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Die vierte Todsuende

Die vierte Todsuende

Titel: Die vierte Todsuende
Autoren: Lawrence Sanders
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Untersuchungen parallel zueinander zu fuhren. »Da treten wir ein einander bloß auf die Füße«, sagte Delaney. Es sollte eine einzige Untersuchung unter Leitung von Suarez geben; Delaney sollte nur mit Rat und Vorschlägen helfen, wann immer ihm etwas einfiel. »Außerdem brauche ich für eventuelle kleine Privaterkundigungen einen unmarkierten Dienstwagen, und als Helfer und Verbindungsmann zu Ihnen Sergeant Boone. Der ist derzeit in Manhattan Nord stationiert, und ich brauche ihn unbedingt.«
    »Ich kenne ihn, er ist ein guter Detektiv, also wenn Sie ihn unbe…«, Suarez brach etwas unschlüssig ab. Delaney schaute ihn scharf an.
    »Stimmt«, sagte er, »Boone hat mal an der Flasche gehangen, aber er ist weg davon, seit er geheiratet hat. Zwei Jahre ist er jetzt schon absolut trocken. Zwei-, dreimal im Monat kommt er mit seiner Frau zu uns oder wir zu ihnen, und Sie dürfen mir glauben: er ist absolut sauber.«
    »Da bin ich sehr erleichtert. Also Boone wird für Sie abgestellt.«
    »Außerdem hätte ich diesen Doppel-Jason gern, dem möchte ich mal eine Chance geben, er hat sie nämlich verdient.«
    »In Uniform?« fragte Suarez.
    Delaney dachte einen Moment nach. »Nein, Zivil ist besser. Ich brauche die beiden, weil die ihre Hundemarke vorweisen können und mich mitnehmen, wo ich sonst nicht rein dürfte. Außerdem brauche ich Fotokopien von allem Material, was anfällt, einerlei, was es ist. Absolut alles.«
    »Das geht. Aber Sie verstehen, dass ich das erst mit dem stellvertretenden Commissioner abklären muss?«
    »Selbstverständlich. Tun Sie das. Dann ist er beschäftigt, und ich hab' ihn vom Hals.«
    »O ja, dafür tritt er mir auf die Füße«, sagte Suarez bekümmert.
    Delaney lachte. »Das gehört nun mal zu Ihrem Job.«
    Beide Männer lehnten sich entspannt zurück, da dies nun alles geregelt war.
    »Jetzt erzählen Sie mir noch, was Sie bislang unternommen haben«, verlangte Delaney.
    »Weil es erst so aussah, als wäre es ein Süchtiger gewesen, haben wir uns unter unseren Spitzeln auf der Szene umgehört. Da ist aber nichts herausgekommen. Dann haben wir in weiterem Umkreis die ganze Gegend nach der Mordwaffe abgesucht. Ebenfalls nichts. Und Augenzeugen haben wir auch keine aufgetrieben. Schließlich haben wir die Besitzer der in der Gegend geparkten Autos ermittelt und die befragt — wieder nichts. Die Ehefrau und Dr. Samuelson sind so gut wie unverdächtig, beide haben ein Alibi. Jetzt wollen wir uns die Patienten aus der Kartei von Ellerbee vornehmen. Auch ehemalige. Das sind fast hundert Stück. Eine schöne Arbeit.«
    »Muss aber sein«, bestätigte Delaney düster. »Freunde, Bekannte und Kollegen ebenfalls.«
    »Ganz recht, auch die. Bislang haben wir nichts als Nieten gezogen, Sie werden das ja bald alles nachlesen können. Manchmal glaube ich wirklich, der Fall ist aussichtslos.«
    »O nein«, widersprach Delaney, »kein Fall ist aussichtslos. Oft genug bietet sich die Lösung, wenn man sie überhaupt nicht erwartet. Davon kann ich ein Lied singen, werde das aber nicht tun. Ich will bloß sagen, auch im Fall Ellerbee sollten wir so was nicht ausschließen.«
    »Dafür können wir nur beten«, murmelte Suarez düster.
    Nach einem Weilchen vereinbarten sie, dass Suarez noch am gleichen Tag alles mit Thorsen klären und Delaney am folgenden Vormittag anrufen sollte. Dann brach Delaney auf. Suarez verabschiedete ihn überraschend feierlich: »Ich danke Ihnen für Ihre Aufrichtigkeit und Ihre Bereitwilligkeit. Ich glaube, wir werden sehr gut miteinander auskommen.«
    »Und ob wir das werden«, versicherte Delaney, »wir werden uns bestimmt mal in die Haare kriegen, aber das macht nichts. Wir wollen schließlich beide das Gleiche.«
    Mrs. Suarez saß vor dem abgeschalteten Fernsehgerät und strickte. Delaney bedankte sich für den Kaffee und schlug vor, sie und ihr Mann sollten doch mal ihn und seine Frau daheim besuchen.
    »Das wäre reizend«, sagte sie zögernd, »aber mit den Kindern…«
    »Überlegen Sie's«, redete Delaney ihr zu, »mir ist ganz so, als würden Sie sich sehr gut mit meiner Frau vertragen,«
    Sie schaute ihren Mann an, doch falls zwischen den beiden ein Signal gewechselt wurde, entging es Delaney Sie brachte ihn mit an die Tür, umfasste hier seinen Arm und sagte: »Haben Sie recht herzlichen Dank Sie sind ein guter Mensch.«
    »Na, da bin ich nun nicht so sicher.«
    »Aber ich«, behauptete sie.

5
    Zum Frühstück gab es Rührei mit Zwiebeln und Räucherlachs.
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