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Die Versteckte Stadt: Thriller

Die Versteckte Stadt: Thriller

Titel: Die Versteckte Stadt: Thriller
Autoren: Jonas Winner
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mehr.“ Und plötzlich standen Tränen in seinen Augen, die einfach hinaufgeschossen zu sein schienen. „Es ist nicht mehr mein Papa, Till. Das ist nicht mein Papa, das ist einer von ihnen.“ Verzweifelt sah er Till an. „Sie haben es bisher geheim gehalten, aber sie sind schon überall. Von wann waren denn die Fotos, der Film? Die sind doch mindestens hundert Jahre alt! Es ist eine Invasion und es geht seit Jahrzehnten, verstehst du? Mein Vater ist dahinter gekommen, er hat Material darüber gesammelt. Und dann haben sie sich ihn geschnappt, er ist nicht mehr er selbst, er ist jetzt einer von ihnen.“
    Till starrte Max an. ‚Einer von ihnen, einer von ihnen, einer von ihnen‘, hallte es in seinem Kopf.
    „Deshalb hat er dich bei uns aufgenommen, Till, dich wollen sie als nächsten.“
    „Und warum mich?“, schoss es aus Till hervor. „Warum nicht dich?“
    Max ließ die Arme auf die Decke fallen. „Sieh mich doch an. Ich … “ Der Atem zischte aus seinem Mund, als wollte er es nicht aussprechen. Aber dann gab er sich doch einen Ruck. „Ich bin zu schwach“, flüsterte er, „damit können sie nicht viel anfangen.“
    ‚Anfangen wofür?‘, dachte Till. Aber als er Max ansah, verlor er den Mut, danach zu fragen. „Ich muss das sehen“, sagte er stattdessen, „die Abteilung.“
    Max nickte und legte sich auf die Seite, so dass er aus dem Fenster sehen konnte. „Nein, klar“, sagte er, „geh‘ auch mal gucken. Sie sind so sehr mit sich selbst beschäftigt, sie werden dir schon nichts tun.“ Aber dann schaute er doch nochmal wie erschrocken auf zu Till. „Danach kommst du aber wieder zu mir, oder?“ Seine Augen waren groß und glänzend. „Bevor sie mich wieder in den Raum bringen, wo sie mir die Spritzen geben … “ Jetzt zitterte er am ganzen Körper. „Mama ist ja auch da, aber … aber sie weiß doch nichts. Und wenn ich ihr sage, was ich gesehen habe … sie will doch davon nichts wissen.“
    Till hob die Hand, sodass Max seine Rechte, die sich fiebrig und klein anfühlte, dagegen klatschen lassen konnte.
    „Oder soll ich hier bleiben, erstmal“, fragte Till leise, „hier bei dir?“
    „Nein, schon okay“, murmelte Max, „beeil dich - und erzähl mir, was du gesehen hast.“
    „Und wo genau? Welche Treppe?“
    „Den Gang runter, die letzte Tür rechts, dann immer nach unten … “ Max‘ Stimme verlor sich.
    Till sah noch kurz auf ihn herab, dann stand er auf und verließ das Zimmer. Und als er die Tür hinter sich schloss, hatte er das Gefühl, dahinter zu hören, wie Max‘ Körper geschüttelt wurde, weil Max mit aller Kraft versuchte, des Zitterns, der Tränen, der Aufregung Herr zu werden.
     
     

 
     
     
     
    BERLIN GOTHIC 2
     
    Epilog
     


     
    Tagebucheintrag
     
    Ein Hund.
    Aber einem Passanten einen Hund entreißen?
    Und wilde Hunde? Gibt es nicht …
    Eine Katze? Zu klein …
    Ein Vogel?
    ‚Eine Ameise‘?
    Nimm einen Hund!
    …
    Ich habe ihn mir schon aus dem Tierheim geholt.
    Sie wollten mir einen Dackel andrehen. Aber ich wollte keinen Dackel. Ich wollte einen richtigen Hund, einen großen Hund, mit glänzendem Fell und leuchtenden Augen.
    Na, hechelst du?
    Noch etwas Wasser?
    Was für eine herrliche Kreatur! Fast scheint es, als habe er mich schon in sein Herz geschlossen. Wie ich ihn.
    Wie lange will ich noch warten?
    Wird er mir nicht immer mehr ans Herz wachsen, je länger er bei mir ist?
    Ja - ist das nicht genau, was ich brauche?
    (Hast du auch genug Kraft, wenn du ihn wirklich liebst?)
    JA!
    Du Einflüsterer, du verkrüppelter Wicht!
    ICH HABE GENUG KRAFT!
    Komm her, mein Hündchen, leg deine Schnauze auf mein Knie.
    So ist’s brav. Ein lieber Kerl bist du.
    (Wie er mir vertraut.)
    Nun gut, es ist Zeit.
    Wir können nicht immer nur warten und dies Tagebuchheft vollkritzeln.
    Es ist Zeit zu HANDELN!
    Komm, Hund, Herrchen holt nur noch was und dann gehen wir in den Wald.
    (Ich brauche auch eine Plane … ich kann nicht mit besudelter Kleidung durch die Nacht fahren. Und eine Schippe? Soll er dort unter den Bäumen liegen bleiben?)
    Ach was!
    Ich brauche gar nichts. Nicht mal ein Messer. Ich kann ihm auch einfach das Genick brechen.
     
     


     
    Heute
     
    „Du darfst Butz nicht verlassen“, hatte er gesagt, als sie in seinen Armen gelegen hatte. „Sie …“
    „Wer sie, Frederik?“
    Aber er hatte ihr nicht geantwortet, sondern einfach weiter geredet: „ … wenn sie herausbekommen, dass ich dir von ihnen erzählt habe … dass du
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