass diese Entwicklung mit uns bereits ihr Ende gefunden hat. Es gibt noch viel Luft nach oben, könnte man auch sagen. Wobei sich die Frage aufdrängt, ob es diese höheren Entwicklungsstufen des Lebens schon jetzt geben könnte oder ob sie sich erst noch entwickeln müssen.
    Das zu erkennen, was noch nicht ist, ist meist deutlich schwieriger, als das, was bereits vorhanden ist. Deshalb sollten wir vielleicht erstmal in die andere Richtung schauen. Betrachten wir die eindeutig einfacheren Entwicklungsformen des Lebens. Zum Beispiel die Welt der Mikroorganismen, denn dass diese zumeist einzelligen Lebewesen weniger hoch entwickelt sind als wir Menschen, dürfte sicher unstrittig sein. Trotzdem besitzen sie bereits einen Stoffwechsel, was sie auch nach der wissenschaftlichen Definition als Lebewesen kennzeichnet. Obwohl diese Mikroorganismen aber die mit Abstand am meisten auf unserem Planeten existierende Lebensform darstellen, ist von ihnen mit dem bloßen Auge nichts zu sehen. Man schätzt ihren Anteil an der gesamten »Biomasse« der Erde auf ca. 70%. Die restlichen 30% teilen sich alle anderen, höher entwickelten Lebensformen untereinander auf. Aktuellen Schätzungen zufolge glaubt man heute allerdings erst 0,5% aller 2–3 Milliarden Spezies der Mikroorganismen überhaupt entdeckt zu haben. Obwohl wir also alle ständig umgeben sind von unglaublichen Mengen solcher Mikroben, müssen wir feststellen, dass wir ihre Anwesenheit nicht im Mindesten bemerken. Aber um diese Erkenntnis zu gewinnen, brauchen wir noch nicht einmal bis zu den einfachsten Lebensformen zurückgehen. Es gibt auch deutlich komplexeres Leben, das von uns unbemerkt mitten unter uns lebt. Zum Beispiel die Milben: Erst mit der Erfindung des Elektronenmikroskops bekamen wir Einblick in diese bizarre Miniaturwelt, die uns ebenfalls umgibt. Angenommen ein Mensch ließe sich auf die Größe einer Milbe zusammenschrumpfen, dann würde für ihn eine ganz normale Taubenfeder plötzlich zu einer bizarren waldähnlichen Landschaft von der Größe Bayerns anwachsen. Dabei besitzt diese »Landschaft« genauso ein funktionierendes »Ökosystem« wie die Urwälder, wie wir sie kennen. So gibt es auch bei den Milben Pflanzenfresser und Raubtiere, die sich im ähnlichen Wechselspiel befinden wie die Fauna unserer Größenordnung des Seins. Diese fremdartige Welt befindet sich mitten unter uns. Aber wir nehmen sie trotzdem nicht wahr.
    Die Wahrnehmung ist jedoch nicht allein eine Sache der Größe, sondern auch von der Geschwindigkeit abhängig. Wir wissen, dass die verschiedenen Lebensformen auch über eine sehr unterschiedliche durchschnittliche Lebensdauer verfügen. Während der Mensch derzeit durchschnittlich um die 70 Jahre alt wird, können manche Bäume durchaus 4000 Jahre alt werden. Andererseits gibt es natürlich auch Lebensformen, die nur sehr kurze Zeit leben. Auch wenn die bekannte Eintagsfliege tatsächlich doch etwas langlebiger ist als es der Name nahe legt, ist ihre Lebenserwartung als Fliege lediglich 1 bis 4 Tage und nur in Ausnahmefällen mal eine ganze Woche. Wenn man hingegen die Lebensdauer von Bakterien in der Zeitdauer misst, die von einer Zellteilung zur nächsten vergeht, dann liegt diese sogar nur bei 20 Minuten.
    Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass sich die Reaktionszeiten, in denen die Lebensformen auf ihre Umwelt reagieren, auch mit der jeweiligen Lebenserwartung verändern. Beim Baum geschieht so etwas deutlich langsamer als beim Menschen, und beim Menschen wiederum langsamer als bei anderen, noch schnelllebigeren Lebensformen. Dementsprechend verändert sich auch die Wahrnehmung. Am deutlichsten wird das am Beispiel des Sehens. Der Mensch nimmt ungefähr 20 Bilder pro Sekunde mit dem Auge auf. Deshalb erscheint uns ein Film, bei dem je nach Verfahren 24, 25 oder 29,97 Einzelbilder pro Sekunde nacheinander abgespielt werden, insgesamt als eine flüssige Bewegung. Je weniger Bilder pro Sekunde jedoch erscheinen, desto holpriger und weniger fließend erscheint uns die Abfolge der Einzelbilder. Objekte, die sich aber so schnell wie z.B. eine Gewehrkugel bewegen, sind für uns nicht mehr sichtbar. Um sie für unsere Augen sichtbar zu machen, hat man Hochgeschwindigkeitskameras entwickelt, die derzeit bis zu 200.000 Bilder pro Sekunde aufnehmen können. Sobald solche Filme nur mit 25 Bildern pro Sekunde abgespielt werden, entsteht der sogenannte Zeitlupeneffekt und selbst extrem schnell
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