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Die Voodoo-Witwe

Die Voodoo-Witwe

Titel: Die Voodoo-Witwe
Autoren: Jason Dark
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stellen.
    Ich zog mich hoch.
    Und es störte mich auch nicht, daß manche Stellen des Seiles blutbefleckt waren…
    ***
    Denise hob eine Hand, preßte sie gegen den Mund, um so einen Schrei zu unterdrücken. Was sie eben von dieser Frau gehört hatte, war so unglaublich, daß sie nicht daran glauben und es auch nicht fassen konnte. Das war der reine Wahnsinn, das war für sie eigentlich so, daß es kein Mensch hätte sagen können.
    Zu verrückt, viel zu verrückt…
    Sie schaute auf die anderen Gäste. Sie hatten die Nachricht emotionslos über sich ergehen lassen. Denise kamen sie vor, als wären sie nur Staffage oder Statisten für den großen Auftritt der Voodoo-Witwe. Aber Suko mußte den Satz auch verstanden haben. Er mußte doch reagieren, er mußte etwas tun.
    Der Inspektor tat nichts. Er stand wie festgefroren neben ihr und schaute auf die Frau, deren Gesicht noch über dem Rand der Haut schwebte und zu einem Lächeln verzogen war.
    Sie stieß ihn an.
    Suko drehte den Kopf, und Denise nahm ihre Hand wieder von den Lippen weg. »Du hast es gehört?«
    »Sicher.«
    Die Antwort hatte sie irritiert, weil sie einfach emotionslos abgegeben worden war. »Und da sagst du nichts? Da gehst du nicht hin, um das Grauen zu stoppen?«
    »Hätte es denn Sinn? Ich kann daran nichts mehr ändern. Was geschehen ist, das ist passiert, und ich kann die Toten leider nicht mehr lebendig machen.«
    »Jaaa«, stöhnte Denise, »das sehe ich ein. Wir müssen eben abwarten. Ich hoffe nicht, daß es zu schlimm wird. Kannst du dir denn vorstellen, was sie vorhat?«
    »Ja, Denise, das kann ich. Sie wird heute ihren großen Auftritt haben, und sie wird das ausnutzen, was man für sie vorbereitet hat. Es hörte sich schlimm an, aber du wirst es bald erleben. Sie wird sich in die Haut einwickeln und sie dann tragen wie einen Mantel.«
    Das Mädchen hatte genau zugehört. Es konnte sich nicht bewegen. Es stand da und war geschockt. Aber hinter ihrer Stirn rasten Denises Gedanken, sie formulierte sie auch zu einer flüsternd gestellten Frage.
    »Was kann sie denn damit erreichen?«
    »Macht.«
    »Nein, das ist…«
    »Doch, Denise, Macht. Daran mußt du dich eben gewöhnen. Es ist eine magische Macht. Es ist ja nicht nur dieser Mantel aus Menschenhaut, in ihm stecken noch andere Mächte und Kräfte. Die bösen Dämonen des Voodoo. Sie hat es gelernt, sie hat genau zugehört, und sie wird auch wissen, was sie tut.«
    »Du später auch?«
    »Das hoffe ich.« Suko zeigte ihr bereits, was er vorhatte, denn er zog seine Dämonenpeitsche hervor, schlug einmal den Kreis, so daß die drei Riemen hervorrutschen konnten und mit ihren Spitzen auf dem Deck liegenblieben.
    Denise staunte. Schaute Suko an, dann die Peitsche und wollte wissen, was sie bedeutete.
    »Es ist eine Waffe, Denise.«
    Sie hatte mitgedacht. »Gegen Dämonen oder die anderen gefährlichen Mächte?«
    »Genau.«
    Sie holte Luft, schluckte und wollte wissen, was Suko nur für ein Mensch wäre.
    »Ein guter«, erwiderte er lächelnd und nickte dann zu dem Mittelpunkt zwischen den Feuern hinüber, denn dort tat sich etwas. La Surenuse hatte sich einige Male gedreht, so daß jeder erkennen konnte, was sie mit dem Mantel aus Menschenhaut vorhatte. Sie hob ihn noch einmal an und stöhnte dabei wohlig auf.
    Die vier Feuer beleuchteten flackernd die ungewöhnliche Szenerie. Sie hatten diesen Teil des Decks zu einer schaurigen Landschaft gemacht, die mehr an eine Filmkulisse erinnerte.
    Suko schaute sich jetzt öfter um, denn er begann damit, sich Sorgen um seinen Freund John Sinclair zu machen. Seit zu langer Zeit hatte er einfach nichts mehr von ihm gehört. Es bestand die Gefahr, daß es nicht gutgegangen war, denn auch der verfluchte Häuter war nicht erschienen. Daß er und John zusammengetroffen waren, lag eigentlich auf der Hand, und daran wollte Suko kaum denken.
    Was passierte noch? Wann würde der Häuter erscheinen, dieser Mann mit dem Messer?
    Vorerst konzentrierte sich alles auf La Surenuse, die sich in ihren ungewöhnlichen und makabren Mantel einwickelte. Sie bewegte sich dabei wie eine Tänzerin, sie genoß diesen Umhang, sie lächelte, sie fühlte sich so wohl wie andere Damen, die sich in einen Pelzmantel einwickelten und dabei nicht an die getöteten Tiere dachten. Es war ihre Nacht, es war ihre Stunde, und sie würde keinen Zentimeter davon abweichen.
    Sie freute sich, sie stöhnte beinahe wollüstig auf. Die Haut war so groß, daß sie sie zweimal um ihre nackte Gestalt
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