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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne
Autoren: R. A. Salvatore
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ebenso düsterem Ton. Er und Entreri starrten sich unnachgiebig an, tauschten Blicke reinen Hasses aus, und Catti-brie, die zwischen ihnen stand, fühlte sich ziemlich unbehaglich.
    Nachdem die direkte Bedrohung durch Menzoberranzan offenbar hinter ihnen lag, schien es so, als sei die alte Feindschaft wieder neu ausgebrochen.
Epilog
    Die Gefährten gingen nicht wieder zu der Höhle jenseits des Passes. Unter Guenhwyvars Führung erreichten sie die Tunnel tief unter Mithril-Halle, und von dort kannte Entreri den Weg gut genug, um sie wieder zu den Tunneln zu geleiten, die zu den tieferen Minen führten. Der Meuchelmörder und der Waldläufer trennten sich auf demselben Sims, auf dem sie einst miteinander gekämpft hatten und unter dem gleichen sternenbedeckten Himmel, den sie einst in der Nacht ihres Duells gesehen hatten.
    Entreri schritt auf dem Sims davon, blieb dann in einiger Entfernung stehen und betrachtete seinen verhaßten Rivalen.
    »Auch mein Gedächtnis ist lang«, sagte er und bezog sich dabei auf Jarlaxles Abschiedsworte. »Und sind meine Methoden weniger verschlagen als die der Drow?«
    Drizzt hielt es nicht für nötig, darauf etwas zu erwidern.
    »Ich verfluche meine eigenen Worte«, flüsterte Catti-brie Drizzt zu. »Ich würde nichts lieber tun, als ihm einen Pfeil in den Rücken zu jagen!«
    Drizzt legte seinen Arm um die Schultern der jungen Frau und führte sie zurück in die Tunnel. Er konnte nicht leugnen, daß Catti-bries Pfeil, wenn sie ihn abgefeuert hätte, die Welt zu einem besseren Ort gemacht hätte, aber er fürchtete Artemis Entreri nicht mehr.
    Entreri hatte viel Stoff zum Nachdenken erhalten, wie Drizzt wußte. Dem Meuchelmörder hatte nicht gefallen, was er in Menzoberranzan gesehen hatte. Es war ein zu genauer Spiegel seiner dunklen Seele gewesen, und er würde lange brauchen, um sich von dem Ansturm seiner Gefühle zu erholen und seine Gedanken wieder einem Drowwaldläufer zuzuwenden, der so weit entfernt lebte.
    Weniger als eine Stunde später erreichten die beiden Freunde den Ort, wo Wulfgar den Tod gefunden hatte. Sie hielten an und standen lange Zeit schweigend Arm in Arm davor.
    Als sie sich schließlich wieder auf den Weg machen wollten, waren zwei Dutzend bewaffnete und gerüstete Zwerge aufgetaucht, die jeden Ausgang mit Kriegsmaschinen blockierten.
    »Ergebt euch, oder ihr werdet zerquetscht!« erscholl ihr Ruf, dem bald Schreie der Überraschung folgten, als die Eindringlinge erkannt wurden. Die Zwergensoldaten stürmten vor und umringten das Paar, daß diesem fast die Luft wegblieb.
    »Bringt sie zum Wachkommandanten!« erscholl ein Ruf, und Drizzt und Catti-brie wurden in halsbrecherischem Tempo mitgerissen und durch die gewundenen Tunnel zum eigentlichen Eingang von Mithril-Halle gebracht. Kurz hinter diesem Tor trafen sie auf den erwähnten Kommandanten, und die beiden Freunde waren ebenso verblüfft darüber, ihn in dieser Position zu sehen, wie Regis es über ihren Anblick war.
    »Der Kommandant?« waren Catti-bries erste Worte, als sie ihren kleinen Freund wiedersah. Regis kam herbeigeeilt und sprang ihr in die Arme, während er gleichzeitig einen Arm um Drizzts Hals warf.
    »Ihr seid zurück!« rief er immer wieder, und sein pausbäckiges Gesicht strahlte vor Glück.
    »Kommandant?« fragte Catti-brie noch einmal und nicht weniger ungläubig als beim ersten Mal.
    Regis zuckte mit den Achseln. »Jemand mußte es doch tun«, erklärte er.
    »Und meiner Meinung nach hat er es gut getan«, sagte ein Zwerg. Seine bärtigen Gefährten in dem Raum stimmten ihm sofort zu und ließen damit das Gesicht des Halblings erröten.
    Regis zuckte noch einmal mit den Achseln, und dann küßte er Catti-brie so fest, daß er einen roten Fleck auf ihrer Wange hinterließ.
    Bruenor saß da, als hätte er sich in Stein verwandelt, und die anderen Zwerge in seinem Audienzsaal zogen sich klugerweise zurück, nachdem sie Catti-brie herzlich begrüßt hatten.
    »Ich habe ihn zurückgebracht«, begann die junge Frau betont sachlich, als sie und ihr Vater allein waren, und versuchte ihre Stimme klingen zu lassen, als sei nichts Besonderes passiert. »Und du solltest dir Menzoberranzan unbedingt einmal ansehen!«
    Bruenor zuckte zusammen; Tränen stiegen ihm in sein blaugraues Auge. »Verdammtes, närrisches Mädchen«, stieß er laut hervor und machte damit Catti-bries überhebliches Auftreten zunichte. Sie kannte Bruenor seit ihrer frühesten Kindheit, aber jetzt war sie nicht sicher, ob
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