Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Verwandlung

Die Verwandlung

Titel: Die Verwandlung
Autoren: J. M. Sampson
Vom Netzwerk:
hatte recht. Nicht ein einziges Auto näherte sich der Toreinfahrt von BioZenith. Ich sah auf die Digitaluhr in Spencers Armaturenbrett. 8 . 03 Uhr.
    » Es wird Zeit « , meinte ich. » Wir sollten uns auf den Weg zur Schule machen.«
    Wir schnallten uns an, Spencer startete das Auto und fuhr auf die Straße in Richtung Interstate 5 .
    » Was hat es mit diesem Ort auf sich? « , grübelte ich laut vor mich hin. Ich war enttäuscht. Ich war mir nicht sicher gewesen, was mich beim Anblick von BioZenith erwartete, aber wenigstens irgendetwas hatte ich mir davon erhofft. Irgendeinen Hinweis darauf, wer dahintersteckte oder warum wir in die Sache verwickelt waren.
    » Keine Ahnung « , sagte Spencer, die Augen auf die Straße gerichtet. Er fuhr langsamer als Megan, vorsichtiger. Er hielt sogar das Steuer noch so, wie man es in der Fahrschule gelernt hatte.
    Das Aufsuchen von BioZenith sowie Daltons Krankenbett hatten also mehr oder weniger gar nichts gebracht. Wir hatten nichts wirklich Neues herausbekommen, und mir dämmerte allmählich, dass hinter Detektivarbeit in Wirklichkeit vielleicht mehr Anstrengung steckte, als man uns in Filmen weismachen wollte. Aber das war in Ordnung, denn Spencer an meiner Seite milderte die wütende Verbissenheit, mit der ich selbst nach den Vorkommnissen der letzten zwölf Stunden noch nach Antworten suchte. Und je länger wir brauchen würden, um die Geheimnisse aufzudecken, die hinter alldem steckten, umso mehr Zeit konnten wir miteinander verbringen.
    » Hey « , sagte ich, als Spencer auf die Autobahnauffahrt fuhr und beschleunigte. » Was wolltest du noch sagen hinsichtlich der ersten Nacht, in der wir uns verwandelten? «
    Er vergewisserte sich, dass die Straße frei war, und scherte dann ein. Andere Autos zogen an uns vorbei. » Nur, dass ich hinter Dalton und Nikki herlief, als Mikey mich darum bat. Dann nahm ich in den Wäldern deinen Geruch auf und rannte hinter dir her. Ich verwandelte mich in… du weißt schon was… und folgte weiterhin dem Geruch, ohne dich jedoch einzuholen. Ich sah diese Schattentypen, bekam Angst und lief nach Hause. « Er kurbelte das Lenkrad hin und her. » Ich hörte sogar die Schüsse, weißt du. Nachdem ich mich verwandelt hatte. Aber ich war derart von der Wölfin eingenommen, dass ich nichts unternahm, um Dalton zu helfen. Ich… ich rannte einfach davon. « Sein ewiges Lächeln erstarb, und er sah betroffen aus.
    » Es war nicht deine Schuld « , flüsterte ich. Ohne darüber nachzudenken, streckte ich meine Hand aus und berührte seinen Arm. » Ich glaube nicht, dass du ihn hättest aufhalten können. Ich… Warte mal. Du hörtest die Schüsse, nachdem du meinen Geruch wahrgenommen und dich verwandelt hattest? «
    Er warf mir einen fragenden Blick zu. » Ja, definitiv erst danach. Warum? «
    Mit angestrengtem Gesichtsausdruck dachte ich nach, denn der zeitliche Ablauf stimmte nicht. Ich versuchte, mir einen Reim darauf zu machen, während ich laut vor mich hinmurmelte. » Es ist nur so, dass ich dir hinterherjagte. Ich war noch nicht einmal in den Wäldern angekommen, als ich die Schüsse hörte. Und ich verwandelte mich definitiv erst danach. «
    » Möglicherweise täuschst du dich da? «, fragte er. » Ich möchte dich ja nicht beleidigen, aber du warst ziemlich fertig. «
    Er erinnerte sich also daran. Mist. » Ja, ja, das stimmt « , gab ich zu. » Aber daran erinnere ich mich klar und deutlich. Ich verwandelte mich erst nach den Schüssen. Und der einzige Grund, warum ich überhaupt in die Wälder ging, war, um dir nachzujagen. «
    Spencer setzte den rechten Blinker und nahm die nächste Ausfahrt. » Das würde ja bedeuten, dass… « Er drehte sich zu mir um und öffnete erstaunt den Mund. Der Wagen geriet kurzzeitig ins Schlingern, und er konzentrierte sich schnell wieder aufs Fahren. Hinter uns hupte jemand.
    » Wow « , sagte ich nur, als auch mich die Erkenntnis traf. » Es gibt noch einen. Noch einen Werwolf außer dir, mir und Dalton. «
    » Und es ist noch ein Mädchen « , enthüllte Spencer. » Da bin ich mir ganz, ganz sicher. «
    » Ein Mädchen… «
    Es gab also noch mehr von uns. Mindestens ein weiteres Mitglied unseres Rudels, das wir finden mussten. Und wenn wir sie erst einmal gefunden hatten, wusste sie vielleicht mehr über all das. Und sie könnte uns tatsächlich dabei helfen, die fehlenden Verbindungen zwischen BioZenith, den Werwölfen, dem Attentäter und diesen gruseligen Schattenmännern, die Spencer und ich als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher