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Die vollkommene Kämpferin (German Edition)

Die vollkommene Kämpferin (German Edition)

Titel: Die vollkommene Kämpferin (German Edition)
Autoren: Aimée Carter
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einen Anfall von Geisteskrankheit. Ich war mir sicher, dass es aus mit mir ist.“
    Gemeinsam gingen sie auf den Wald zu, und ich zögerte, unsicher, ob ich ihnen folgen sollte. Doch bevor ich mich entscheiden konnte, blieb Lux stehen und die beiden wandten sich gleichzeitig zu mir um. „Danke, Kate Winters“, sagte Lux. „Du wirst eine brillante Verstärkung für den Rat sein.“
    Verlegen errötete ich. „Das war doch nicht der Rede wert.“
    „Das Richtige zu tun ist immer der Rede wert“, widersprach Casey. „Genau wie sich auf die Seite der Schwächeren zu stellen. Nicht jeder hat diese Gabe. Und was du getan hast – dein eigenes Wohl für uns aufs Spiel zu setzen …“
    „Ich glaube, sie weiß, was du meinst“, bremste ihn Lux und stieß seinem Bruder den Ellbogen in die Rippen. Casey zuckte zusammen, doch sein Zwilling umarmte ihn stürmisch, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg in den Wald, Cupcake dicht auf den Fersen.
    „Danke“, rief ich ihnen hinterher. Anscheinend sollte ich nicht mitkommen. „Tut mir leid, dass ihr solchen Ärger hattet, aber es war schön, euch kennenzulernen. Passt auf euch auf, okay?“
    „Du auch“, erwiderte Casey. „Lass dich mal wieder blicken.“
    „Außer, sie sitzen uns wieder im Nacken.“ Über die Schulter warf Lux mir ein letztes schelmisches Grinsen zu, und bevor ich meine Hand zum Abschied heben konnte, waren die Zwillinge verschwunden.

HENRY
    Tief in die Dunkelheit eingehüllt stand Henry in der Höhle, während Kate es sich am Fuß eines Baums gemütlich machte. Casey gehen zu sehen hatte ihm einen tieferen Stich versetzt, als er in Worte fassen konnte, doch die Art, wie ihm bei Kates Anblick das Herz aufging, machte es erträglich.
    Er hatte das Richtige getan. Für immer konnte er die Sicherheit der Zwillinge nicht garantieren, und wenn sein Bruder seinen Verrat erst erkannte, wäre die Stimmung zwischen ihnen für lange Zeit angespannt. Doch in diesem Augenblick war es ihm das wert, wenn Kate dadurch wieder glücklich war.
    Plötzlich spürte er eine Bewegung neben sich und lächelte. Wenn man vom Teufel sprach.
    „Bruder“, sagte Walter leise. Doch das war unnötig, Henry hatte bereits dafür gesorgt, dass ihre Stimmen nicht bis in die sonnenbeschienene Welt dort draußen dringen würden. „Es scheint, als hätte ich dein Bestreben, die Gesetze aufrechtzuerhalten, falsch eingeschätzt.“
    „Manche Dinge sind wichtiger als Stolz“, gab Henry zurück. „Eines Tages wirst du das vielleicht verstehen.“
    Voller Unbehagen spürte er den bitterbösen Blick seines Bruders, wandte die Augen jedoch nicht von Kate ab. Diese Befriedigung würde er seinem Bruder nicht gönnen. „Nun gut. Ich werde den Zwillingen mehr gemeinsame Zeit zugestehen, aber eines Tages werden sie ihr gerechtes Urteil bekommen.“
    „Und wenn dieser Tag kommt, werden Kate und ich als Herrscher der Unterwelt entscheiden, was wir mit ihnen tun.“
    „Du scheinst zu vergessen, dass Castor zwar unter deiner Herrschaft steht, Pollux aber mir gehört. Ihn werde ich nicht so einfach davonkommen lassen.“
    Henry seufzte. „Nein, vermutlich wirst du das nicht tun.“ Draußen raschelte Laub, und James trat zwischen den Bäumen hervor. Kate stand auf, um ihn zur Begrüßung zu umarmen, und Henry wurde die Brust eng. Es gab Dinge, die er nicht sehen wollte. „Bis dahin bin ich mir sicher, dass wir das Richtige getan haben.“
    „Das sagst du.“
    Walter verschwand, und obwohl Henry damit rechnete, dass sein Bruder die Verfolgung der Zwillinge wieder aufnehmen würde, tauchte der Götterkönig ein paar Meter neben Kate und James wieder auf. Selbst aus der Entfernung sah Henry, wie Kate sich versteifte, aber wenigstens ein Gutes hatte der Auftritt seines Bruders: Sie ließ James los.
    „Du bewegst dich auf einem schmalen Grat“, warnte Walter sie. „In Zukunft werde ich deinen Ungehorsam nicht so nachsichtig behandeln.“
    Trotz ihrer offensichtlichen Furcht straffte sie die Schultern und blickte ihm geradeheraus ins Gesicht. Henry musste lächeln. „Ich werde mich für nichts entschuldigen. Du kannst nicht einfach das Leben anderer zerstören, bloß weil du beschlossen hast, dass dir langweilig ist und du ein bisschen Spaß willst. Das ist nicht fair.“
    „Das Leben ist nicht fair, und je früher du das begreifst, desto besser.“ Hochmütig blickte Walter auf sie hinab. „Du kannst entweder eine Bereicherung für den Rat sein oder ein Ärgernis. Die Entscheidung
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