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Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit

Titel: Die vergessenen Welten 04 - Das Tal der Dunkelheit
Autoren: R. A. Salvatore
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einige Meter hinter ihnen ließen nicht nach. Schon bald begannen sie zu überlegen, ob sich nicht die Moorbewohner gemeinschaftlich gegen sie verschworen haben konnten, denn obwohl sie offensichtlich die Trolle weit hinter sich gelassen hatten, warteten andere darauf, sich der Jagd anzuschließen. Das Land war von einer Bösartigkeit durchdrungen, als ob das Ewige Moor ihr eigentlicher Feind sei. Von allen Seiten wurden sie von Trollen umzingelt, und das war für sie eine unmittelbare Bedrohung. Die Freunde vermuteten jedoch, daß das Moor immer ein abscheulicher Ort bleiben würde, selbst wenn die Trolle und alle anderen Moorbewohner tot oder vertrieben wären.
    Die Morgendämmerung brachte keine Erleichterung mit sich. »Wir haben den Zorn des Moors selbst erregt«, schrie Bruenor, als er erkannte, daß die Jagd diesmal nicht so schnell zu Ende sein würde. »Wir werden keine Ruhe finden, bis wir seine verfluchte Grenze hinter uns gelassen haben!«
    Und immer weiter liefen sie im Zickzack, umgeben von unheimlichen Gestalten, die auf sie zutaumelten. Andere liefen neben oder direkt hinter ihnen, grausam anzusehen und stets lauernd, daß einer von ihnen stolperte. Dichter Nebel brach über sie herein und verhinderte, daß sie sich zurechtfanden — ein weiterer Beweis ihrer Befürchtung, daß das Moor sich gegen sie erhoben hatte.
    Ohne zu denken und zu hoffen, liefen sie weiter und überschritten ihre körperlichen und geistigen Grenzen, da ihnen keine andere Wahl blieb.
    Regis, der kaum noch wahrnahm, was er tat, stolperte und stürzte zu Boden. Er merkte nicht einmal, daß seine Fackel wegrollte, noch konnte er sich vorstellen, wie er wieder aufstehen sollte oder daß er überhaupt auf dem Boden lag! Ein großer Mund senkte sich auf ihn herab, gierig auf ein Festmahl.
    Aber dem heißhungrigen Monster wurde ein Strich durch die Rechnung gemacht. Wulfgar kam vorbei und hob den Halbling in seine kräftigen Arme. Der große Barbar krachte in den Troll, stieß ihn zur Seite, ohne das Gleichgewicht zu verlieren, und setzte seinen Weg fort.
    In dieser Situation, die sich hinter ihm immer mehr zuspitzte, gab Drizzt es auf, sich über eine ausgeklügelte Taktik Gedanken zu machen. Mehr als einmal mußte er seinen Schritt verlangsamen, weil Bruenor ins Stolpern kam, und außerdem bezweifelte er, daß Wulfgar mit dem Halbling im Arm gut vorankam. Der erschöpfte Barbar war offensichtlich nicht einmal mehr in der Lage, Aegisfang zu heben, um sich zu verteidigen. Ihre einzige Chance war die direkte Flucht zur Grenze. Ein großer Sumpf oder ein tiefer Wasserlauf würde sie zu Fall bringen, aber selbst wenn sich ihnen keine natürlichen Hindernisse in den Weg stellten, war die Aussicht gering, daß sie sich die Trolle noch länger vom Hals halten konnten. Drizzt fürchtete sich vor der Entscheidung, die er auf sich zukommen sah: entweder sich selbst in Sicherheit zu bringen, denn nur er schien noch Aussichten auf eine erfolgreiche Flucht zu haben, oder bei seinen Freunden bis zu ihrem Untergang zu bleiben und sich einer Schlacht zu stellen, die sie unmöglich gewinnen konnten.
    Und so liefen sie immer weiter. In der nächsten Stunde kamen sie gut voran, aber dann begann sich ihre stundenlange Flucht bemerkbar zu machen. Drizzt hörte Bruenor hinter sich murmeln; der Zwerg war offenbar in Wahnvorstellungen über seine Kindheit in Mithril-Halle verloren. Wulfgar, der noch immer den ohnmächtigen Halbling trug, schleppte sich dahin, betete dabei zu einem seiner Götter und bewegte seine Füße im Takt seines Singsangs.
    Doch dann fiel Bruenor hin, niedergeschlagen von einem Troll, der unangefochten zu ihnen vorgedrungen war.
    Die schicksalhafte Entscheidung fiel Drizzt auf einmal leicht. Er wirbelte mit gezogenen Krummsäbeln herum. Er konnte weder den schweren Zwerg tragen, noch konnte er die Horde von Trollen besiegen, die immer näher heranrückte. »Und so endet unsere Geschichte, Bruenor Heldenhammer!« schrie er. »In der Schlacht, wie es sich gehört!«
    Wulfgar, benommen und nach Luft ringend, dachte über seinen nächsten Schritt gar nicht nach. Er reagierte einfach nur auf den Anblick, der sich ihm bot, und handelte aus dem Instinkt eines Mannes, der sich dickköpfig weigerte, sich selbst aufzugeben. Er wankte zu dem gestürzten Zwerg, der sich inzwischen mühsam hochgerappelt hatte, und hob ihn mit seinem freien Arm hoch. Zwei Trolle hatten sie auf ihrem Pfad eingeschlossen.
    Drizzt Do'Urden war ganz in der Nähe, und
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