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Die vollkommene Kämpferin (German Edition)

Die vollkommene Kämpferin (German Edition)

Titel: Die vollkommene Kämpferin (German Edition)
Autoren: Aimée Carter
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entschließt, die Ewigkeit mit Henry zu verbringen.“
    Für einen langen Moment schwieg ich. Ich hätte wissen sollen, dass der Rat zu so etwas in der Lage war, und tief in meinem Inneren war es mir vielleicht auch klar gewesen. Doch niemals hätte ich gedacht, dass auch Henry eine solche Seite besaß.
    „Ich bin mir nicht sicher, dass ich dazu fähig bin“, sagte ich leise. „Ich dachte … Als das alles hier seinen Lauf genommen hat, dachte ich, die Ratsmitglieder wären die Guten, weißt du? Diejenigen, die die Sterblichen beschützen. Diejenigen, die die richtigen Entscheidungen treffen. Und jetzt …“
    „Und jetzt wird dir klar, dass es mit uns auch nicht so weit her ist“, fuhr James fort, und ich nickte. „Das ist nichts Schlechtes, verstehst du? Ich meine die Tatsache, dass wir Fehler machen oder uns von unserem Stolz leiten lassen. Es bewahrt uns davor, unfehlbar zu sein.“
    „Aber auf Kosten anderer.“ Das war der Teil, der mich nicht so begeisterte.
    „Manchmal. Aber Lux ist einer von uns – er ist zwar kein Ratsmitglied, aber Zeus’ Sohn. Und er hat genauso viele Fehler wie wir anderen.“
    „Aber dass er seinen Bruder genug liebt, um alles für dessen Schutz zu tun, gehört nicht dazu.“
    „Nein, das tut es nicht.“ James schüttelte den Kopf. „Ich werde dich nicht anlügen und behaupten, jede unserer Entscheidungen wäre die richtige, denn so ist es nicht. Normalerweise sind die, die wir gemeinsam treffen, gar nicht so schlecht, aber die einzelnen – die sind Glückssache. Manchmal liegen wir richtig, manchmal falsch, und manchmal dauert es mehrere Tausend Jahre, bis wir die falschen wieder in Ordnung bringen. Und im Fall der Zwillinge ist es besonders übel, weil das Einzige, was Walter davon abhält, seine Entscheidung zurückzunehmen, sein Stolz ist. Aber irgendwann wird sich alles zum Guten wenden. In der Zwischenzeit solltest du es so sehen: Jetzt, wo du an Bord bist, kannst du uns unsere Fehler aufzeigen.“
    „Wenn meine einzige Tätigkeit während der Ratssitzungen darin besteht, euch allen zu erklären, wie falsch ihr liegt, wird mir ziemlich schnell niemand mehr zuhören.“
    „Stimmt, aber das bedeutet nicht, dass du dir diese Momente nicht aufheben kannst für die Dinge, die du für wirklich wichtig hältst“, meinte James. „Ich werde dich unterstützen. Und Henry ebenfalls. Für den Rest von ihnen kann ich nicht sprechen, aber du wirst nicht allein sein. Die meiste Zeit über jedenfalls.“ Er grinste. „Wenn du allerdings versuchst, eins meiner Urteile infrage zu stellen, könnte unsere Beziehung ernsthaft darunter leiden.“
    Ich brachte ein Lächeln zustande. „Ich geb mir die größte Mühe. Aber mir scheint, du hast ein ganz gutes Urteilsvermögen.“
    „Hab ich wirklich, oder?“ Spielerisch stieß er mich mit der Hüfte an, was bei seiner Körpergröße eher bedeutete, dass er mir einen Stoß in die Leber versetzte. „Also, nach allem, was ich getan habe, finde ich, ich hab mir einen Kuss verdient.“
    Ich verdrehte die Augen. „Nicht in einer Million Jahren.“
    „Wie sieht’s mit einer Million und einem Jahr aus?“
    „Eventuell wäre ich bereit, dir ein Küsschen auf die Wange zu geben, wenn du bis dahin nicht zu viel Mist baust.“
    Schmollend verzog er das Gesicht. „Du bist furchtbar zu mir, weißt du das eigentlich?“
    „Das gefällt dir doch.“ Und egal, wie romantisch und wunderschön Griechenland auch war, ich würde mein Gelübde Henry gegenüber nicht brechen, selbst wenn es für die kommenden sechs Monate im Grunde nicht galt. Ich liebte ihn, egal, welche Jahreszeit gerade war. „Glaubst du, Ava nimmt den Fluch von ihnen?“
    „Das wage ich zu bezweifeln“, erwiderte er. „Walter ist so schon wütend genug. Frag sie in ein paar Jahren noch mal, wenn er ein bisschen Zeit hatte, um runterzukommen. Vielleicht hast du dann mehr Erfolg.“
    „Ach ja“, murmelte ich und runzelte die Stirn. „Ich versuche, dran zu denken.“
    Er streckte die Hand aus und klopfte mir auf die Schulter, wahrte aber den Abstand zwischen uns. Endlich schien er es zu kapieren. „Du bist ein guter Mensch, Kate, und wir haben dich nicht zufällig auserwählt, eine von uns zu werden. Wir wissen, dass du die Dinge infrage stellen wirst, und die meisten von uns werden das begrüßen. Mach dir nicht so viele Gedanken.“
    „Du hast leicht reden“, grummelte ich. Doch er ignorierte mich.
    „Aber im Moment hast du Ferien. Und es ist ein ziemlich genialer
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