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Die verlorene Kolonie (German Edition)

Die verlorene Kolonie (German Edition)

Titel: Die verlorene Kolonie (German Edition)
Autoren: Jürgen Jentsch
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nächste Ladung. Nach etwas über zwei Minuten waren wie geplant 128 Raketen ausgesetzt und trieben von der Black Rose weg. Stefan Maier, der aus dem Hilfskontrollraum den Waffeneinsatz leitete, meldete sich: „Alle Raketen ausgesetzt, Sir. Telemetrie meldet einwandfreie Zielaufschaltung.“ „Dann feuern sie wie besprochen!“ „Aye, aye, Sir! Erster Schwarm startet!“
    Die ersten 32 Raketen begannen mit 100 Gravos auf den schweren Verband hin zu beschleunigen und verschwanden nach wenigen hundert Kilometern aus dem Ortungsbereich der passiven Sensoren. Die Computer der Black Rose konnten auf Grund des bekannten Flugprofils die ungefähren Positionen errechnen und zeigten sie im Hologramm der zentralen Kommandokonsole als blinkende grüne Pünktchen an, als Zeichen, das die genauen Positionen unbestimmt waren. Nach 53 Sekunden starteten auch die restlichen Raketen. Stefan Maier meldete: „Sir, Schwarm 2 bis 4 gestartet! Einschlag in 1000 Sekunden!“ Durch die zeitlich versetzten Startzeitpunkte wollte man erreichen, dass alle Raketen gleichzeitig einschlugen. Gabby sagte ruhig: „Jetzt kommt das Schwerste! Ruhig dasitzen und warten!“ Dann ordnete sie an: „In 900 Sekunden den Magnetschirm auf volle Stärke!“ Swetlana bestätigte die Anweisung mit einem lakonischen „Aye, aye, Sir!“
    Gabby starte auf ihre Konsole, in der in der oberen Ecke die Restlaufzeit eingeblendet war. Die Sekunden zogen sich wie Kaugummi und sie fragte sich, ob die interne Borduhr versagte. Doch die Zeit ging auch vorbei und zwei Minuten vor der errechneten Einschlagzeit befahl sie das Laden der schweren Geschütze. Sie fragte Otto Özdemir, der an seinen Sensoren saß: „Haben die Kraken schon irgendeine Reaktion gezeigt?“ „Nein, Sir! Bisher haben sie noch nicht einmal ihr Radar aktiviert.“ erwiderte Otto in einem Tonfall, der erkennen ließ, das er diese Frage zu diesem Zeitpunkt für überflüssig hielt, da er eventuelle Änderungen bei den Feindschiffen sofort gemeldet hätte.
    Die letzten Sekunden verstrichen und dann begannen in den feindlichen Verbänden die Explosionen, als die Raketen mit 1000 kps in die Triebwerke einschlugen. Die beim Einschlag freiwerdende Energie entzündete in den meisten Fällen in dem direkt hinter den Triebwerken liegenden Wasserstofftank eine unkontrollierte Fusionsreaktion, die dazu führte, das sich die getroffenen Schiffe in hell aufleuchtende, sich ausdehnende Plasmawolken verwandelten. Wie Gabby gehofft und nach ihren Erfahrungen bei der Kampfgruppe 1 auch erwartet hatte, führten die Plasmawolken bei den nicht getroffenen Schiffen zu schweren Beschädigungen oder sogar zur Zerstörung. Sie wurden kilometerweit aus ihrer Flugbahn geworfen und in vielen Fällen hielt der Rumpf dieser mechanischen Belastung nicht stand, so dass diese Schiffe in ihre Einzelteile zerbrachen.
    Gabby ließ die Radargeräte der Black Rose mit den Worten aktivieren: „Radarabtastung mit voller Stärke! Wenn die jetzt noch nicht mitbekommen haben, dass hier jemand ist, der ihnen Böses will ...“ Leises Lachen erfüllte die Kommandozentrale. Otto meldete sich zu Wort. „Sir, Verband 1 und 3 bestehen nur noch aus einzelnen Wrackstücken, bei Verband 2 ist noch ein Schiff zu erkennen, dessen Triebwerk aber nicht läuft. Bei dem schweren Verband kann ich noch drei Schiffe erkennen, aber nur bei einem läuft das Triebwerk noch!“ Stefan warf aus dem Hilfskontrollraum ein: „Nach der Analyse der Explosionen haben beim schweren Verband zwei, bei Verband 2 eine Rakete das Ziel nicht getroffen. Ob das ein Raketenfehler war oder ob die geortet und abgeschossen wurden, können wir noch nicht sagen, Sir!“ Gabby entgegnete: „Da machen sie sich mal keine Gedanken! Mit einer Trefferquote von über 97 Prozent haben sie ein Superergebnis erzielt! Und jetzt wollen wir mal sehen, wie sie auf unsere schweren Geschütze reagieren. Eröffnen sie das Feuer auf das eine noch funktionsfähige Schiff, aber nur Einzelschüsse bitte, wir wollen ja nicht mehr bei uns kaputt machen als nötig!“ Stefan nickte. „Aye, aye, Sir!“
    Wieder ließ der laute Knall der Entladung des schweren Lasergeschützes alle zusammen zucken und die Zelle erbeben. Gabby hatte sich das letzte überlebende Feindschiff groß auf ihren Bildschirm gelegt. Als der Laserschuss über eine Distanz von 450000 km einschlug, heizten sich die Spulen, deren Magnetfelder das heiße Plasma von der Düsenwandung fernhalten sollten, bis zur Rotglut auf, kühlten
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