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Die verschollene Symphonie

Die verschollene Symphonie

Titel: Die verschollene Symphonie
Autoren: James A. Owen
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mit den Achseln. »Was wäre Ihnen denn lieber?«
    »Gegen ein paar Erklärungen hätte ich nichts einzuwenden.«
    »Fragen Sie ruhig.«
    »Wohin sind die anderen verschwunden?«
    Doktor Syntax runzelte die Stirn. »Ich könnte mir vorstellen, dass sie Hagen dazu benutzen werden, verschiedene Kräfte zu bündeln. Wenn er sich in Einklang mit der Welle befindet, wird er Wesen mit ähnlichen Fähigkeiten anziehen, die dann den kommenden Konflikt einleiten können.«
    »Warum haben sie Maddox mitgenommen?«
    »Er ist zu gefährlich. Er weiß zu viel, und darüber hinaus kennt er möglicherweise ein paar Leute, die die Bemühungen des Quorums doch noch zunichte machen könnten. Ein zweitausend Jahre alter Mann kann eine Menge einflussreiche Freunde gewinnen.«
    »Warum haben sie mich nicht mitgenommen?«
    »Die anderen wollten Sie mitnehmen. Ich habe Sie hier behalten.«
    »Warum?«
    »Sie sind eine gute Ärztin und ein anständiger Mensch. Wenn die anderen Sie mitgenommen hätten, dann nur, um mit Ihrer Hilfe Hagen unter Kontrolle zu behalten. Sie hätten sich auf der Stelle Ihrer entledigt, wenn Sie sich ihnen in den Weg gestellt hätten. Und ich bin sicher, das hätten Sie getan.«
    »Danke, dass Sie mich gerettet haben.«
    »Keine Ursache«, sagte Syntax und winkte ab. »So ganz selbstlos ist das nicht gewesen. Sie sind mir in dieser Zeitschlaufe in lebendigem Zustand einfach nützlicher als in totem.«
    Marisa schauderte und schaute sich um. In der einen Ecke baute Henrietta geschäftig an einem Nest, und in der anderen lag Ludwigs lebloser Körper an derselben Stelle, an der Juda ihn getötet hatte.
    Sie ging hinüber und breitete eine Decke über den Leichnam. Einen Augenblick später trat Doktor Syntax zu ihr, um ihr zu helfen.
    »Er ist jetzt also wieder Hagen?«, fragte Marisa und vermied es, dem Direktor ins Gesicht zu sehen.
    »Ja«, sagte Doktor Syntax.
    »Wo haben sie ihn hingebracht?«
    »Das darf ich Ihnen nicht sagen, Marisa. Ich habe zu viel Achtung vor Ihrer Intelligenz, als dass ich Ihnen das anvertrauen würde.«
    »Und wenn diese Woche vorbei ist? Was wird dann mit ihm passieren? Können Sie mir wenigstens das sagen?«
    »Aber natürlich, meine Liebe. Sehr einfach – er wird an den Ort gehen, wo alle Helden früher oder später landen: Walhalla. Er wird in die Heimstatt der Götter einkehren.«
     

     
    Marisa starrte ihn fragend an. »Sie meinen das im metaphorischen Sinne, oder?«
    »In gewisser Weise schon«, erwiderte Doktor Syntax. »In Platonia ist alles möglich.«
    »Ich verstehe immer noch nicht, warum Sie Galen und die anderen hierher gebracht haben«, sagte Marisa, »oder wie Herr Schwan an diesen Ort gekommen ist.«
    »Maddox war der einzige mir bekannte Mensch, der jemandem begegnet war, der sowohl ein Eingeweihter Merus als auch ein Erlkönig gewesen ist: Jesus Christus. Außerdem wusste er einiges über ein bestimmtes Wesen, das möglicherweise die Vorfahrin sämtlicher Göttergeschlechter auf der ganzen Welt gewesen ist und indirekt für die Herrschaft der Erlkönige verantwortlich war – die Sibylle Idun. Und Galens Bedeutung erklärt sich von selbst.«
    »Wie steht es mit den Professoren? Ihren Kollegen?«
    Syntax schüttelte abwehrend den Kopf. »Unwichtig. Ihr Zustand wurde durch den Fluss von Realitäten ausgelöst, in dessen Mittelpunkt sich Galen und Langbein befanden, weiter nichts. Bedauerlicherweise«, fügte er hinzu.
    »Und Ludwig?«
    »Das ist eine kompliziertere Geschichte. Angefangen hat es damit, dass die erste Umkehrung nicht funktioniert hat. Als ich feststellte, dass die Umkehrung angehalten worden war, und schlimmer noch, dass jemand sie möglicherweise rückgängig gemacht hatte, reiste ich auf der Suche nach einer Lösung des Problems durch die Kontinente, doch umsonst. Die Woche verstrich und alles war wieder wie vorher. Ich war gescheitert.«
    »Und Galen?«
    »Als die Welle vorübergezogen war, nahm er wieder seine alte Identität als Galen an, ohne sich an die Ereignisse der vorangegangenen Woche zu erinnern. Wir sind also wieder zurückgereist und haben es noch einmal versucht. Das Ergebnis blieb jedoch dasselbe. Wieder und wieder. Schließlich fand ich heraus, wie man zwischen Endpunkten hin und her springen kann, und stellte fest, dass Veränderungen in der Vergangenheit eine Umkehrung stabilisieren konnten. Ich reiste also in die Vergangenheit, um Ereignisse zu beeinflussen, von denen ich glaubte, dass sie das gewünschte Ergebnis herbeiführen
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