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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor
Autoren: L. E. Modesitt
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»und sie werden das auch noch für einige Jahre tun, nach dem, was der Erste Magier sagt.«
    »Einige Jahre sind nicht sehr lang, wie wir alle wissen. Er wünscht es sich sicherlich, aber ich habe meine Zweifel an Chyenfels Vorhersagen.«
    »Wie könntest du auch anders entscheiden, mein Liebster, selbst wenn Chyenfel zu zuversichtlich wäre?«
    »Ich könnte es nicht, denn der Wald ist ärger als die Barbaren im Norden. Diese können mit Cupridiumlanzen und Klingen zurückgedrängt werden, wenn auch mit mehr Verlusten, aber nur eine bestimmte Form von gebundenem Chaos wird den Verwunschenen Wald in Schach halten.« Ein freudloses Lachen folgt auf seine Worte. »Wir wissen das, und doch muss ich wie ein dummer Schuljunge reden, um angesichts der Wahlmöglichkeiten, die mir zwischen all den Übeln bleiben, meine Seele zu beruhigen. Noch mehr Spiegellanzenkämpfer werden sterben. Die Händler werden noch mehr Schiffe an Piraten und Freibeuter verlieren und es wird Unruhe unter den Händlern geben …«
    »Die gibt es bereits jetzt, Tasjan schmiedet ein Komplott und hat Sasyk als Anführer seiner Garde von Grünröcken angeheuert«, stellt Ryenyel fest.
    »Wer könnte es ihm übel nehmen, einen ehemaligen Spiegellanzenkämpfer-Offizier anzuwerben?« Toziels Worte klingen hell, aber seine Augen sind dunkel. »Besonders in diesen Zeiten. Tasjan wird alle Fragen über Sasyk gegen mich wenden. Und für die vielen Veränderungen werden die meisten in Cyad und in ganz Cyador mich beschuldigen, denn sie haben die Macht des Waldes weder gesehen noch erfahren.«
    »Das ist immer so«, antwortet die Kaiserin sanft. »Dem Volk ist es nur wichtig, dass für die Beseitigung dessen gesorgt wird, was ihnen schaden könnte, und dass sie das bekommen, von dem sie wissen, das es ihnen nützt. Nur wenige scheren sich um das, was allen zugute kommen würde, und wenn es Verzicht bedeutet, wenden sie sich ab. Das war schon immer so und so wird es auch immer sein. Dafür ist der Kaiser da.«
    »Und doch darf es nicht den Anschein haben, als plante ich etwas oder leitete eine Verschwörung ein, denn jene, die dergleichen tun, werden für kalt und berechnend gehalten, ganz gleich, wie sehr sie sich um ihr Volk sorgen, ganz gleich, was sie für ihr Volk getan haben, ganz gleich, wie viele Leben sie retten.«
    Ryenyel nickt. »Auch das ist ein Grund, warum es einen Kaiser gibt.«
    »Und all diese Probleme müssen ausgerechnet dann auftauchen, während ich Kaiser bin?«
    »Die Magi’i warnen schon seit vielen Jahren davor, dass die Türme versagen werden, dass das, was die Ehrwürdigen aufgebaut haben, nicht ewig halten wird.« Ryenyel legt ihre Hand auf die seine, die auf ihrer rechten Hüfte ruht, und schließt die Finger darum.
    »In solchen Zeiten bin ich beinahe froh darüber, dass wir keine Erben haben«, grübelt Toziel. »Denn wer auch immer mir folgen wird … welcher Nachkomme es auch immer sein mag … wenn es einen gibt …«
    »Es wird einen geben … wir haben noch Zeit«, versichert sie ihm.
    »Bei dem Pulk von Magi’i, die sich verschwören, und einem Major-Kommandanten der Spiegellanzenkämpfer, der die Magi’i allesamt für Dummköpfe hält, weil sie die Gefahr, die die Barbaren darstellen, nicht erkennen, und einem Handelsberater, der sein Wissen und seine Stellung zweifelsohne missbraucht, um sich die Taschen zu füllen und Cyador auszuhöhlen, auch wenn er gleichzeitig vorgibt, es zu stärken?«
    Nach einigen Sekunden der Stille setzt Ryenyel zu einer Antwort an. »Der Major-Kommandant, der höchst ehrwürdige Rynst, weiß, dass es für Bluoyal einzig und allein von Bedeutung ist, dass die Türme und Lanzenkämpfer richtig arbeiten, damit die Schiffe der Händler beschützt werden können. Rynst kann Chyenfel kaum ertragen, aber er weiß auch, dass der Erste Magier weitaus vertrauenswürdiger ist als der Zweite oder gar Chyenfels Schützling, der junge Rustyl.«
    »Nur weil Rynst den Handelsberater Bluoyal mehr fürchtet als die Magi’i.« Toziel schnaubt.
    »Bluoyal schlägt einen verschlungenen und tödlichen Pfad ein. Er wird dafür sorgen, dass die Spiegellanzenkämpfer und Magi’i nicht erkennen, dass sie beide ähnliche Ziele verfolgen – im Gegensatz zu ihm.«
    »Rynst und Chyenfel haben das längst erkannt. Darüber haben wir schon gesprochen. Keiner der beiden kann es sich leisten, dem anderen als Bluoyals Verbündeten zu trauen. Doch sie wissen auch, dass es außerhalb der drei Städte weder viele Magi’i
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