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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne
Autoren: R. A. Salvatore
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Licht tief in dessen Herz.
    Drizzt wandte sich Catti-brie zu und versuchte das Ausmaß der Angst zu ergründen, die in ihren weit aufgerissenen Augen stand.
    Denn sie kam auf seltsame Art auf ihn zu, und der Waldläufer brauchte einen Moment, um zu erkennen, daß sie durch die Luft flog und von der Schockwelle einer Explosion angetrieben wurde.

Letzte Enthüllungen
    Es krachte und knirschte erschreckend, als Schockwellen und sengende Flammen seinen Halt an der Höhlendecke lockerten. Und dann fiel er wie ein großer Speer pfeifend den tausend Fuß tiefen Abgrund hinab.
    Jene Dunkelelfen, die in der Nähe schwebten, sahen entsetzt und hilflos zu, wie er an ihnen vorbeirauschte.
    Gleichzeitig ging unter dem Kuppeldach der Kapelle die Zeremonie ungestört weiter voran.
    Eine Soldatin, eine Elitewache des Hauses Baenre, aber gewiß keine Adlige, stürmte wild schreiend zu der zentralen Empore hinauf. Zunächst glaubten Oberin Baenre und die anderen, sie wäre nur von der fürchterlichen Raserei angesteckt worden, ein nur allzu häufiger Anblick bei den unkontrollierbaren Ritualen der Drow. Doch allmählich erkannten sie, daß diese Soldatin Warnschreie ausstieß.
    Sieben Oberin Mütter warfen Oberin Baenre plötzlich mißtrauische Blicke zu, und selbst ihre Töchter wußten nicht, ob sie vielleicht ihre Hand im Spiel hatte.
    Und dann schlug der Stalaktit auf.
    * * *
    Drizzt fing Catti-brie auf, und dann flog auch er durch die Luft. Als sie wieder auf dem Boden aufkamen, rollte er sich schützend über sie.
    Beide schrieen laut auf, aber keiner hörte etwas anderes als das donnernde Brüllen des heranrollenden Feuerballs. Drizzts Rücken wurde warm, und sein Umhang fing an einigen Stellen Feuer, als der äußerste Rand des Feuersturms über sie hinweg brauste.
    Dann war es vorüber, ebenso schnell, wie es begonnen hatte. Drizzt rollte von Catti-brie, riß sich den brennenden Umhang herunter und eilte wieder zu seiner noch immer still daliegenden Gefährtin. Er fürchtete, daß die Explosion ihr das Bewußtsein geraubt oder noch Schlimmeres zugefügt haben könnte.
    Catti-brie öffnete ein blaues Auge und ließ ein versonnenes, schelmisches Lächeln aufblitzen.
    »Ich möchte wetten, daß der Weg hinter uns jetzt frei ist«, sagte sie grinsend, und Drizzt lachte beinahe laut auf. Er hob sie hoch und drückte sie fest an sich. In diesem Moment hatte er wirklich das Gefühl, daß sie wieder frei waren. Er dachte an die Zeiten, die in Mithril-Halle vor ihnen liegen würden, Zeiten, die er mit Bruenor, Regis und natürlich mit Catti-brie verbringen würde.
    Drizzt konnte nicht glauben, daß er das alles beinahe aufgegeben hätte.
    Er ließ Catti-brie für einen Moment allein und eilte um die Biegung zurück, nur um sicherzugehen, daß die Drow, die sie verfolgt hatten, wirklich fort waren.
    »Hallo«, flüsterte Catti-brie vor sich hin, als sie ein wunderbares Schwert erblickte, das neben dem toten Waffenmeister lag. Sie hob die Waffe zaghaft auf, verwirrt darüber, daß ein böser Drowadliger ein Schwert trug, dessen Heft wie ein Einhorn geformt war, das Symbol der guten Göttin Mielikki.
    »Was hast du gefunden?« fragte Drizzt, als er beruhigt zurückkam.
    »Ich glaube, das hier könnte zu dir passen«, meinte Cattibrie und hielt ihm die Waffe hin, um ihm den ungewöhnlichen Knauf zu zeigen.
    Drizzt blickte die Waffe neugierig an. Er hatte das Heft während seines Kampfes mit Dantrag nicht bemerkt, obwohl er sich daran erinnerte, daß es diese Klinge gewesen war, die so mühelos durch den Stein geschnitten hatte. »Behalte du es«, bot er ihr schulterzuckend an. »Ich ziehe Krummsäbel vor, und wenn das wirklich eine Waffe von Mielikki ist, dann würde es sie freuen, wenn es an der Hüfte von Catti-brie hängt.«
    Catti-brie salutierte lächelnd vor Drizzt und schob das Schwert in ihren Gürtel. Sie drehte sich um, als sie Entreri zurückkommen hörte, während sich Drizzt über Dantrags Leiche beugte und heimlich die Armschützer von den Handgelenken des toten Drow streifte.
    »Wir können uns nicht groß aufhalten!« schnauzte der offenkundig erregte Meuchelmörder. »Ganz Menzoberranzan weiß jetzt von uns, und tausend Meilen Entfernung wären für meinen Geschmack eine immer noch zu große Nähe zu der üblen Stadt.«
    Es war vielleicht das erste Mal, daß Drizzt vollständig einer Meinung mit dem Meuchelmörder war.
    An der Hüfte der Menschenfrau zu hängen, war nicht genau das gewesen, was Khazid'hea im Sinn gehabt
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