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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller
Autoren: A. M. Dean
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Stellen Sie sich nur einmal vor, was wir mit diesen Ressourcen alles hätten erreichen können!« Ewans Zorn erfüllte das Büro. Er spie die Worte förmlich in den Raum und mit einem Hass, den er seit seiner Jugend genährt hatte.
    Emily saß vollkommen still da, und Jason war in der Ecke wie erstarrt.
    Schließlich sprach Emily dann doch wieder.
    »Ich muss zugeben«, sagte sie, »ich hätte nie gedacht, dass Sie in Washington wirklich so viel Einfluss haben. Ich habe die Liste derjenigen gesehen, die darin involviert sind. Stellen Sie sich einmal vor, was die Welt sagen würde, wenn sie wüsste, dass Vizepräsident Hines schon seit über fünfzehn Jahren Mitglied des Rates ist. Sie müssen über Jahrzehnte hinweg an dieser Verschwörung gearbeitet haben.«
    »Doch das wird außerhalb dieses Raums und meiner Ratskammern nie jemand erfahren«, erwiderte Ewan noch immer kochend vor Wut.
    »Aber wie auch immer«, fuhr Emily unbeeindruckt fort, »das wäre nur der erste Schock. Was werden die Menschen wohl sagen, wenn sie erfahren, dass der Mann, den Sie Präsident Tratham im Oval Office verhaften lassen, sogar noch viel länger Teil Ihrer Organisation ist? Mark Huskins, ein Vier-Sterne-General der US Army, steht seit seiner Rekrutierung auf Ihrer Gehaltsliste.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, das wird nie jemand …«
    »Oder Ashton Davis.« Emily hatte inzwischen Schwung aufgenommen. »Der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten, der Mann, dem die Sicherheit des Landes anvertraut ist, ist sogar schon in der dritten Generation Ratsmitglied. Sagen Sie mir, Mr Westerberg, wie viele seiner Entscheidungen während der Amtszeit des jetzigen Präsidenten sind in Wahrheit auf Sie zurückzuführen?« Angetrieben von den Informationen, die sie in der Bibliothek gefunden hatte, stand Emily auf und schaute dem Sekretär in die Augen.
    »Wenn all das erst einmal bekannt wird, glauben Sie dann wirklich noch, Sie und Ihr Rat könnten sich irgendwo auf der Welt verstecken? Glauben Sie, dann gibt es noch eine Nation auf diesem Planeten, die sich nicht von Ihnen verraten fühlt?« Sie beugte sich näher an Westerberg heran. »Mr Westerberg, glauben Sie wirklich, Sie würden so eine Katastrophe unbeschadet überstehen?«
    Ewan hatte genug von diesen armseligen Drohungen, und er wurde von Hass erfüllt. Zweimal atmete er tief durch, um sich wieder zu beruhigen. Mit der freien Hand strich er seinen Anzug glatt und wischte sich den Speichel von Mund und Kinn.
    »Nicht ich sollte mir Sorgen darüber machen, diesen Moment unbeschadet zu überstehen«, sagte er wieder in sachlichem Ton. »Ihre Untergangsszenarien sind ja ganz nett, Dr. Wess, aber der schwachsinnige Plan, den Sie und Peter Wexler sich ausgedacht haben, um all das mit der Welt zu teilen, wird nicht aufgehen.
    Und jetzt«, fuhr er mit eisiger Stimme fort, »jetzt werden Sie mir die Bibliothek übergeben. Ich frage Sie nur einmal, und sollten Sie nicht sofort kooperieren, dann werde ich zum Telefon greifen, und in fünfzehn Minuten ist Ihr Verlobter tot … und ich werde Sie zuhören lassen, wie meine Männer ihn auf dem Campingplatz umbringen, wo Sie und er ein ach so romantisches Wochenende verbracht haben.« Aufmerksam beobachtete er Emily, während er sprach, und zufrieden sah er ihre Überraschung und Angst. »Und dann werde ich Ihre Eltern töten«, fuhr er fort, »und Ihre Freunde. Und ich werde so lange damit weitermachen, wie es nötig ist. Glauben Sie mir: Sie werden mir die Bibliothek übergeben.«
    Emily schluckte. Der Sekretär hatte recht. Ihr blieb keine Wahl. Sie straffte die Schultern und versuchte, die Haltung des Sekretärs nachzuahmen.
    »Das wird nicht nötig sein«, sagte sie mit so viel Mut in der Stimme, wie sie aufbringen konnte. »Ich habe ohnehin beabsichtigt, sie Ihnen zu geben. Sie und alle anderen auch werden sie gleich haben, und zwar genau in …« Sie schaute auf den Monitor. Der Fortschrittsbalken stand bei 99%. »… in zwölf Sekunden.«
    Zuerst verstand Ewan nicht; dann wich alle Farbe aus seinem Gesicht.
    »Wovon reden Sie da?« Er hielt die Waffe weiterhin auf Emily gerichtet, blickte jedoch auf den Monitor.
    Jason verstand sofort.
    »Oh, Scheiße«, sagte er, ging zum Monitor und drehte ihn zu sich. Ein Schauder lief ihm über den Rücken, als er sah, wie der Balken sich seinem Ende näherte.
    »Was ist?«, verlangte Ewan zu wissen. Sein Blick flog zwischen seinem Sohn und Emily hin und her.
    »Sie spielt kein Update ein«,
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