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Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein

Titel: Die vergessenen Welten 05 - Der magische Stein
Autoren: R. A. Salvatore
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Kopf.«
    »Diese Einschätzung kann ihn um so gefährlicher machen«, sagte Drizzt, während er einen letzten Blick auf Memnon warf.
    »Umkehren?« fragte der Zwerg, der nicht so einfach über die offensichtlich ernsten Bedenken des Dunkelelfen hinweggehen wollte.
    »Wenn sich unsere Vermutungen als falsch erweisen und wir die Karawane verpassen...«, erinnerte Wulfgar sie unheilvoll.
    »Kann Regis warten?« fragte Catti-brie.
    Bruenor und Drizzt sahen sich an.
    »Reiten wir also weiter«, gab Drizzt schließlich nach. »Wir werden ja sehen, was auf uns zukommt.«
    »Nirgendwo sonst kannst du mehr lernen als in einem Land, das sich völlig von deinem eigenen unterscheidet«, wiederholte Wulfgar den Gedanken, den Drizzt am Morgen geäußert hatte.
    Auch als sie beim ersten Wegweiser anlangten, wurden sie ihre Befürchtungen nicht los. Eine große Tafel, die an einen Pfahl genagelt war, zählte ihre Route in zwanzig Sprachen mit dem gleichen Wortlaut auf: »Der beste Weg.« Wieder überdachten die Freunde ihre Möglichkeiten, und wieder fühlten sie Zeitdruck auf sich lasten. Sie entschieden, noch eine Stunde weiterzureiten. Falls sie bis dahin kein Zeichen von der Karawane gefunden hätten, würden sie nach Memnon zurückkehren und die Angelegenheit mit Sali Dalib »besprechen«.
    Doch der nächste Wegweiser verkündete auch nichts anderes, und bei dem dritten hatten sie ebenfalls kein Glück. Als sie den fünften erreicht hatten, war ihre Kleidung vom Schweiß durchnäßt, der ihnen obendrein in den Augen brannte, und die Stadt war längst nicht mehr in Sicht, sondern irgendwo in der staubigen Hitze der ansteigenden Dünen verschwunden. Ihre Reittiere erleichterten ihnen die Reise keineswegs. Kamele waren tückisch und unter unerfahrenen Reitern noch tückischer. Besonders Wulfgars Tier hatte eine schlechte Meinung über seinen Reiter, denn Kamele zogen es normalerweise vor, sich ihren Weg selbst zu suchen, und der Barbar zwang das Tier mit seinen kräftigen Beinen und Armen, seinen Bewegungen zu gehorchen. Schon zweimal hatte das Kamel den Kopf zurückgeworfen und ihm eine schleimige Ladung Speichel ins Gesicht gespuckt.
    Wulfgar nahm alles gleichmütig hin, aber er verbrachte mehr als nur einen flüchtigen Augenblick mit dem Wunsch, den Höcker des Kamels mit seinem Hammer plattzudrücken.
    »Halt!« befahlt Drizzt, als sie in eine Mulde zwischen hohen Dünen kamen. Der Dunkelelf streckte einen Arm aus und lenkte die überraschten Blicke der Gefährten zum Himmel, wo mehrere Geier träge kreisten.
    »Da liegen wohl Kadaver herum«, bemerkte Bruenor.
    »Oder es werden bald welche herumliegen«, erwiderte Drizzt grimmig.
    Noch während er sprach, verwandelten sich plötzlich die Linien der Dünen, die sie umgaben, von dem dunstigen Braun heißen Sandes in die unheilvollen Silhouetten von Reitern, deren erhobene Krummschwerter im hellen Sonnenlicht glänzten.
    »Ein Hinterhalt!« stellte Wulfgar mit Nachdruck fest.
    Nicht allzu überrascht sah sich Bruenor um und berechnete die Kräfteverteilung: »Fünf zu eins«, flüsterte er Drizzt zu.
    »Das scheint wohl immer so zu sein«, antwortete Drizzt.
    Langsam nahm er seinen Bogen von der Schulter und spannte ihn.
    Die Reiter blieben eine Zeitlang stehen und beobachteten ihre Opfer.
    »Glaubt ihr, daß sie mit uns reden wollen?« fragte Bruenor, der in die düstere Situation ein wenig Humor bringen wollte.
    »Nein«, gab er selber die Antwort, nachdem die drei anderen nicht einmal ein Lächeln zustande gebracht hatten.
    Der Anführer der Reiter brüllte einen Befehl, und der donnernde Haufen fegte auf sie zu.
    »Verflucht sei diese Welt«, schimpfte Catti-brie, die Taulmaril von der Schulter nahm, während sie von ihrem Tier stieg. »Jeder will einen Kampf.«
    »Dann kommt schon!« schrie sie den Reitern entgegen. »Aber erst einmal wollen wir dafür sorgen, daß die Kräfte ein wenig gerechter verteilt sind.« Mit ihrem magischen Bogen schoß sie einen silbernen Pfeil nach dem anderen über die Dünen in die Horde hinein und warf einen Reiter nach dem anderen aus dem Sattel.
    Bruenor starrte verblüfft seine Tochter an, die plötzlich so finster dreinblickte und so wild war. »Das Mädchen macht es richtig!« verkündete er und stieg von seinem Kamel. »Auf diesen Dingern kann ich nicht kämpfen!« Kaum war er auf dem Boden gelandet, griff er schon nach seinem Gepäck und kramte zwei Flaschen Öl hervor.
    Wulfgar folgte dem Beispiel seines Mentors und nahm die Flanke
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