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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1
Autoren: Jennifer Armintrout
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möchte das nicht wissen.
    Ich sah hinauf zu den Deckenmalereien, wo fette glückliche Engel auf den Saal hinunterlächelten, während Nathan vor Angst und Schrecken schrie.
    Dieser Albtraum dauerte sadistisch lange. Nachdem Cyrus ihn körperlich, mental und seelisch missbraucht hatte, ließ er Nathan auf dem eiskalten Marmorfußboden liegen. Ein wenig Blut trat aus zahllosen Wunden aus. Er war tot. Ich sah, dass jemand wieder in den Raum kam.
    Der Souleater betrat den Saal an Cyrus’ Seite. „Sehr gut, Simon. Du hast ihm echtes Potenzial gegeben.“ Er kniete sich neben Nathan und hielt seinen Kopf in seinem Schoß.
    „Ich weiß nicht, ob man das Potenzial nennen soll, er wird es knapp bis zu deiner nächsten Malzeit schaffen.“ In Cyrus’ Stimme schwang etwas mit wie Unmut.
    Der Souleater strich Nathan liebevoll über den Arm. „Nein, ich glaube, für ihn habe ich andere Pläne.“
    Er hob sein Handgelenk und biss fest zu. Man hörte, wie die Haut und die Adern unter den Zähnen nachgaben. Dann presste er sein Handgelenk an Nathans schlaffe Lippen.
    Das Blut erweckte Nathans Körper langsam wieder zum Leben. Zuerst bewegte er den Mund, dann die Arme, um den Souleater festzuhalten. In weniger als zwei Minuten war Nathan vollständig verwandelt.
    Cyrus war alarmiert. Ich konnte es spüren, ohne seine Gedanken zu lesen. „Vater, denk daran, was du tust! Dein Blut ist schon schwach genug. Es wird kaum reichen, um ihn am Leben zu erhalten. Du wirst nicht von ihm trinken können. Lass mich ihn verwandeln, wie wir es besprochen haben.“
    Nathan kam wieder zum Stehen. Er blickte wild um sich. Hungrig.
    Der Souleater ignorierte Cyrus und konzentrierte sich stattdessen auf sein neues Kind. „Schau dich an. Du bist ausgedörrt. Mein altes Blut reicht nicht, um dich am Leben zu halten.“
    In diesem ungünstigen Moment stöhnte Marianne leise auf. Wie der Schrei eines sterbenden Tieres weckte es die Aufmerksamkeit der Jäger, die mit ihr im gleichen Raum waren.
    Zu seiner Verteidigung ist zu sagen, dass Nathan versuchte, gegen sein Bedürfnis anzukämpfen.
    „Es wird nur schlimmer werden“, verführte ihn sein Schöpfer zu der Tat. „Der Hunger wird dich wahnsinnig machen.“
    Cyrus wurde mit jedem Augenblick nervöser. „Vater, töte ihn. Du kannst nicht noch ein Jahr aushalten, ohne etwas zu dir zu nehmen.“
    Der Souleater schenkte seinem Sohn weiterhin keine Beachtung. „Nolen, bitte. Du weißt genau, dass sie sterben wird. Schau sie dir doch an! Sie ist mehr tot als lebendig.“
    Im Gegensatz dazu, was er gerade gesagt hatte, wurde Mariannes Blick klarer. Ich war froh, dass ich ihre Gedanken nicht lesen konnte, um nicht wissen zu müssen, was sie dachte, als sie Nathan ansah. „Nolen, was tust du?“
    Er schlug die Hände vors Gesicht. „Ich kann nicht.“
    Sein liebevoller väterlicher Ton war verschwunden, als der Souleater befahl: „Du wirst es tun. Du fühlst den Hunger, den ich seit Jahrhunderten ertrage. Wenn du glaubst, jetzt tue es weh, was glaubst du denn, wie es erst in einer Woche, einem Monat, einem Jahr sein wird? Nimm sie und erleichtere deine Qual, oder ich versichere dir, du wirst es bereuen!“
    Nathans Schmerz wurde noch größer, und ich spürte, wie er nach mir suchte. Ich hatte schon zuvor Hunger erfahren, aber nicht so stark. Das Blut des Souleaters war bereits erschöpft. Die Zellen und das Gewebe in Nathans Körper versuchten, Nährstoffe aus dem Blut zu ziehen, aber es war bereits zu ausgelaugt.
    Es war zu viel, gleichzeitig dem Willen seines Schöpfers und dem nagenden Hunger zu widerstehen.
    Marianne schrie auf, als Nathan sie vom Boden hochzog.
    „Es tut mir leid. Es tut mir so leid“, flüsterte er ihr ins Ohr, bevor er mit seinen neuen Reißzähnen ihre Haut durchbohrte.
    „Ich will das nicht länger mitansehen!“, rief ich. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich die Kontrolle über meinen Körper wiedererlangt hatte. Aber die Vision war noch immer nicht vorbei.
    Der Souleater sah mit perverser Freude zu, wie Nathan die letzten Tropfen Blut aus Mariannes Körper sog.
    „Lass sie da raus, Cyrus!“ Es war Nathans reale Stimme, denn der Nathan in der Vision hatte nicht gesprochen.
    „Aber sie muss es sehen!“ Cyrus’ Worte überlappten sich mit denen, die er in der Vision zum Souleater sprach. „Vater, töte ihn! Er hat etwas zu sich genommen, sein Blut ist frisch aufgefüllt. Trink von ihm!“
    Der Souleater schüttelte den Kopf. „Er ist zu stark. Das ist sehr
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