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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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Moment schaute Damian die junge Kellnerin an, doch dann widmete er seine Aufmerksamkeit wieder Morten.
    „Nicht freiwillig?“, hakte Morten nach. Auch wenn er es lieber sein lassen sollte, der Mann interessierte ihn.
    „Berufliche Gründe“, erklärte Damian salopp. Offensichtlich hatte er keine Lust, das Thema zu vertiefen.
    „Was machen Sie eigentlich beruflich?“, fragte er Morten mit einer Handbewegung zum Aktenkoffer. „War das vorhin ein ... Geschäftstreffen?“
    So, wie Damian die Stimme senkte und ihn angrinste, war mehr als klar , dass er zumindest eine grobe Ahnung davon hatte, was da vorhin am Flughafen über den Tisch gegangen war.
    Einen Augenblick stockte Morten und hielt unbewusst die Luft an. Wirklich unvorbereitet traf ihn die Frage jetzt nicht, doch er hatte ehrlich gehofft, ihr zu entkommen. Fehlanzeige. So zuckte er nur vage die Schultern und hob einen Mundwinkel zu einem schiefen Lausbubengrinsen.
    „Ich bin Spezialist für Wiederbeschaffung“, umschrieb er seine Tätigkeit geschickt. „Und ja, das war ein Geschäftstreffen.“
    Sein Ton machte deutlich, da ss er darüber nicht reden wollte, egal wie viel Damian ahnte oder nicht ahnte. Dafür drehte er aber den Spieß um, nachdem sie gerade beim Thema waren. Dass Damian kein Bulle und ihm daher nicht auf den Fersen war, war ihm aus einem unerklärlichen Grund vollkommen klar. Bisher hatte er sich noch nie bei so etwas getäuscht, und ihm waren bei Gott schon so einige Undercoverpolizisten untergekommen.
    „Was machen Sie beruflich?“, stellte er die Gegenfrage, obwohl es ihn eigentlich nicht wirklich interessierte. Das hier war schließlich nur eine zufällige Bekanntschaft und nicht der Anfang einer Beziehung. Auch wenn Morten den unverschämt gut aussehenden Rotschopf sicher nicht von der Bettkante schubsen würde.
    Damian lachte leise und stürzte seinen zweiten Espresso in einem Zug hinunter.
    „Ich bin im Außendienst tätig. Und ich übernehme unter anderem Teile des Controllings.“
    W ieder schlug Mortens Instinkt an und sagte ihm, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Vielleicht ein Teil davon. Auf jeden Fall schien mehr dahinter zu stecken.
    „Lassen Sie uns nicht über Berufliches sprechen. Heute ist mein freier Tag und ich habe wenig Lust, ihn mit solchen Themen zu vergeuden. Mit meiner Freizeit weiß ich wirklich Besseres anzufangen.“
    „Was denn zum Beispiel?“, hörte Morten sich fragen. Die Worte waren von allein über seine Lippen gekommen, wie automatisch. Damian hatte wahrhaftig eine paralysierende Wirkung auf ihn.
    „Zum Beispiel mit einem netten Mann einen Kaffee zu trinken“, entgegnete Damian. Sein Blick ging tief und ließ erahnen, dass er mehr von seinem freien Tag wollte als das.
    Kurz schoss Morten die Frage durch den Kopf, woher Damian eigentlich die Gewissheit nahm, dass er bei ihm landen konnte. Hatte er „homosexuell“ quer über die Stirn tätowiert und wusste nichts davon?
    Damians Ausdruck verscheuchte diesen winzigen Anflug von Rationalität nur zu schnell wieder und Morten ging wie ferngesteuert in den Flirtmodus über. Er lächelte Damian leicht an und legte dabei den Kopf ein wenig schief, strich sich die blonden Locken aus der Stirn und lehnte sich seinem Gesprächspartner entgegen. Bei der ganzen Aktion nahm er keine Sekunde lang die Augen von dem unglaublich hübschen Gesicht, das von den Haaren eingerahmt wurde wie ein kostbares Gemälde von einem Platinrahmen. Stilvoll, außergewöhnlich, edel und doch in gewisser Weise verwegen.
    „Nun, das machst d u ja gera de. Dann hat sich dein freier Tag doch schon gelohnt“, tat er mit rauer Stimme kund, wobei plötzlich die Hoffnung in ihm aufstieg, dass es nicht beim Kaffeetrinken bleiben würde.
    Möglicherweise war das sogar der Fall, denn Damian lehnte sich ebenfalls vor, stützte seinen Arm auf den Tisch und bettete das Kinn in seiner Handfläche. Mit einem Finger fuhr er sich über die Lippen, eine eindeutige und anzügliche Reaktion auf Mortens offensichtliche Flirtversuche. Der Wechsel vom distanzierten ‚Sie‘ zum vertraulichen ‚Du‘ war unbemerkt und fließend vonstattengegangen.
    „Es ist zumindest kein schlechter Anfang“, sagte Damian und ließ diese Aussage im Raum stehen. Mehr musste er nicht sagen, Morten verstand ihn auch so. Erneut fuhr er sich durch seine Locken. Kaum zu glauben, dieser Mann schaffte es tatsächlich, ihn nervös werden zu lassen. Dieses Gefühl steigerte sich, als Damian schließlich eine
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