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Die Versteckte Stadt: Thriller

Die Versteckte Stadt: Thriller

Titel: Die Versteckte Stadt: Thriller
Autoren: Jonas Winner
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weiß ich! Vielleicht willst du mir beweisen, dass ich mich noch einmal von dir habe täuschen lassen! Woher soll ich wissen, was dein kranker Verstand ausbrütet?!“ Till ist wie von Sinnen.
    „Du kennst mich gut, Till. Hab ich jemals etwas getan, was keinen Sinn macht?“
    Nein.
    „Eben. Was könnte ich davon haben: Du hörst auf mich, wartest ab - öffnest die Tür und es ist zu spät - sie haben sein Gesicht bereits zerbissen. Was hätte ich davon, Till? Würde ich dich damit nicht für immer verlieren? Oder aber du wartest, öffnest erst dann die Tür, wenn ich es dir sage - und er lebt! Meinst du nicht, ich will dir zeigen, wie recht du daran tust, mir zu vertrauen?! Wie du ein Leben retten kannst - wenn du auf mich hörst?“
    „Aber er stirbt doch - er stirbt! Ist nicht genau jetzt die letzte Chance, ihn noch zu retten?! Und ich lasse mich nur noch einmal von dir ins Unrecht stürzen, wenn ich jetzt nicht auf dieses Schreien höre?!“
    Felix lacht, dass es das Brüllen hinter der Wand übertönt. „Tja, Till - genau DAS ist es: Das Leben des armen Kerls hängt von dem Vertrauen ab, das du mir entgegenbringst! Also - was machst du? Was … “
    Aber da presst Till die Hände auf seine Ohren - um diese Schreie, diesen Wahnsinn nicht länger zu hören. Doch es nützt nichts, er sieht, wie Felix die Lippen weiter bewegt, kann nicht anders, als die Worte, die Felix hervorzischt, durch seine Hände hindurch weiter vernehmen.
    „Was ist es, Till - hörst du auf deinen Verstand - oder auf deinen Bauch?“
    Das ist es - darum geht es ihm?
    „Schwankst du - überlegst du noch?“
    Till fühlt förmlich, wie der Rattenmann zu Boden geht - wie sie an ihm emporspringen, auf seinen Rücken krabbeln, in sein Haar rutschen, mit ihren Pfoten über seine Stirn kratzen. Und er hört, wie der scheinbar endlose Strom eines geborstenen Lautes dem Mund des Mannes entquillt. Er scheint keine Luft mehr holen zu müssen, der Schrei des Entsetzens fließt einfach aus ihm heraus - während das Getier in ihn eindringt.
    „Ist das nicht auch eine Entscheidung, Till - wenn du schwankst - eine Entscheidung gegen den Bauch?“ Felix johlt. „Die Zeit läuft ab, Till, während du schwankst! Sie läuft ab für dich - und für ihn! Denk dran - dein Schwanken könnte ihn das Leben kosten!“
    ‚Aber wenn ich die Tür öffne - du hast es gesagt - ich würde ihn dadurch erst töten!‘ Till spürt, wie sein Kopf wackelt, wie sein Springen in der Entscheidung, sein Zögern und Schwanken ihn regelrecht zittern und vibrieren lässt, wie es an ihm rüttelt - während die Schläge seines Herzens nur noch stolpern …
    Da sieht er, wie Felix die Hände hochwirft.
    „Jetzt!“, hört Till ihn rufen -
    er fährt herum, hat den Griff an der Wand gepackt - reißt daran - die Holzwand rattert über Rollen zurück -
    und er starrt in den Raum, der sich dahinter entborgen hat.
    „NICHT ER IST ES, DEN WIR PRÜFFEN, TILL“, hört er hinter sich Felix schreien, „ DU BIST ES! “
     


     
    Till springt - in das Loch, das sich hinter der Holzwand aufgetan hat - ohne sich noch einmal zu Felix umzudrehen.
    Ein kahler Raum, unverputzt hochgemauerte Klinkerwände.
    Fassungslos starrt er auf den Boden.
    Dem Gerät entwindet sich ein Schrei, der Till wie mit Zangen zu packen scheint.
    Es geschieht, bevor er nachdenken kann. Sein Bein schießt in die Höhe - dann bohrt sich der Hacken seines Schuhs in das Gerät. Plastik knirscht - ein spitzes Jaulen - Knacken - Stille.
    Till atmet aus. Eiskalt steht ihm der Schweiß auf der Stirn. Es war kein Mann, der hier geschrien hat, es war nur die Stimme einer Aufzeichnung!
    Die Neonlampen, die in dem gemauerten Loch an die Decke montiert sind, knistern. Tills Blick fällt auf seine Arme, die er im Dämmerlicht des Kellerraums kaum hat sehen können.
    Hier in dem Neonschein jedoch erkennt er es: Die Nähte, mit denen sie seine Arme an seinem Oberkörper fixiert hatten - die Naht, die seine beiden Beine verbunden hatte … es ist ihm so vorgekommen, als hätte eine Nähmaschine mit winzigen Stichen sein Fleisch geradezu zusammengetackert, zusammengeschweißt. Jetzt aber sieht er, dass er aus nur wenigen Punkten blutet. Zwei an jedem Arm, drei an den Beinen. Mehr ist es nicht. An mehr Stellen hatten sie seine Körperteile nicht miteinander vernäht.
    Er fährt herum. Verwirrt von der Plötzlichkeit, mit der er herausstürzt aus dem Alptraum, in dem er gefangen gewesen ist.
    „FELIX!“ Sein Blick zuckt zurück in
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