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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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ihn herum geschah?
    Damian grinste ihn lediglich an und zeigte keinerlei Anzeichen dafür, dass irgendetwas eigenartig war.
    Als sie am Taxistand angekommen waren, übernahm Morten erneut die Führung, stieg ein und nannte dem Taxifahrer die Adresse eines Cafés, in dem er sich öfter aufhielt. Die Fahrt über verbrachten sie schweigend.
    Die Stille war Morten unangenehm, andererseits war er auch froh, dass Damian nicht nach dem Inhalt seines Koffers fragte. Morten blieb gern so lange bei der Wahrheit, wie es möglich war. So ließen sich die Lügen leichter verstecken.
    Das Taxi entließ sie an der Mündung einer Fußgängerzone. Morten bezahlte und marschierte vor Damian her. Mehr oder weniger jedenfalls, denn der andere war nur einen halben Schritt hinter ihm. Er war erleichtert, als das kleine Café in Sicht kam, zu dem er Damian bringen wollte, langsam wurde das andauernde Schweigen unerträglich. Das Café lag ganz in der Nähe seiner Wohnung und war ein richtiger Insidertipp. Um diese Uhrzeit wa r es fast leer, was Morten bevorzugte, weil er sich in größeren Menschenmengen schnell unwohl fü hlte und sie vermied, wo er nur konnte.
    Morten stieß die Glastür auf, ein kleines Glöckchen bimmelte hell, die Verkäuferin hinter der Bäckertheke hob den Kopf und lächelte ihre Gäste freundlich an.
    Erst als sie in gemütlichen, altmodischen Korbstühlen saßen, die bei jeder Bewegung leicht knarzten, und auf dem kleinen Tisch mit der Marmorplatte vor ihnen dampfender Espresso stand, musterte Morten Damian erneut und kam einmal mehr nicht umhin, ihn verdammt anziehend zu finden. Eigentlich mehr als das. Der Typ war heiß!
    „Wohnen Sie eigentlich hier oder sind Sie nur zu Besuch?“, fragte Damian und brach damit endlich das Schweigen. Dabei klang er weit weniger neugierig, als der Inhalt dieser Frage vermuten ließ. Vielmehr schien sein Begleiter sich zu langweilen und wollte sich deshalb mit ihm unterhalten.
    „Ich wohne hier“, erklärte er, nachdem er seine Espressotasse nach einem genießenden Schluck wieder auf die winzige Untertasse gestellt hatte. Er versank für einen kleinen Moment in diesen Augen, die ihn so faszinierten.
    „Hier im Café?“, fragte Damian scherzend nach.
    Während er so breit grinste, konnte Morten einen genaueren Blick auf das Gesicht seines Gegenübers werfen. Hinter den schmalen Lippen entblößte sich eine makellose weiße Zahnreihe. Interessant war dabei, dass seine Eckzähne etwas länger zu sein schienen, als die Norm war. Solche Menschen hatte Morten noch nicht oft gesehen. Erschreckenderweise war einer davon der Chirurg gewesen, der ihm den Blinddarm entfernt hatte.
    Im Gegensatz zu den Passanten schien die Bedienung Damian sehr wohl wahrzunehmen und betrachtete ihn mit großen Augen und einem besonders freundlichen Lächeln. Neben dem auffälligen Mann ging Mortens Erscheinung geradezu unter, so war zumindest sein Eindruck. Seine dunkelblonden, schulterlangen Locken wirkten im Gegensatz zu Damians schillernder Erscheinung direkt langweilig. Trotzdem nahm Damian keine Sekunde die Augen von ihm, auch wenn die Kellnerin ihn nicht unbedingt unauffällig anflirtete.
    „Was?“ Morten blinzelte verwirrt. Er war so in Gedanken gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, was Damian gesagt hatte. Geduldig und mit einem schiefen Schmunzeln wiederholte Damian seine Frage, was Morten auflachen ließ.
    „Nein, nicht hier im Café. Ein paar Straßen weiter, in einer kleinen Wohnung. Wie man das üblicherweise macht, wenn man irgendwo wohnt.“
    Morten stützte den Ellbogen auf die Tischplatte und legte sein Kinn in die Handfläche, sein Blick hing wie festgeklebt am Gesicht seines Gegenübers. Nur beiläufig bekam er mit, dass die Bedienung immer wieder um sie herumschwirrte.
    Damian hob bereits seine leere Tasse in ihre Richtung, damit sie sie auffüllen konnte. Das irritierte Morten, denn sein Espresso war noch viel zu heiß, als dass er nur daran denken konnte, ihn zu trinken. Hatte Damian etwa eine höhere Hitzeresistenz?
    „Wohnen Sie auch hier in der Stadt?“, erkundigte sich Morten. Sie befanden sich in einer Großstadt, die Chancen standen also nicht allzu schlecht, dass Damian ebenfalls hier lebte.
    Hm, überlegte Morten. Wieso war das überhaupt interessant? Er würde den Kerl nicht wiedersehen. Das war viel zu . .. gefährlich. In mehr als nur einer Hinsicht.
    „Ja, ich lebe s eit Kurzem in die ser Stadt. Nicht ganz freiwillig zwar, aber ... nun ja.“
    Für einen
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