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Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne

Titel: Die vergessenen Welten 08 - Nacht ohne Sterne
Autoren: R. A. Salvatore
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Pläne der verwelkten alten Frau unterstützte, im Sinn hatte.
    »Chaos«, sagte er sich. In Menzoberranzan war es eine sehr lange Zeit verhältnismäßig ruhig gewesen. Einige Häuser hatten miteinander gekämpft - das war unvermeidlich. Die Häuser Do'Urden und DeVir, die beide zu den Herrschenden Häuser gezählt hatten, waren ausgelöscht worden, aber die grundlegende Struktur der Stadt war nicht erschüttert worden.
    »Ah, aber Ihr seid entzückend«, sagte Jarlaxle und sprach damit seine Gedanken über Lloth laut aus. Er hatte plötzlich den Verdacht, daß es Lloth nach einer neuen Ordnung verlangte, nach einem erfrischenden Hausputz in einer Stadt, die langweilig geworden war. Kein Wunder, daß Triel, die sich anschickte, das Erbe ihrer Mutter anzutreten, nicht besonders fröhlich war.
    Der kahlköpfige Söldner, der selbst ein Freund von Intrigen und Chaos war, lachte herzhaft auf und blickte zu Narbondel hinüber. Die Hitze der Uhr war bereits stark zurückgegangen und zeigte damit an, daß die Nacht im Unterreich bereits weit fortgeschritten war. Jarlaxles Absätze klapperten auf dem Pflaster, und er machte sich auf den Weg zum Qu'ellarz'orl, dem Hochplateau an der Ostwand von Menzoberranzan, einer Region, die das mächtigste Haus der Stadt beherbergte. Er wollte nicht zu spät zu seinem Treffen mit Oberin Baenre kommen, der er über sein »geheimes« Treffen mit ihrer ältesten Tochter berichten sollte.
    Jarlaxle grübelte darüber nach, wieviel er der verhutzelten Oberin Mutter erzählen konnte und wie er seine Worte verdrehen mußte, damit sie ihm den größten Nutzen brachten.
    Wie er die Intrige liebte!

Rätselhafte Abreise
    Catti-brie, deren Augen nach einer weiteren schlaflosen Nacht entzündet und verquollen waren, zog eine Robe über, durchquerte ihre kleine Kammer und hoffte, im Tageslicht Trost zu finden. Ihr volles, kastanienbraunes Haar war auf der einen Seite ihres Kopfes flachgedrückt worden, während es auf der anderen wild abstand, aber das kümmerte sie nicht. Damit beschäftigt, sich den Schlaf aus den Augen zu reiben, wäre sie beinahe über die Türschwelle gestolpert und blieb plötzlich stehen, da sie etwas spürte, was sie nicht verstand.
    Sie fuhr mit den Fingern über das Holz der Tür und war verwirrt und wurde fast überwältigt von demselben Gefühl, das sie schon in der vergangenen Nacht erschreckt hatte. Es war das Gefühl, daß etwas nicht in Ordnung war, daß etwas nicht stimmte. Sie hatte vorgehabt, direkt zum Frühstück zu gehen, hielt es jetzt aber für wichtiger, Drizzt aufzusuchen.
    Die junge Frau hastete den Korridor zu Drizzts Kammer entlang und klopfte an. Nach ein paar Augenblicken rief sie »Drizzt?«, und als der Dunkelelf immer noch nicht antwortete, drückte sie zaghaft den Griff hinunter und schob die Tür auf. Catti-brie sah sofort, daß Drizzts Krummsäbel und sein Reiseumhang verschwunden waren, aber noch bevor sie darüber nachdenken konnte, richtete sie ihre Augen auf das Bett. Die Lagerstatt war gemacht und die Überdecken sorgfältig festgesteckt, aber das war für den Drow nicht ungewöhnlich.
    Catti-brie ging zum Bett hinüber und überprüfte die Falten. Sie waren ordentlich, aber nicht sehr fest, und ihr wurde klar, daß dieses Bett bereits vor längerer Zeit gemacht worden war und in der letzten Nacht niemand darin geschlafen hatte.
    »Was hat das alles zu bedeuten?« fragte die junge Frau. Schnell ließ sie ihren Blick noch einmal durch den ganzen Raum schweifen und ging dann wieder in den Gang hinaus. Drizzt hatte bereits früher Mithril-Halle ohne Ankündigung verlassen, und er war auch oft nachts weggegangen. Er reiste gewöhnlich nach Silbrigmond, jener glanzvollen Stadt, die einen Wochenmarsch weit im Osten lag.
    Warum hatte sie dann diesmal das Gefühl, daß etwas nicht stimmte? Warum kam ihr diese gar nicht so ungewöhnliche Situation diesmal so falsch vor? Die junge Frau versuchte es abzuschütteln, versuchte, die Befürchtungen, die sie tief in ihrem Herzen quälten, zu ignorieren. Sie war einfach nur ängstlich, sagte sie sich selbst. Sie hatte Wulfgar verloren und war jetzt übermäßig besorgt wegen ihrer anderen Freunde.
    Catti-brie ging weiter, während sie über eine Erklärung nachsann, und blieb schließlich vor einer anderen Tür stehen. Sie klopfte leise, und als keine Antwort kam (obwohl sie sich sicher war, daß der Bewohner dieses Zimmers noch nicht aufgestanden sein würde), pochte sie härter. Ein Stöhnen drang aus dem
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