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Die vier Ziele des Lebens

Die vier Ziele des Lebens

Titel: Die vier Ziele des Lebens
Autoren: Dan Millman
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ganz absorbiert und versunken. Man könnte es als eine Art Schatten-Meditation bezeichnen, einen Sport, bei dem man sich nicht bewegt, etwas, das man ganz für sich allein und ohne jeden Außenbezug tut.
    Aber Snood hat auch eine verborgene schöne Seite, die nach einiger Zeit der Beschäftigung mit dem Spiel eine
transzendente Lehre preisgibt, die Lehre vom frischen und unschuldigen Erleben jedes Augenblicks, ohne Urteil und Erwartung. Aber rechtfertigt diese wunderbare Offenbarung, die ich jetzt an Sie weitergeben möchte, die vielen Stunden Mausarbeit, in denen ich immer wieder meine letzte Bestleistung zu überbieten versuchte? Vermutlich eher nicht. Oder vielleicht doch – es kommt darauf an, was Sie aus dem machen, was ich Ihnen jetzt erzählen möchte. Vielleicht waren meine vergeudeten Stunden doch nicht ganz so vergeudet.
    Bei diesem Computerspiel ist es so, dass die ganze Aufstellung der Snoods nach jeweils etwa fünf Schüssen wechselt. Was eben noch war, ist jetzt nicht mehr. Alles ändert sich, ganz wie im Leben. Alles, was ich mir für den nächsten Schuss an Strategie zurechtgelegt hatte, ist auf einmal nichts mehr wert. Ich mag es bedauern oder hadern, es nützt nichts – wieder ganz wie im Leben. Die Karten (Snoods) werden sozusagen neu gemischt. Man muss schnellstens umdenken, genau hinschauen und sich dann nach dem richten, was jetzt gerade ist, in diesem eben eintretenden Augenblick.
    Alles ändert sich immer wieder. Aber die Aufforderung bleibt dieselbe: Was jetzt? Worin besteht eben jetzt mein Ziel? Von Snood habe ich gelernt, mich nicht an das zu hängen, was fast schon eingetreten ist oder hätte sein können oder sollen, sondern bei dem zu bleiben, was jetzt tatsächlich ist . Wie Mark Aurel sagte: »Die Zeit ist ein
Fluss vorbeiziehender Ereignisse. Kaum kommt etwas in Sicht, schon wird es fortgeschwemmt und etwas anderes taucht auf. Und auch das wird davongetragen.« Die Augenblicke folgen einander wie Wellen, die sich am Strand brechen. Wenn eine Welle uns umwirft, stehen wir wieder auf und machen uns bereit für die nächste. Welle auf Welle, Augenblick für Augenblick.

Das Leben ist eine Folge von Augenblicken
    Unser ganzes Leben besteht aus einer Folge von Augenblicken. Niemand ist stets und ständig intelligent, grausam, neurotisch, engelhaft, erleuchtet, komisch oder traurig. Aber bei den meisten von uns ist irgendetwas davon häufiger oder überwiegend der Fall. So etwas wie ein glückliches neues Jahr oder wunderbares Schuljahr oder einen herrlichen Urlaub gibt es nicht – aber glückliche Augenblicke im neuen Jahr, im Schuljahr oder im Urlaub, die gibt es. Ein realistisches Ziel könnte einfach darin bestehen, die Zahl der erfreulichen Augenblicke von Tag zu Tag zu erhöhen.
    Solange wir leben, tun wir jeden Augenblick irgendetwas. Wir schlafen und träumen oder wir lachen und spielen oder wir sitzen still in Meditation oder schreiben oder strecken uns. Leben ist Aktion oder Ruhe im Augenblick. Wenn Sie also große Träume haben, fangen Sie trotzdem ruhig klein an, und dann können Sie die kleinen Dinge – sie bestehen aus Augenblicken – zusammenfügen.

    Was tun Sie eben jetzt? Sie lesen. Vielleicht sitzen Sie dabei auf einem Hometrainer oder liegen im Bett oder räkeln sich unter einem Sonnenschirm am Strand. Die weiteren Umstände sind zweitrangig, in erster Linie geht es Ihnen jetzt gerade ums Lesen. Vielleicht unterbrechen Sie es, Sie blicken auf, Sie sehen sich um, Sie atmen durch, trinken einen Schluck, essen einen Happen – dann ist es eben das, worauf Sie gerade ausgerichtet sind.
    Jeder Augenblick ist ein Geschenk, wie das Sprichwort sagt: »Ein Augenblick kann den Tag verändern, ein Tag kann das Leben verändern, ein Leben kann die Welt verändern.«

Gibt es Zukunftsentscheidungen?
    Alle Entscheidungen werden im Augenblick für den Augenblick getroffen. Eine dauerhafte Entscheidung, das ist ungefähr so, als wollte man ein für alle Mal essen. Wellen rollen endlos heran, Umstände ändern sich. Jeder Augenblick ist neu. Möchten Sie wissen, was Sie beschlossen haben? Ganz einfach: das, was Sie jetzt gerade tun.
    Hier ein paar Anhaltspunkte für alle, die ihre Entscheidungsfähigkeit trainieren (und im Augenblick leben) wollen:
    Entscheiden müssen Sie immer nur das, was Sie jetzt gerade tun wollen. Nur darüber können Sie entscheiden und werden Sie je entscheiden. Entscheidungen haben nur für den Augenblick Bedeutung. Vorsätze fasst man vielleicht in bester
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