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Die vier Ziele des Lebens

Die vier Ziele des Lebens

Titel: Die vier Ziele des Lebens
Autoren: Dan Millman
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dessen, was ich den Weg des friedvollen Kriegers nenne.
    Die vierte Zielsetzung des Lebens vereinigt und verdichtet die übrigen drei Zielsetzungen so, dass immer nur ein Augenblick auf einmal zu bewältigen ist, und darin bleibt sie eine lebenslange Praxis. Halten Sie sich an all das, was Sie unterwegs gelernt haben, und Sie verwandeln jeden Tag Ihres Lebens in einen Weg der persönlichen Entwicklung, auf dem Sie jedem Augenblick neuen Sinn und Zweck einhauchen.
    Wenden Sie sich mit jedem Atemzug diesem Augenblick zu. Fragen Sie sich immer wieder mal: »Worauf bin ich in diesem gerade eintretenden Augenblick aus?« Dann tun Sie, was zu tun ist, immer wieder – eine wunderbare und bunte Abfolge von Zielsetzungen, aus denen die Geschichte Ihres Lebens besteht und die Geschichten aller Leben bestehen.

Nachwort: Unsere spirituelle Zielsetzung
    Wenn die Erde eine Schule ist, wie sieht dann wohl die Abschlussprüfung aus? Was erwartet Sie auf dem Berggipfel? Birgt Ihr Leben vielleicht mehr Geheimnisse, als Sie von der Talsohle des gewöhnlichen Bewusstseins aus erkennen können? Mystiker und Schamanen haben schon immer Orakel befragt und die Kommunikation mit der Welt der Geister gesucht oder sie blickten einfach zum Himmel auf oder wandten den Blick nach innen, um Antworten zu finden. Schließen wir unsere Betrachtung der vier Zielsetzungen des Lebens also mit einem Ausblick auf die spirituelle Zielsetzung unseres Daseins ab.
    Meine eigene spirituelle Reise habe ich in Der Pfad des friedvollen Kriegers geschildert. Von vielen Lesern habe ich gehört, dieses Buch habe ihr Leben verändert. Nur wenige geben genauer an, was sich geändert hat, aber alles in allem, glaube ich, ist es dies: Die Geschichte erzählt, wie sich bei mir die Ausrichtung auf persönlichen Erfolg zu
einem Verständnis des Lebens insgesamt weitete – und das, glaube ich, erleben die Leser auch.
    Die Verfilmung meines ersten Buchs ließ von dessen gesamter Bandbreite die Geschichte eines jungen Turners übrig, der tiefe Einsichten gewinnt und am Ende die Kraft des gegenwärtigen Augenblicks erkennt. Anders gesagt: Der Film gelangt bis zur vierten Zielsetzung des Lebens.
    Aber das Buch, und darin möchte ich ihm in diesem Nachwort folgen, führt uns über persönliche Verbesserungen hinaus und zu dem, was wohl die höchste Zielsetzung der Menschheit ist – zum Transzendenten. »Sich über etwas erheben« oder »über etwas hinausgehen«, so wird dieser Begriff gemeinhin definiert, aber Wörterbucherklärungen helfen uns hier nicht weiter, weil diese Erfahrung ihrer Natur nach nicht in Worte zu fassen ist. Deshalb sagte Laotse: »Die Wissenden reden nicht, und die da reden, wissen nicht.«
    Viele von denen, die das Licht der Wahrheit gesehen haben, die Wirklichkeit, wie sie ist, fühlten sich gedrängt, Hinweise zu geben, Methoden und Wege zu beschreiben oder in Metaphern das zu erfassen, was nicht direkt benannt werden kann. Im Zen etwa werden dem Schüler Koans aufgegeben. Dabei handelt es sich um so etwas wie für den Verstand unlösbare Rätsel, beispielsweise die Frage: »Was ist dein Ur-Angesicht vor deiner Geburt?« Das Bemühen um eine Antwort auf solch ein Koan kann zu einer plötzlichen Weitung des Bewusstseins führen, zu
einem Kensho genannten Durchbruch, in dem man das gewöhnliche Denken transzendiert. Es ist dem »Aha« bei der Lösung eines gewöhnlichen Rätsels nicht unähnlich, geht aber weit darüber hinaus.
    Die Koan-Schulung im Zen ist nur eine der Möglichkeiten, ein Erwachen anzubahnen. Sufi-Meister suchen in wirbelnden Tänzen die Erfahrung von Freiheit und Verzückung, während andere Menschen sich auf die Visionensuche machen oder psychotrope Substanzen nehmen. Wieder andere gehen kontemplative Wege, sie beten, meditieren, rezitieren oder machen Atem- und Visualisationsübungen. Immer geht es darum, einen Eindruck von Transzendenz zu erhaschen.
    Warum macht man sich die Mühe? Ist diese Welt, wie wir sie kennen, ist das alltägliche Leben nicht genug? Vielleicht gibt es das Transzendente ja gar nicht oder nur im Glauben des Gläubigen. Vielleicht sind das Göttliche, sind Geist und Seele und das Himmelreich nach dem Tod einfach nur Fantasiegebilde. Vielleicht steigt die Seele in den Himmel auf, vielleicht auch nicht, und sollte es frühere Leben oder weitere Leben überhaupt geben, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass wir uns mit einiger Sicherheit an irgendeines davon erinnern. Sicher ist dagegen, dass wir dieses Leben
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